Ende der lockeren Geldpolitik – Gefahr für Anleger?

  • Lockere Geldpolitik neigt sich dem Ende zu
  • EZB könnte im September Einstieg in Ausstieg verkünden
  • Aktueller Renditeanstieg der Staatsanleiherenditen geht mit Kursverlusten bei Aktien einher
  • Sollte schwacher Aktientrend anhalten, könnten Zentralbanken wieder zurückrudern


Fidelity: "Seit einigen Tagen mehren sich die Signale aus den Zentralbanken, dass sich die lockere Geldpolitik dem Ende zuneigen könnte. Die Europäische Zentralbank (EZB) dürfte angesichts steigender Zuversicht in den Aufschwung wohl im September den Einstieg in den Ausstieg verkünden. In Großbritannien wird eine Zinserhöhung in diesem Jahr immer wahrscheinlicher – ungeachtet der Unwägbarkeiten durch den Brexit. Und jenseits des Atlantiks rückt das Verkleinern der Fed-Bilanz näher.

Die Märkte reagierten prompt:

Weltweit machten die Renditen von Staatsanleihen einen Sprung nach oben, angeführt von zehnjährigen Bundesanleihen, deren Renditen sich verdoppelten. Kritischer scheint jedoch, dass der Renditeanstieg von Kursverlusten bei Aktien begleitet wurde.

Wenn von rasant steigenden Staatsanleiherenditen die Rede ist, kommt die übliche Frage, ob das der entscheidende Moment für die Anleihemärkte ist.

Doch die Frage heute lautet nicht, wie hoch die Renditen von Staatsanleihen steigen werden, sondern welches Niveau die Zentralbanken bereit sind zu tolerieren. Größten Anlass zur Sorge sollte den Zentralbankern die als "Double Tightening" (Doppelstraffung) bekannte Entwicklung geben: Dabei geht ein Anstieg der Staatsanleiherenditen und Zinsen mit Kursrückgängen bei Aktien einher. An den letzten Handelstagen gab es vermehrte Hinweise darauf.

In einer perfekten Welt der Zinsnormalisierung erfolgt der Rückzug aus einer lockeren Geldpolitik parallel zu einem Konjunkturaufschwung und einer moderat anziehenden Inflation. Das sind gute Rahmenbedingungen für Unternehmen und riskantere Anlageinstrumente.

 

Zinsstraffung und Schuldenberge
Aber wenn Zinserhöhungen dem Aufwärtstrend an den Aktienmärkten das Wasser abgraben, sollten bei Währungshütern die Warnlampen aufleuchten. Verschärft wird das Problem durch höher als jemals zuvor verschuldete Volkswirtschaften. Dadurch wirken Zinsstraffungen noch stärker.

 

Halten die aktuellen Trends an den Märkten an oder beschleunigen sich gar, werden die Zentralbanken schleunigst zurückrudern. Denn mit ihrem Stimmungsumschwung reagieren die Währungshüter schlicht und ergreifend mit Verzögerung auf die starke Marktphase der vergangenen sechs Monate. Mit dem jüngsten Zinsschritt nach oben hat sich das nun zum Teil umgekehrt."

Autor: Charles McKenzie

 

 

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