Das Russland-Beben & die Folgen für Ihre Geldanlage

Bernstein BankIn Russland ist die politische Tektonik ins Rutschen geraten.

Die Risse im System Putin sind inzwischen unübersehbar.

Wir warnen vor heftigen geopolitischen Erschütterungen sowie Folgen den globalen Finanzmarkt. Und empfehlen dringend die Absicherung mit Puts.

Nicht nur der USDRUB – hier der Wochenchart – könnte bald erheblich durchgeschüttelt werden.

Die Notenbank hat den Rubel nach der ersten Panik der Ukraine-Invasion durch Interventionen sowie drastische Repression stabilisiert. So wurden russische Exporteure verpflichtet, 80 Prozent ihrer Devisen-Einnahmen in Rubel umzutauschen.

Ausländische Investoren  durften keine Transaktionen mehr vornehmen. Russische Bürger durften nicht mehr als 10.000 Dollar außer Landes bringen. Überweisungen ins Ausland wurden auf 5000 Dollar pro Monat gedeckelt.

Geschäftsbanken durften keine ausländische Währung gegen Rubel verkaufen.

Letztlich wirkte sich auch die Tatsache aus, dass Russland weniger Westware importiert.

Die Frage ist, ob es hier nicht bald wieder rund geht – und ob wir auf einen System-Kollaps zulaufen.

 

Quelle: Bernstein Bank GmbH

Quelle: Bernstein Bank GmbH

 

Es gibt einige Argumente für ein großes Beben:

1) Der Krieg ist im Bewusstsein der Massen angekommen. So sehen wir ein Fluchtbewegung sondergleichen aus Russland: Offenbar haben sich eine Viertel Million junger Männer ins Ausland abgesetzt, um der Mobilmachung zu entgehen.

In der regimekritischen „Moscow Times“ haben sich gerade ein paar hochrangige Veteranen offen gegen den Krieg gestellt.

 

 

Fanal vor Bornholm

Besonders interessant ist 2) der ominöse Angriff auf die Nordstream-Gaspipelines in der Ostsee. Wenn es der Kreml war, fragt sich, warum das so lief. Gazprom hätte den Gashahn einfach zudrehen können.

Oder es waren russische Putschisten, die mit der Gaslieferung nicht einverstanden sind. Dann wäre das eine Kampfansage an Wladimir Putin.

Oder es war der Westen, um Deutschland davon abzuhalten, sich wieder an Russland anzuschleimen.

Eine solche Attacke müsste der Kreml eigentlich als Kriegserklärung werten – doch Wladimir Putin beschwerte sich bislang nur, die USA steckten dahinter.

 

Blanke Nerven im Kreml

3) Mit Boris Reitschuster hat einer der besten deutschen Russland-Kenner „blanke Nerven“ und „gespenstische Szenen“ im Kreml konstatiert.

So kommentierte der Ex-„Focus“-Korrespondent in Moskau die Annexionsfeier: „Das System ist dem Ende nahe, es gibt Zerfallserscheinungen. Zugespitzt formuliert, wirkten viele der Anwesenden wie Geiseln, die wider Willen an einer Veranstaltung teilnehmen müssen und gezwungen sind, mitzumachen und mit zu applaudieren. Ja, sie machten beinahe den Eindruck, traumatisiert zu sein.“

Zudem fehlte Patriarch Kirill, der kürzlich verkündete, der Tod im Krieg würde von allen Sünden befreien, er erkrankte „rechtzeitig“ an Corona.

Der Journalist analysierte weiter: „Nicht zu sehen war Generalstabschef Gerassimow, der oberste Militär: Entweder war er nicht dabei oder wurde versteckt vor den Kameras. Nur ganz hinten und so unauffällig platziert, dass es fast einer Degradierung gleichkam: Verteidigungsminister Sergej Schojgu.“

Und weiter: „Beim späteren Konzert auf dem roten Platz enthüllte eine kurze Einblendung, dass offenbar viele der Anwesenden schon vor Putins Rede gegangen sind.“

 

 

Unmut bei den Hardlinern

Besonders wichtig: „Nikolai Patruschew, Chef des mächtigen Sicherheitsrats und informell Nummer zwei im Staat, klatsche nach Putins Rede demonstrativ sehr verhalten, und hört dann auf zu klatschen, als die anderen noch weiter applaudieren.“

Wir meinen: Das ist vor laufenden Kameras in ein einem totalitären inneren Zirkel eine Herausforderung für den Woschd – den Führer an der Spitze. Patruschew ist unser Kandidat Nummer Eins für einen Putsch gegen Putin.

Dazu passen die Beobachtungen des „Institute for the Studies of War“ (ISW): Demnach haben die verkorkste Teilmobilmachung und die Niederlage in Charkiv und Lyman die Hardliner aufgerüttelt.

Erstaunlich sei die öffentliche Kritik von Ramsan Kadyrow und Jewgeni Prigoschin, Chef der Söldnertruppe Wagner an Armee-Kommandeur Alexander Lapin und General Waleri Gerassimow.

Damit griffen sie indirekt auch Putin an, konstatierte das ISW.

Weiter erhielten aggressive russische Milblogger zunehmend Gehör in den staatlichen Medien.

Ihre Forderungen nach einem totalen Krieg plus Atomschlag und der Besetzung der gesamten Ukraine heizten die Stimmung erheblich an.

 

Drohender III. Weltkrieg

Wie eine Antwort des Westens aussehen könnte, hat gerade der frühere CIA-Chef und General David Petraeus vorgezeichnet. Dem US-Fernsehsender ABC sagte er, die NATO unter Führung der USA könnten konventionell sämtliche russischen Truppen in der Ukraine und im Schwarzen Meer ausschalten. Ein nuklearer Angriff dürfe nicht unbeantwortet bleiben.

Na dann – einfach mal eine ganze russische Armee eliminieren, der Weltkrieg wartet.

Das Fazit aus alledem: Falls der Umsturz kommt, wird es interessant an Wall Street und co.

Oder aber Putin kämpft sich in der Ukraine frei, möglicherweise atomar, dann steht der Welt eine Eskalation bevor.

Mit ebenfalls heftigen Folgen für den Finanzmarkt.

Ein weiteres Szenario, das wir noch nicht erkennen, ist die Möglichkeit eines Staatsstreichs von pro-westlichen Kräften, die Russland von den Nationalbolschewisten im Kreml befreien.

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