Ruhige Finanzmärkte trotzen Trump-Zöllen, stabiler Euro als sicherer Hafen

Relative Ruhe herrschte an den Finanzmärkten – gemessen an den Turbulenzen zuvor.

Dass Donald Trump die Zölle auf Stahl und Aluminium verdoppelte, sorgte kaum für Aufregung.

Etwas schwächere Einkaufsmanagerindizes in den USA waren ebenfalls kein großes Thema.

Der DAX kletterte auf ein Allzeithoch, der US-Dollar gab leicht nach und der Goldpreis stieg.

Während die Treasury-Renditen sanken, erhöhten sich die für Bundesanleihen.

Zu letzterem trug die EZB bei. Die Notenbank senkte zwar wie erwartet den Leitzins um 25 Basispunkte auf 2,0%.

Präsidentin Lagarde gab allerdings keine Hinweise auf eine Fortsetzung des Lockerungskurses, obwohl die Inflation jüngst zurückging.

Ist der Zinssenkungskurs der EZB damit beendet?

 

DAX Chart

 

Merz trifft Trump – keine Entwarnung beim Zollstreit

Bundeskanzler Merz absolvierte seinen Antrittsbesuch beim US-Präsidenten unfallfrei.

Trump konzentriert sich mehr auf die Privatfehde mit seinem Ex-Berater Elon Musk. Der einbrechende Kurs der Tesla-Aktie belastete den Nasdaq-Index.

Im Zollkonflikt gab es immerhin positive Signale hinsichtlich Verhandlungen der USA mit China. Vom Tisch ist der Streit aber gewiss nicht.

Es ist zu befürchten, dass die gegenwärtig zum großen Teil ausgesetzten US-Strafzölle doch wieder steigen werden, wenn auch wohl kaum auf die zwischenzeitlich in Kraft getretenen Spitzenwerte.

 

Helaba Wochenausblick

 

Trotz Schulden: Eurozone bleibt für Anleger attraktiv

Die Bundesregierung brachte ihren „Wachstumsbooster“ auf dem Weg.

Die damit einhergehende höhere Verschuldung scheint kein nennenswertes Problem an den Märkten zu sein.

Dies gilt quasi für die gesamte Eurozone. Denn trotz Handelskonflikt und höherer Schulden sind die Renditen in den Ländern der Eurozone eher gesunken.

Womöglich wirkt Europa im Vergleich zu den politischen Kapriolen in den USA als Hort der Stabilität.

Daran ändert auch der Bruch der niederländischen Regierung und die Aussicht auf Neuwahlen nichts .

Ebenso wenig irritierte der Sieg der EU-kritischen Opposition bei den Präsidentschaftswahlen in Polen.

Der Zloty reagierte nur mit einem moderaten Verlust.

 

Märkte warten auf US-Daten – Zölle als Unsicherheitsfaktor

Die Agenda in der Berichtswoche ist übersichtlich. Im Fokus stehen die Inflationszahlen aus den USA für Mai.

Nachdem die April-Zahlen trotz der Strafzölle überraschend niedrig ausfielen, könnte dieser Effekt nun sichtbarer werden, die Kernteuerung dürfte etwas steigen.

Allerdings ist unklar, wann die Zölle ihre volle Wucht in den Preisdaten entfalten – abgesehen von der grundsätzlichen Unsicherheit über das finale Ausmaß der Zölle.

Die US-Erzeugerpreise werden vor diesem Hintergrund ebenfalls beachtet. Daneben wird das Verbrauchervertrauen der Uni Michigan veröffentlicht.

In Europa herrscht jenseits des sentix-Investorenvertrauens ziemliche Ruhe.

 

Trump bleibt Risiko – Gold glänzt, Aktien wackeln

Die Zuckungen von Donald Trump werden auch in Zukunft die Finanzmärkte bewegen.

Am Aktienmarkt könnte nach den jüngsten Gewinnen wieder mehr Ernüchterung einkehren, wenngleich die Befürchtungen von Anfang April zu pessimistisch waren.

Gold bleibt angesichts der Unsicherheit um die US-Wirtschaftspolitik weiter gefragt.

Bis Ende dieses Jahres ist mit neuen Rekorden in Richtung 3.500 US-Dollar je Feinunze zu rechnen.

Dem US-Dollar hingegen fehlt die fundamentale Untermauerung für weitere Verluste, d.h. aktuell zeichnet sich weder ein US-Konjunktureinbruch noch ein zügiger Zinssenkungskurs der Fed ab.

Am Rentenmarkt wirken unterschiedliche Kräfte, so dass per saldo vielleicht gar nicht so viel passieren wird.

 

Gold Chart

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