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EUROSTOXX50: Europa und seine Probleme

Als Deutscher Anleger besitzen Sie in der Regel einen besonderen Fokus auf die Deutschen Aktienmärkte. Sie kennen den DAX, die wichtigsten Einzeltitel und deren Performance. Das Börsengeschehen in Gesamt-Europa entzieht sich eher der allgemeinen Aufmerksamkeit. Das ist nicht tragisch, aber ein kleiner Blick kann bisweilen nicht schaden. Hier geht es nämlich ein wenig schwieriger zu in dieser Zeit.

Deutschland top

Über die Situation am Deutschen Parkett sind Sie im Bilde. Der DAX stellt regelmäßig neue Jahreshochs auf. Die Deutschen Unternehmen, gerade auch die großen unter ihnen, profitieren von den Gewinnen, die aus dem Export anfallen. Das treibt die Kurse an. Besonders die heimischen Industrie-Titel wie Siemens oder die der großen Automobilproduzenten entwickeln sich prächtig.

Damit profitiert Deutschland entscheidend vom Europäischen Binnenmarkt und der soliden Nachfragesituation weltweit. Auch der Deutsche Mittelstand, der an der Börse ebenfalls stark vertreten ist, exportiert in alle Welt. Deutsche Technologie ist gefragt und in vielen Bereichen führend. Die Experten haben also Recht, wenn sie darauf hinweisen, dass Deutschland besonders in der momentanen globalwirtschaftlichen Situation gut aufgestellt ist.

Europa flop

Betrachtet man nun Europa als Ganzes, beispielsweise anhand des EUROSTOXX50-Index, der die 50 größten börsennotierten Unternehmen der Eurozone abbildet, dann sieht man direkt, dass es hier lange nicht so gut läuft wie am Deutschen Markt. Vergleichen Sie den Chart. Im Jahresverlauf 2010 steht der Index negativ, von den Hochs, die schon im Frühjahr erreicht wurden, ist er weit entfernt.

EUROSTOXX50 im Chartverlauf 2010: Europa hat es nicht leichtKlicken Sie hier, um eine grafische Darstellung zu erhalten:

EUROSTOXX50 im Chartverlauf 2010: Europa hat es nicht leicht

Gerade schlängelt sich der Index in einem volatilen Trendkanal leicht nach oben. Die Einbrüche, die hier immer wieder die Entwicklung hemmen, sind fundamental eng mit den Krisenherden in der Eurozone verknüpft. Während der Griechenland-Krise im Frühjahr wurden hier die meisten Federn gelassen, doch auch Irland zog den Index zuletzt nach unten. Wann immer also die Schulden-Diskussion von vorne beginnt, trifft es auch den EUROSTOXX50.

Zusammensetzung

Deutschland besitzt den größten Anteil am EUROSTOXX50. Das ist nachvollziehbar, da Deutschland schließlich die größte einzelne Volkswirtschaft in Europa ist. Daneben unterhält der Index jedoch einen großen Anteil an Europäischen Banken wie neben der Deutschen Bank auch der Société Générale (Frankreich), der ING Groep (Niederlande), der UniCredit Group (Italien) und der Banco Santander (Spanien).

Weiterhin sind Versorgungsunternehmen und Versicherungsunternehmen stark vertreten. Neben Deutschen Titeln tauchen hier auch AXA (Frankreich), ENEL (Italien) oder der Stahl-Gigant ArcelorMittal (Luxemburg) auf. Diese haben allesamt ein schwieriges Jahr hinter sich und liegen im Minus. Folglich belasten all diese Werte den Index als Ganzes. In anderen Ländern sieht es, wie angesprochen, nicht so gut aus wie bei uns daheim.

Fazit und Ausblick

Allgemein ist es nachvollziehbar, dass die Probleme in Gesamt-Europa größer sind als in Deutschland alleine, das ja dieser Tage aufgrund der boomenden Wirtschaft ein besonderer Wachstumstreiber ist. In Frankreich gibt es politische Spannungen, in Spanien und eventuell auch Italien scheint man sich schon darauf einzustellen, es früher oder später den Iren und Griechen gleichzutun.

Auffallend ist, dass sich der EUROSTOXX50 im Chart nur langsam empor kämpft. Dabei kommt es immer wieder zu Einbrüchen. Der Markt in der Euro-Zone ist ein facettenreiches und sensibles Konstrukt, das besonders auch unter den immer wieder aufkeimenden Ängsten um den Euro leidet. Gerade schrauben sich die Kurse zum Jahresende hin wieder nach oben, aber spätestens in der Gegend oberhalb der 2.900 Punkte muss stark mit erneuten Rückgängen gerechnet werden. Europa hat es nicht leicht.

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