FXCM: Stabilisierungstendenzen – Chance auf steigende Kurse im Sommerloch gestiegen
Nachdem der Euro die vergangene Woche noch auf der Intensivstation verbracht und mit 1,2161 EUR/USD ein neues Jahrestief erreicht hat, profitiert er seit Freitag wieder von der zunehmenden Risikoneigung der Investoren. Dabei ist es noch viel zu früh, von einer Trendwende zu sprechen. Allerdings gibt es erste Signale, dass die Talfahrt zumindest kurzfristig gestoppt werden kann. Der Euro reagiert – wenn überhaupt – auf schlechte Nachrichten nur noch kurz, und das in Regionen, wo er eigentlich stark anfällig für weitere Kursverluste sein müsste.
Da verkünden die Verfassungsrichter am Montag, dass sie sich bis zum 12. September mit einem Urteil über die Rechtmäßigkeit von Fiskalpakt und Rettungsschirm Zeit lassen werden. Die Beobachter an den Finanzmärkten sind erstaunt, dass diese Meldung weder beim Euro, noch beim DAX, der in den Minuten der Veröffentlichung der Nachricht sogar ins Plus drehen kann, keine Reaktion hervorruft. Das kann nur zwei Dinge bedeuten: Entweder geht der Markt davon aus, dass das Gericht nicht das ganze Vertragswerk in Frage stellen, sondern nur Änderungen im Regelwerk fordern wird. Oder aber der Markt misst der Entscheidung des Bundesverfassungsgerichts ohnehin keine entscheidende Bedeutung mehr bei, da für ihn nur noch gilt: Für die überschüssige Liquidität an den Märkten herrscht Anlagenotstand, und am Ende des Jahres zählt nur noch die Rendite. Zur Erinnerung: In den vergangenen Tagen senkte nicht nur die Chinesische Zentralbank überraschend die Zinsen, in Südkorea wurden die Zinsen erstmals seit 2009 wieder gesenkt und auch Brasiliens Notenbanker drehten an der Zinsschraube – zum achten Mal in Folge.
In diesen Zeiten sind selbst die deutschen Staatsanleihen zwar eine sichere, aber keine Rendite bringende Alternative. Nach Abzug der Inflation verliert der Anleger, wenn er überhaupt Zinsen bekommt, reales Geld. Und somit stehen sich aktuell an den Finanzmärkten auf der einen Seite die schwelende Schuldenkrise in Europa gepaart mit der Angst vor einer sich weiter abschwächenden Weltkonjunktur und auf der anderen Seite das immer auf der Suche nach Rendite befindliche Kapital der Investoren gegenüber. Die Waage scheint sich im Moment eher in Richtung Anlagebedarf zu bewegen und die Risikoaversion in den Hintergrund zu drängen.
Welche Impulse könnten nun für weiter steigende Kurse an den Aktienmärkten, aber auch beim Euro sorgen? Auf der einen Seite konzentriert man sich in dieser Woche auf die Quartalszahlen, die allein in den USA von 92 der 500 Unternehmen aus dem S&P 500 veröffentlicht werden. Diese Unternehmen repräsentieren 82 Prozent der gesamten Index-Marktkapitalisierung. Auf der anderen Seite gibt es aber auch an der Konjunkturfront neue Nachrichten dies- und jenseits des Atlantiks, die für Bewegung sorgen sollten. Veröffentlicht wurde gestern schon der Einzelhandelsumsatz im Monat Juni in den USA, der mit einem Minus von 0,5 Prozent gegenüber dem Vormonat enttäuscht hat, erwartet wurde ein Plus von 0,2 Prozent.
Heute geht es in den USA weiter mit den Verbraucherpreisen, gefolgt von der Veröffentlichung des Beige Book am Mittwochabend, dem Philly Fed Index und den Frühindikatoren am Donnerstag. Hat der Euro in den vergangenen Monaten auf schlechte Nachrichten aus den USA als Barometer für die schwindende Risikoneigung der Anleger immer negativ reagiert, könnte sich dieses Bild in dieser Woche drehen. Gutes Beispiel waren gestern genau die schlechten Daten aus dem US-Einzelhandel, auf die der Euro mit einem Kursanstieg gegenüber dem US-Dollar um einen ganzen Cent auf 1,2275 EUR/USD reagierte.
Wie schon oben erwähnt, will ich zu diesem Zeitpunkt noch keine Trendwende für den Euro ausrufen. Diese Woche könnte aber entscheidend dafür sein, ob der Weg vorerst weiter in Richtung 1,19 EUR/USD geht oder die Gemeinschaftswährung einen ersten, wenn auch noch wackeligen Boden ausbilden kann. Zumindest sehe ich für den DAX aktuell noch weiteres Aufwärtspotenzial. Auch unabhängig davon, ob sich der Euro stabilisieren kann. Vor dem Hintergrund der an den Märkten vorhandenen Liquidität bleibe ich auch bei meiner Einschätzung, dass nur wenig gegen einen weiter steigenden Goldpreis spricht. Für besonders interessant halte ich weiterhin die Strategie, Gold zu kaufen und mit einer entsprechenden Verkaufsposition im EUR/USD abzusichern. Mit dieser hat der Euro-Gold-Investor seit dem Hoch im September vergangenen Jahres bei 1.920 USD/Feinunze Gold nur drei Prozent verloren, der Dollar-Investor ganze 17 Prozent. Allein dieses Jahr hat der Goldpreis in Euro rund acht Prozent zugelegt.
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