EURUSD – Zinsentscheid heute mit Überraschung?

ActivTrades: Der heutige Leitzinsentscheid der EZB wird im Vergleich zu den früheren Sitzungen zu neuen Uhrzeiten veröffentlicht. Man hat sich neue Zeitfenster gewählt. Heute wird der Leitzins also eine halbe Stunde später publiziert, nämlich um 14:15 Uhr. Auch die Zeit für den Beginn der EZB-Pressekonferenz hat sich geändert – diese beginnt nunmehr ab 14:45 Uhr.

Wann immer man die Zinsen heute und auch künftig bekanntgeben mag, höher dürften sie deshalb ohnehin nicht ausfallen oder gibt es heute sogar noch eine Zinsüberraschung? Viel wurde in den letzten Tagen (auch im EZB-Rat) darüber gesprochen, ob man nicht sogar einen größeren Zinsschritt wagen sollte – etwa eine Zinsanhebung um 50 Basispunkte. Nichts desto trotz wird die erste Zinsanhebung der EZB nach 11 Jahren den Inflationsschmerz nur mäßig lindern können und dies wird wohl auch auf Sicht der nächsten Sitzungen so bleiben.

Die EZB kann in diesen Zeiten keine Wunder vollbringen. Sie hat die Zinswende verschlafen, wirkt in ihrer Reaktion nur träge und dürfte aufgrund der römischen Krise (Regierungskrise in Italien und ohnehin horrender Schuldenstand) nicht sehr viel Spielraum zur Oberseite haben. Der Verbraucher in der Eurozone dürfte demnach auf absehbare Zeit weiter mit einer erheblichen negativen Realverzinsung leben müssen.

Die letzten Juni-Verbraucherpreisdaten der Eurozone wiesen auf 12-Monatssicht ein Plus von 8,6 Prozent auf, in zwei der Balten-Staaten liegt diese Rate bereits jenseits der 20 Prozent. Man kann sich kaum vorstellen, dass diese Zinserhöhung technisch etwas bewirkt.

Sie dürfte demnach ein Signal marktpsychologischer Natur sein.

 

 

Rein von der Gewichtung ihrer quantitativen Lockerungen haben es die beiden Zentralbanken Fed und EZB wohl übertrieben.

Man mag denken, dass vor allem die Fed hier kräftig über die Strenge geschlagen hat. Dem ist aber nicht so, wenn man das einmal rein mit den geldpolitischen Aktionen der EZB in den letzten Jahren vergleicht.

Blickt man auf die Bilanz und die gesamten Assets so weist das Bilanzvolumen der Fed in Relation zum US-BIP eine Quote von rund 35 Prozent auf. Bei der EZB hat man sich weiter aus dem Fenster gelehnt, da liegt diese Kennzahl bei rund 65 Prozent in Relation zum BIP der Eurozone.

 

EURUSD – was sagt die Charttechnik?

Die vorliegende Analyse basiert auf einem Tageschart.

Um die Ziele der Bullen und Bären näher definieren zu können, wäre auf eine Fibonacci-Analyse abzustellen.

Die jeweiligen Fibonacci-Retracements und Fibonacci-Projektionen können mit der webbasierten Handelsplattform „ActivTrader“ erzeugt werden und könnten dann zur Ableitung für die Ziele zur Ober- und Unterseite herangezogen werden.

 

 

Ausgehend vom Kursverlauf vom hier für die Analyse relevanten Verlaufstief des 22. März 2022 von 1,06355 bis zum Mehrjahreshoch des 06. Januar 2021 von 1,23490, könnten die nächsten Widerstände bei der Projektion von 1,0231 (123.60%), sowie bei den Marken von 1,06355 (100.00%), 1,10399 (76.40%) und 1,12901 (61.80%) zu ermitteln sein.

Die Unterstützungen kämen bei den Projektionen zur Unterseite von 0,99809 (138.20%) und 0,95766 (161.80%) in Betracht.

Dem Chartbild wurden obendrein die beiden EMAs (EMA100 in blauer Farbe und EMA200 in roter Farbe) hinzugefügt.

• Zur Oberseite wäre ein Test des Kurszielbereichs rund um das 100.00prozentige Fibonacci-Retracement von 1,06355 zu suchen.
• Zur Unterseite wäre ein Test der 161.80prozentigen Fibonacci-Projektion von 1,03493 möglich.

Der Relative Strength-Index (RSI) befindet sich zum Zeitpunkt dieser Analyse mit rund 46 Punkten noch im neutralen Bereich.