ETFs: Dividenden und Nachhaltigkeit ziehen

Börse Frankfurt: Rein in europäische und japanische Dividendenwerte sowie nachhaltige Geldanlagen: So fassen Händler die Schwerpunkte im Geschäft mit börsengehandelten Indexfonds zusammen.

„Mit knapp 66.000 ETF-Transaktionen hatten wir eine sehr aktive Woche“, beschreibt Frank Mohr von der Commerzbank. Über alle Anlageklassen hinweg hätten mit 52 Prozent die Käufe überwogen.

Der bei rund 8 Prozent überdurchschnittlich starke Anteil an Rohstoff-ETCs – zumeist Tracker von Edelmetallpreisen – ist nach Ansicht des Händlers der unsicheren allgemeinen politischen und wirtschaftlichen Lage geschuldet.

Setzen auf Dividendenerträge
„Wir verbuchen viel Aktivität in Produkten mit japanischen Aktien“, beschreibt Tobias Runkehl. Die für den Market Maker von IMC überraschend große Nachfrage etwa nach Nikkei 225- (WKN DBX0NJ), MSCI Japan- (WKNs A0RPWL, A0DK60) und Topix-Produkten (WKNs A2H58W, A0ESMK) stehe vermutlich im Zusammenhang mit den relativ attraktiven Dividenden japanischer Konzerne.

Vor Anlauf der Berichtssaison zum dritten Quartal deckten sich Investoren zudem mit europäischen Dividendenwerten ein. Unterm Strich in den Depots landeten Tracker des S&P Euro High Yield Dividend Aristocrats (WKN A1JT1B) und Euro Stoxx Select Divid 30 (WKN 263528).

 

 

UK-Aktien beliebt
MSCI Europe- und Euro Stoxx 50-Tracker werden Runkehl zufolge zwar gern, aber in einem eher ausgeglichenen Verhältnis von Zu- und Abflüssen gehandelt. Ebenso kämen DAX-Werte (WKN 593393) auf der Kauf- und Verkaufsseite zum Tragen. In FTSE 100-ETFs (WKNs 552752, A0YEDM) positionierten sich Investoren in Summe. „Britische Aktien erfreuen sich seit Wochen großer Beliebtheit.“

Nachhaltigkeit nimmt Fahrt auf
Die Kunden der Commerzbank beschäftigten sich intensiv mit Investments, die das Thema Nachhaltigkeit mit einbeziehen. Zu den meist gekauften Werten zählt Mohr MSCI EMU ESG Screened- (WKN A2N48C) und MSCI Europe SRE-ETFs (WKN A1H7ZS).

Beide enthalten europäischen Aktien, die in ihrem Sektor einen Schwerpunkt auf Umweltschutz, soziale Verantwortung und Unternehmensführung setzen. „Immer mehr Vermögensverwalter und Fondsmanager nehmen sich dem Thema an“, beobachtet Mohr.

Brüssel treibt ESG-Entwicklung voran
Das Forum Nachhaltige Geldanlagen, kurz FNG, meldet im jüngsten Jahresbericht für Deutschland für 2018 ein beachtliches Wachstum von 45 Prozent.

Das Vermögen in nachhaltigen Investmentfonds und Mandaten belaufe sich Ende Dezember auf 133,5 Milliarden Euro und habe sich somit im vergangenen Jahrzehnt weit mehr als verzehnfacht. Mittlerweile hätten gewichtige Marktteilnehmer und Mandate auf Nachhaltigkeit umgestellt.

Im Rahmen des EU-Aktionsplans entwickelt sich der Markt nach Ansicht von FNG vor allem durch das Setzen von Schwerpunkten auch qualitativ weiter. Brüssel habe sich beispielsweise die Integration von ESG-Prozessen in alle treuhänderischen Investmentprozesse zum Ziel gesetzt.

 

 

US-Aktien uneinheitlich
Ein gemischtes Bild zeichnet Runkehl vom Handel mit US-Aktien. S&P 500-Tracker (WKNs A0YEDG, A1JX53) würden zumeist abgestoßen. Das gelte auch für Produkte, die sich am MSCI USA- (WKNs A1CY1Q, DBX1MU) orientieren. Es gebe aber auch Positionierungen.

Bei Mohr gehören S&P 500-ETFs (WKN 898706) und MSCI World-Produkte zu den Top-Werten auf der Kaufseite.

Banken verlieren
Im Handel mit Sektor-ETFs verbucht Runkehl auffällig viele Abflüsse aus Health Care-Produkten (WKN A142NZ).

Diese gehören bei Mohr zu den Gewinnern. Auch Immobilien-Aktien etwa im Stoxx Europe 600 Real Estate (WKN A0Q4R4) kämen gut an und landeten per Saldo in den Depots. Anleger trennten sich hingegen zumeist von Finanzwerten im Stoxx Europe 600 Banks (WKN LYX01W).

 

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