Rohstoffe: Spottbilliges Öl, superteures Gold

Frankfurter Wertpapierbörse: Am Rohstoffmarkt dreht sich derzeit alles um Öl. Nach dem ohnehin kräftigen Preisrückgang in den ersten Monaten des Jahres ging es zuletzt noch einmal rasant nach unten. Der Preis für ein Barrel der US-Sorte WTI rutschte Anfang dieser Woche sogar ins Negative, im Tief auf bis zu minus 40 US-Dollar. Käufer bekamen die Abnahme also noch bezahlt.

 

Öllager quellen über

„Grund für den negativen Preis war die schwierig werdende Öllagerung“ erklärt Nitesh Shah von WisdomTree. Denn in den USA ist – wie überall auf der Welt – die Nachfrage nach Öl infolge der Corona-Krise eingebrochen. Die Lagerkapazitäten sind ausgeschöpft, vor der Westküste liegen viele vollgeladene Tanker. Dazu kam der Wechsel vom Terminkontrakt für die Auslieferung im Mai auf den Kontrakt für die Auslieferung im Juni.

Mittlerweile hat sich der Preis etwas erholt und liegt am Donnerstagmittag bei 15,26 US-Dollar. „Man könnte denken, dass man mit dem Übergang zum Juni-Kontrakt fast 60 US-Dollar pro Barrel aus dem Nichts hätte verdienen können“, bemerkt Shah. Das sei aber kaum möglich gewesen, „es sei denn, Sie haben genügend physischen Lagerraum, um das gelieferte Öl einen Monat lang zu lagern“.

Auch der Brent-Preis ist kräftig gefallen auf im Tief 15,98 US-Dollar – den niedrigsten Stand seit 1999. Aktuell sind es wieder 25,56 US-Dollar.

 

 

Extrem hohe Umsätze in Öl-ETCs 

Sehr viel gehandelt werden an der Börse Frankfurt Öl-ETCs wie der WisdomTree WTI Crude, der WisdomTree Brent Crude Oil 1mth, der WisdomTree Brent Crude Oil und der BNPP WTI Oil. Auf fallende Ölpreise setzen Anleger mit dem WisdomTree WTI Crude Oil 1x Daily Short, auf einen Preisanstieg gehebelt mit dem WisdomTree WTI Crude Oil 2x Daily Leveraged.

 

„Gold-ETCs mit größtem Quartalswachstum in der Geschichte“

Etwas in den Hintergrund geraten ist Gold, dabei hat der Preis in Euro vor kurzem ein neues Allzeithoch von 1.618 Euro erreicht. In US-Dollar wird die Feinunze aktuell zu 1.724 US-Dollar gehandelt, dass Allzeithoch von fast 1.902 US-Dollar aus dem Jahr 2011 ist noch ein Stück weit entfernt.

Gold-ETCs sind gefragt wie nie: Laut World Gold Council, dem Verband der Goldbergbauindustrie, erlebten goldbesicherte ETCs in den ersten drei Monaten 2020 das größte Quartalswachstum in der Geschichte. Insgesamt verzeichneten die börsengehandelten Fonds einen Kapitalzufluss von 23 Milliarden US-Dollar, meldet der Verband. Auch der Bestand von Xetra-Gold steigt auf immer neue Allzeithochs und liegt bei aktuell 213 Tonnen.

Xetra-Gold bleibt auch Umsatzspitzenreiter an der Börse Frankfurt. Anleger setzen außerdem auf den WisdomTree Physical Gold, den Xtrackers Physical Gold, den Xtrackers Physical Gold EUR Hedged und den Invesco Physical Gold.

 

Goldpreis: Prognosen in luftigen Höhen

Angesichts Corona-Krise und der immer lockereren Geldpolitik setzen viele Banken derzeit ihre Goldpreisschätzungen hoch. Die Commerzbank prognostiziert jetzt 1.800 statt 1.650 US-Dollar zum Jahresende, JP Morgan 1.800 bis 1.850 Dollar zur Jahresmitte. Bank of America geht sogar davon aus, dass der Preis für das Edelmetall in den kommenden 18 Monaten auf über 3.000 US-Dollar steigen könnte.

 

 

Industriemetalle wieder etwas teurer

Erste Lockerungen des Shutdown in vielen Ländern und zarte Hoffnungen auf eine Wiederbelebung der Wirtschaft haben die zuvor stark gesunkenen Preise für Industriemetalle wieder etwas steigen lassen. Der WisdomTree Industrial Metals und der WisdomTree Copper kommen dennoch seit Jahresanfang auf ein Minus von 16,6 Prozent, der WisdomTree Nickel auf minus 14 Prozent.

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