Schweizerische Nationalbank überrascht mit Zinssenkung
Bankenverband: Die Schweizerische Nationalbank (SNB) vollzieht überraschend eine geldpolitische Wende und senkt ihren Leitsatz.
Der SNB-Leitzins werde um 0,25 Prozentpunkte auf 1,50 Prozent gesenkt, teilte die Notenbank am Donnerstag mit.
Die SNB ist damit die erste größere Zentralbank, die ihre straffe Geldpolitik zur Eindämmung der Inflation zurückfährt.
„Die Lockerung der Geldpolitik wurde möglich, weil die Bekämpfung der Inflation über die letzten zweieinhalb Jahre wirksam war“, erklärte die Notenbank.
„Die Teuerung liegt nun seit einigen Monaten wieder unter zwei Prozent und somit im Bereich, den die Nationalbank mit Preisstabilität gleichsetzt.“
Von Reuters im Vorfeld der vierteljährlichen geldpolitischen Lagebeurteilung der SNB befragte Ökonomen hatten mehrheitlich einen unveränderten Schlüsselzins prognostiziert.
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Inflation im Zielbereich
Die Schweizer Jahresteuerung ist eine der niedrigsten unter den großen Volkswirtschaften und liegt bereits seit Mitte 2023 wieder im Zielbereich der SNB von 0 bis 2 Prozent.
Und die Zentralbank hat die für ihre Zinsentscheidung maßgebliche Inflationsprognose nochmals kräftig gesenkt:
Sie rechnet dieses Jahr nun mit 1,4 Prozent, nachdem sie im Dezember noch 1,9 Prozent veranschlagt hatte.
2025 dürften die Verbraucherpreise dann um 1,2 (bislang: 1,6) Prozent steigen und 2026 um 1,1 Prozent.