Börse Stuttgart: Augen auf beim Aktienkauf – darauf sollten Anleger achten

Aktien erleben einen neuen Aufschwung. Rekordverdächtig niedrige Zinsen für sichere Bundesanleihen und die hohe Unsicherheit über die weitere Entwicklung der europäischen Staatsschuldenkrise lassen Sachwerte derzeit für viele Investoren attraktiv erscheinen.

Mitten in der Krise steigt deshalb das Interesse von Privatanlegern an Aktien. "Wir stellen fest, dass sich Privatanleger momentan wieder stärker in Aktien engagieren", sagt Richard Dittrich, Leiter der Kundenbetreuung an der Börse Stuttgart.

Diesen Trend bestätigt eine Statistik, die das Deutsche Aktieninstitut (DAI) Anfang August veröffentlicht hatte. Danach ist die Zahl der Aktionäre im ersten Halbjahr dieses Jahres um 1,5 Millionen gestiegen. Somit besitzen nun 10,2 Millionen Menschen direkt oder indirekt über Fonds Aktien – so viele wie seit dem Boomjahr 2007 nicht mehr.

Tatsächlich erscheinen die Bedingungen für Aktionäre mit längerfristigem Anlagehorizont derzeit günstig. Viele Titel aus dem deutschen Standardwerte-Index DAX weisen Dividendenrenditen zwischen 3 und 7 Prozent auf und sind mit Kurs-Gewinn-Verhältnissen im einstelligen Bereich günstig bewertet. Hinzu kommt, dass Aktien Sachanlagen sind, wie Dittrich erklärt: "Jeder, der ein Investment in Aktien tätigt, kauft damit auch einen Anteil am Anlagevermögen des Unternehmens. Dieser Vorteil spielt für Privatanleger angesichts möglicher Inflationsrisiken eine immer wichtigere Rolle."

Nur ein gut informierter Anleger hat Aussicht auf Erfolg
Wer einsteigen will, sollte laut Dittrich allerdings einige Punkte beachten: „Es ist wichtig, sich vor dem Kauf umfassend zu informieren. Privatanleger sollten nur in Firmen investieren, deren Geschäftsmodell sie durchdrungen haben.“

Dittrich vergleicht dies mit dem Autokauf: So wie sich viele Deutsche vor der Entscheidung für ein neues Auto intensiv mit Details wie der Motorisierung und den Ausstattungsvarianten beschäftigten, sollten sich Anleger vor dem Aktienkauf mit den Kennzahlen des Unternehmens, den angebotenen Produkten und Dienstleistungen sowie der Konkurrenzsituation im Umfeld des Unternehmens auseinandersetzen. Denn immer noch gelte die Grundregel, dass man nur in Unternehmen investieren soll, deren Risikoprofil dem eigenen entspricht.

„Darüber hinaus sollten Anleger auch nur Geld investieren, auf das sie in den nächsten Jahren nicht angewiesen sind“, so Dittrich weiter. „Denn wer in Aktien investiert, hat in der Regel einen Anlagehorizont zwischen fünf und zehn Jahren und ist eher mittelfristig orientiert.“ Einer der Gründe dafür: Längere Halteperioden können starke Verluste in einzelnen schlechten Jahren ausgleichen und dadurch das mit Aktien verbundene Risiko abmildern.

Risikostreuung ist der Schlüssel zu einer ausgewogenen Geldanlage
„Das Stichwort Risiko ist aber auch aus einem anderen Grund interessant“, sagt Dittrich. „Aktien bieten einerseits langfristig die Chance, attraktive Renditen zu erzielen, die deutlich über der Inflationsrate liegen können. Andererseits sind sie auch riskanter als Spareinlagen und andere sichere Anlagemöglichkeiten.“

Eine Streuung des Anlagekapitals über verschiedene Titel kann helfen, das Anlagerisiko zu senken. Wer mit einem einzigen Investment weite Teile des Aktienmarktes abdecken und auf diese Weise sein Risiko streuen will, kann an der Börse Stuttgart klassische Investmentfonds oder börsengehandelte Fonds (ETFs) kaufen. Anleger profitieren dabei von einem hybriden Handelssystem, das die Schnelligkeit elektronischer Systeme mit menschlicher Expertise kombiniert. So sind stets beste Kurse und günstige Gebühren gerade für Privatanleger möglich.

Misstrauisch sollten Anleger immer dann werden, wenn sie mit unrealistisch hohen Renditeversprechen gelockt werden. Oft handelt es sich bei den entsprechenden Aktien um Pennystocks mit Kursen im Centbereich. „Solche Papiere sind hochspekulativ und nur für erfahrene, risikoaffine Anleger geeignet“, sagt Dittrich. Dies sei schon darin begründet, dass sich die Beschaffung valider Informationen zu solchen Unternehmen häufig sehr schwierig gestalte.

Anleger sollten sich daher immer fragen, wer von solchen dubiosen Anlageempfehlungen profitieren könnte, so Dittrich weiter. Grundsätzlich gelte, dass ausreichendes Wissen über Börse und Finanzen der beste Schutz für Anleger sei. Die Börse Stuttgart bringt Anlegern die Themen Finanzen und Börse daher mit einem vielfältigen Bildungsprogramm näher.

Direkter Draht zu den Anlegern
Als Privatanlegerbörse ist der Börse Stuttgart der direkte Draht zu den Anlegern besonders wichtig. Hierfür steht eine kostenfreie Kundenhotline während der gesamten Handelszeit zur Verfügung. Die Anleger werden von hoch qualifizierten Betriebs- und Volkswirten sowie Bankkaufleuten betreut, die auch die Wertpapierhändlerprüfung erfolgreich abgeschlossen haben.

Das Team beantwortet Fragen zu Wertpapieren, Handelsmöglichkeiten und zur Ausführung einzelner Orders. Im Jahr 2011 wurden mehr als 47.000 Serviceanfragen über die Kundenhotline abgewickelt. Zudem werden sämtliche Besuchergruppen von der Kundenbetreuung begleitet. Im vergangenen Jahr besuchten rund 6.100 Interessierte die Börse Stuttgart.

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