Keine Angst vor der Geldanlage: 6 Tipps zum richtigen Investieren

BankenverbandTipps zum Thema Sparen und Geldanlage gibt es ohne Ende:

Im Dschungel der Empfehlungen können sich vor allem Einsteiger schnell verlaufen.

Aber es lohnt sich, dranzubleiben und sich durchzukämpfen.

Neueinsteiger bei der Geldanlage können sich an den folgenden Fragen orientieren.

 

1. Wie viel Geld können Sie investieren?

Wichtig ist, dass Sie sich einen Überblick über Ihre Finanzen verschaffen, bevor Sie Geld anlegen. Schauen Sie sich Ihre Einnahmen an und stellen Sie diese sämtlichen Ausgaben gegenüber.

Nicht schummeln! Notieren Sie wirklich alle Ausgaben, also alle Kartenzahlungen, Daueraufträge und selbst kleinere Barzahlungen. Apps können dabei helfen.

Eine Excel-Tabelle tut es natürlich auch oder Sie gehen es ganz klassisch an: mit dem Haushaltsbuch. So finden Sie heraus, wie viel Geld Ihnen zum Investieren zur Verfügung steht.

Davon sollten Sie natürlich nicht alles investieren. Denn wichtig ist in jedem Fall einen „Notgroschen“ zu haben!

Drei bis vier Netto – Monatsgehälter sollten Sie daher auf einem Tagesgeldkonto als Rücklage deponieren, um in Notfällen flexibel reagieren zu können.

 

 

2. Welches Ziel soll Ihre Geldanlage haben?

Ein wichtiger Schritt ist, sich über Ihre Motivation bei der Geldanlage klar zu werden. Welches Ziel verfolgen Sie mit der Geldanlage? Wollen Sie etwas für Ihre Altersvorsorge tun? Geht es Ihnen darum, zusätzliches Vermögen aufzubauen? Wollen Sie für die Ausbildung oder den Führerschein Ihrer Kinder sparen?

Aus der Beantwortung solcher Fragen ergibt sich dann oft auch schon der Zeithorizont der Geldanlage. Altersvorsorge bedarf meist einer langfristigen Geldanlage.

Wenn Sie aber beispielsweise in absehbarer Zeit ein Auto kaufen wollen, sollten Sie ihr Geld nur mittelfristig fest anlegen.

Haben Sie erst einmal Ihr Ziel im Blick, hilft Ihnen das, die richtigen Anlageprodukte zu finden und motiviert am Ball zu bleiben.

 

3. Wie viel Risiko wollen Sie mit Ihrer Geldanlage eingehen?

Überprüfen Sie Ihre ganz persönliche Risikoeinstellung: Wollen Sie lieber auf Nummer sicher gehen oder sind Sie für ein höheres Anlagerisiko – mit dann allerdings auch höheren Renditechancen – bereit?

Die meisten Deutschen sind in Sachen Geldanlage eher risikoscheu: In einer Umfrage des Bankenverbandes gaben 79 Prozent der Befragten an, selbst bei größeren Renditechancen „gar nicht“ (52 Prozent) oder „eher nicht“ (27 Prozent) zu mehr Risiko bereit zu sein.

Eine Grundregel lautet jedoch: Mehr Rendite gibt es nur bei einem höheren Risiko. Bedenken Sie jedoch, dass Sie gerade bei einem langfristigen Zeithorizont Risiken abschwächen können, weil Sie die Zeit haben, „es auszusitzen“ bzw. die Anlagemix anzupassen und „schlechte Zeiten“ als Chance zu nutzen, indem Sie günstiger nachkaufen.

Wenn Sie unsicher ist, welches Risiko Sie eingehen wollen und können, lassen Sie sich am besten von Experten dazu beraten.

 

4. In welche Anlageprodukte wollen Sie bei Ihrer Geldanlage investieren?

Wenn Ziel und Risikobereitschaft klar sind, ist der nächste Schritt, die passenden Anlageprodukte zu finden.

Wenn Sie bei Ihrer Recherche auf den Begriff „Assetklasse“ stoßen, lassen Sie sich nicht irritieren: Eine Gruppe von Finanzprodukten, die wegen ihrer gemeinsamen Merkmale zusammengefasst werden, nennt man Assetklasse (oder Anlageklasse).

Sie unterscheiden sich hinsichtlich der Risiken und Chancen.

Wichtige Anlageklassen sind zum Beispiel Aktien, Immobilien, Rohstoffe, festverzinsliche Anlagen wie Festgeld sowie Tagesgeld oder Anleihen.

Es gibt auch Menschen, die ihr Hobby zum Anlass für Investitionen nutzen und ihr Geld beispielsweise in seltene Whiskeys oder in wertvolle, weil in nur geringen Mengen produzierte Turnschuhe anlegen.

Die meisten Anleger bevorzugen allerdings eher klassische Wege: Auf die Frage, wie sie einen größeren Geldbetrag anlegen würden, gaben in der bereits erwähnten Umfrage des Bankenverbandes 60 Prozent der Befragten an, am liebsten in Immobilien zu investieren.

54 Prozent würden mit dem Geld auch Fondsanteile kaufen und 50 Prozent Aktien.

 

 

5. Risikostreuung beim Geld anlegen ist wichtig – die Mischung macht‘s

Orientieren Sie sich bei Ihrer Geldanlage nicht zu sehr an anderen Anlegern. Und vor allem: Setzen Sie nicht alles auf eine Karte, sondern diversifizieren Sie Ihre Investments.

Das heißt: Stellen Sie sich breit auf, um das Risiko zu streuen. Wenn Sie nämlich doch mal eine Fehlentscheidung treffen, betrifft die nicht Ihr gesamtes Depot bzw. Ihre gesamte Investitionssumme.

Eine solide Basis für Ihre Geldanlage bildet beispielsweise ein Mix aus Tagesgeld, Festgeld, Aktien und ETFs (Exchange Traded Funds). Ein ETF ist ein börsengehandelter Indexfonds, der das Geld in die Aktien eines Index investiert.

Dabei gilt: Je sicherer Sie aufgestellt sein wollen, desto mehr empfiehlt es sich, in Tagesgeld und Festgeld zu investieren. Allerdings: In Niedrigzinszeiten sind hier nach wie vor keine größeren Erträge zu erwarten.

Wenn Sie jederzeit über das Geld verfügen wollen, sollten Sie dennoch einen Teil des Geldes auf einem Tagesgeldkonto deponieren. Ein Festgeldkonto eignet sich grundsätzlich für eine mittelfristige Geldanlage, wenn Sie innerhalb der nächsten drei Jahre nicht über das Geld verfügen müssen.

Höhere Renditechancen bringen dagegen Anlagen in Aktien und ETFs. Hier ist zwar das Risiko grundsätzlich höher, allerdings werden Schwankungen oder Kurseinbrüche über die Länge der Laufzeit ausgeglichen.

Das bedeutet: Bringen Sie Zeit mit! Für eine Investition beispielsweise in Aktien und ETFs sollten Sie mindestens zehn bis 15 Jahre für Ihre Geldanlage einplanen.

 

6. Achten Sie auf die Kosten!

Zu guter Letzt: Behalten Sie die Kosten im Blick. Die „laufenden Kosten“ können Sie der jeweiligen Anlegerinformation entnehmen. Die finden Sie auch unter dem Namen „Basisinformationsblatt“ oder „Produktinformation“.

Bei Fonds fallen beispielsweise auch nach ihrem Verkauf noch Entgelte an. Fragen Sie im Zweifel nach!

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