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Erneuerbare Energien bieten noch immer Renditechancen

  • Der Übergang von fossilen Brennstoffen zu sauberer Energie ist im Stromsektor schon seit Jahren im Gange und hat nun auch im Transportwesen Einzug gehalten.
  • Finanzielle Anreize und Umweltrichtlinien tragen am stärksten zur Senkung der Kohlenstoffdioxidemissionen bei. Für eine effiziente Unterstützung des Pariser Klimaschutzabkommens sind allerdings stabilere Preise am Emissionsmarkt erforderlich.
  • Ein Portfolio mit einer Beteiligung von 10 Prozent bei alternativen Energieaktien übertrifft den Referenzindex seit 2001 um 1 Prozent und verbessert die Sharpe Ratio um 3,75 Prozent auf 0,49.


ETF Securities: Eine Möglichkeit zur Bekämpfung der Treibhausgasemissionen ist, Kohlenstoffdioxidemissionen (CO2) zu besteuern und Anreize für Unternehmen und Einzelpersonen zu schaffen, Umweltaspekte in ihren Investitionsplänen zu berücksichtigen. Zusammen mit ambitionierteren internationalen und regionalen Umweltrichtlinien könnte dies den Übergang von fossilen Brennstoffen zu einer emissionsarmen Wirtschaft in den nächsten zehn Jahren beschleunigen.

 

Dieser Artikel befasst sich mit den verschiedenen Möglichkeiten, die Anlegern zur Verfügung stehen, um potenziell von diesem Übergang zu einer emissionsarmen Wirtschaft zu profitieren.

 

Einige Hintergrundinformationen

Das Kyoto-Protokoll wurde 1997 auf der dritten Vertragsstaatenkonferenz (COP 3) beschlossen und 2005 ratifiziert. In der ersten Verpflichtungsperiode (2008-2012) wurden den teilnehmenden Ländern verbindliche Reduktionsziele für sechs Treibhausgase auf Grundlage des entsprechenden Niveaus von 1990 auferlegt.

 

Die Industrieländer standen aufgrund ihrer historischen Verantwortlichkeiten im Hinblick auf die globale Erwärmung stärker unter Druck. 2012 wurden auf der Klimakonferenz in Doha Änderungen am Protokoll vorgenommen, die zu einer zweiten Verpflichtungsperiode geführt hätten. Allerdings trat diese Vereinbarung nie in Kraft, da von den erforderlichen 144 Ländern nur 66 Staaten das Abkommen unterzeichneten.

 

Dies führte zur Verabschiedung des Übereinkommens von Paris im Jahre 2015, das im August 2017 in Kraft trat. Im Gegensatz zum Kyoto-Protokoll ist das Übereinkommen von Paris zwar nicht bindend, dafür aber ambitionierter. Jedes teilnehmende Land darf seine Zielwerte frei wählen, solange diese über vorher festgelegte Zielwerte hinausgehen.

 

Sie werden ihre national festgelegten Beitragspläne (Nationally Determined Contributions, NDC) auf der 2018 stattfindenden COP 24 vorstellen, die daraufhin alle fünf Jahre geprüft werden. Das Abkommen zielt auf die Begrenzung der globalen Erwärmung auf 1.5?C (im Vergleich zum früheren Grenzwert von 2?C) gegenüber vorindustriellen Werten ab.

 

Laut World Resources Institute lagen die gesamten CO2- Emissionen 2012 um 56 Prozent über den Werten von 1990, während sich der durchschnittliche globale Temperaturanstieg zwischen 1880 (ungefährer Beginn der Industrialisierung) und 2016 auf 1,08?C belief.

Schätzungen der Internationalen Energieagentur (International Energy Agency, IEA) zufolge dürften die CO2-Emissionen 2030 ihren Höhepunkt erreichen, sollten sich Regierungen und Gebietskörperschaften an das Pariser Klimaschutzabkommen halten können. Der zunehmende Populismus stellt jedoch eine Gefahr für das Übereinkommen dar.

Ineffizienz des Emissionsmarktes

Die teilnehmenden Staaten haben die Wahl zwischen drei im Kyoto-Protokoll festgelegten Mechanismen: der Mechanismus für umweltverträgliche Entwicklung (Clean Development Mechanism, CDM), eine Gemeinsame Umsetzung (Joint Implementation, JI) und ein Emissionsrechtehandelssystem (Emissions Trading Scheme, ETS).

 

Der CDM ermöglicht es Industrieländern, ihre Emissionen durch die Förderung von Projekten zur CO2-Reduzierung in Schwellenländern auszugleichen, während die JI Reduzierungsmaßnahmen eines Industrielandes in einem anderen Land umfasst, die dann Ersterem angerechnet werden.

 

Dagegen ist ein ETS eine marktbasierte Initiative, die auf die Schaffung eines Emissionsmarktes abzielt, an dem der Preis für ein Emissionsrecht von Angebot und Nachfrage bestimmt wird. ETS sind die beliebteste Methode zur Einhaltung internationaler Auflagen. Laut Carbon Pricing Watch 2017 der Weltbank stieg die Zahl der Initiativen zur Bepreisung von Emissionen von 2 (1990) auf 40 (2016), die 14,6 Prozent der globalen Treibhausgasemissionen abdecken.

 

Der EU- Emissionshandel stellt dabei die größte dieser Initiativen dar. Mit der Lancierung des chinesischen Emissionshandelssystems dürfte der Deckungsgrad bis Ende 2017 auf 22 Prozent der globalen Treibhausgasemissionen steigen. Halten sich alle beteiligten Parteien an ihre NDC, könnte der Anteil der durch die Initiativen zur Bepreisung von Emissionen erfassten globalen Treibhausgasemissionen auf 58 Prozent zunehmen.

 

An dieser Stelle könnte eine integrierte internationale Initiative in Erwägung gezogen werden. 90 Prozent aller Emissionsrechte in bestehenden ETS weisen jedoch lediglich einen Preis von weniger als 30 EUR je Tonne auf. Dies entspricht dem von der Organisation für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (Organisation for Economic Co-operation and Development, OECD) errechneten minimalen Umweltkosten einer Tonne CO2.

 

Anfängliche Fehler haben zusammen mit der Einführung von Umweltrichtlinien und der globalen Finanzkrise zu einer anhaltend negativen Stimmung am Emissionsmarkt geführt. Der Preis für Emissionsrechte (EUAs) im EU-Emissionshandel ist seit der Lancierung 2005 kontinuierlich gesunken.

EUA Preise

Auftrieb für alternative Energien

Zudem haben technologische Fortschritte zu einer Senkung der Stromentstehungskosten beigetragen, wodurch zuvor kostspielige alternative Energiequellen nun im Vergleich zu traditionellen Energieformen erschwinglicher und wirtschaftlich rentabler geworden sind.

Die meisten Indizes, die ein Exposure zum Sektor aufweisen, wurden in den letzten zehn Jahren aufgelegt und sind in der Regel stark mit globalen Aktienbenchmarks wie dem MSCI AC World Index korreliert. Die folgende Grafik verdeutlicht, dass sich Indizes mit Bezug zu Windkraft und Emissionsreduzierungen am besten entwickeln, wohingegen Solarunternehmen trotz der sinkenden Produktionskosten nach wie vor mit Schwierigkeiten zu kämpfen haben.

Indizes für alternative, erneuerbare oder saubere Energien bieten für gewöhnlich ein Engagement bei Solar-, Wind-, Wasser- und Biomassekrafterzeugern. Indizes mit Bezug zu Emissionsreduzierungen wählen Unternehmen anhand der ESG-Ratings aus und weisen denjenigen mit höherem Rating eine stärkere Gewichtung zu. Indizes ohne Bezug zu fossilen Brennstoffen schließen Unternehmen mit fossilen Brennstoffreserven aus den Referenzindizes aus.


Alternative Energien in einem Portfolio

Zwar erwirtschaftet der Index für alternative Energien den niedrigsten Ertrag. Legt man aber 10 Prozent eines Portfolios, das zu 60 Prozent bei globalen Aktien und zu 40 Prozent bei globalen Anleihen engagiert ist, in Papiere mit Bezug zu alternativen Energiequellen an, kann damit eine Outperformance gegenüber dem Referenzindex erzielt werden (durchschnittlich 1 Prozent pro Jahr seit 2001).

Das Portfolio unterliegt stärkeren Schwankungen als der Referenzindex, weist aber eine höhere Sharpe-Ratio sowie eine kürzere Erholungsdauer zum früheren Hoch auf.

 

Autor: Edith Southammakosane

 

 

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