XTB: Kann der Dax seine Gewinne vor dem Hintergrund einer drohenden Rezession halten?

Seit Anfang Juni konnte der Dax ca. 1.000 Punkte oder knapp 16% zulegen. Aus den vergangenen 10 Wochen ging der deutsche Leitindex lediglich drei Mal mit leichten Verlusten aus dem Handel. Vor dem Hintergrund der Themen, die in dieser Zeit diskutiert wurden, ist es legitim, wenn einem der jüngste Anstieg unheimlich vorkommt.

 

Die Lage Griechenlands hat sich, wegen zögerlicher Sparbemühungen, noch einmal verschlechtert, während auch Italien und vor allem Spanien in den Fokus der Märkte geraten sind. Steigende Renditen spiegeln die fundamental schlechte Lage in den beiden Ländern wider, wo hohe Arbeitslosigkeit und Rezession die Zukunftsaussichten eintrüben. Eine schnelle Lösung der Euro-Krise ist nicht absehbar und in den vergangenen Tagen ist ein Austritt Griechenlands aus der Währungszone in den Bereich des Möglichen gerückt.

 

Auch aus Asien, das in zurückliegenden Krisen als Motor der Weltwirtschaft fungieren konnte, kamen keine Meldungen, die auf eine Erholung der Weltwirtschaft schließen lassen könnten. Im Gegenteil: Erst vergangene Woche erschreckte China die Investoren mit schwachen Handelsdaten, die vor allem von der schwachen Nachfrage aus Europa verursacht wurden. Heute Morgen reihte sich auch Japan in die Reihe der negativen Konjunkturmeldungen ein. Das Bruttoinlandsprodukt der drittgrößten Volkswirtschaft der Welt konnte im zweiten Quartal nur noch 0,3% gegenüber dem Vorquartal zulegen. Der exportorientierte asiatische Raum leidet stark unter der wegbrechenden europäischen Nachfrage.

 

In Amerika bietet sich dem Anleger eine andere, aber ebenfalls trübe Situation. Die Vereinigten Staaten sind weniger exportorientiert als Deutschland und viele asiatische Länder, denn der Binnenkonsum ist für etwa 70% der Wirtschaftsleistung verantwortlich. Angesichts eines stagnierenden Arbeitsmarkts halten sich die Konsumenten aber mit Ausgaben zurück. Auch das sogenannte „Fiscal cliff“, der Begriff für das Auslaufen von Steuererleichterungen und Ausgabenprogrammen am Ende des laufenden Jahres, belastet die Kauflaune der US-Verbraucher.

 

Als Erklärung für die deutliche Rallye bleiben eigentlich nur Spekulationen auf geldpolitische Lockerungen der weltweiten Notenbanken. Leitzinssenkungen, Reservesatzreduzierungen und Anleihekäufe sollen sie die Weltwirtschaft mit billigem Geld versorgen, das dann in Investitionen und Konsum fließen soll. Alle großen Institute haben sich vorerst zurückhaltend gezeigt, aber ein Eingreifen in Aussicht gestellt, das an individuelle Bedingungen geknüpft wurde. Die Federal Reserve schaut auf den Arbeitsmarkt, die europäische Zentralbank wartet auf einen Antrag Spaniens auf EFSF-Hilfe, die Bank of Japan beobachtet die Aufwertung des Yen und die People´s Bank of China achtet auf das Wirtschaftswachstum.

 

Dass die Rezession kommt, scheint mittlerweile geglaubte Realität an den Märkten zu sein. Denkt man diesen Gedanken weiter, müssen dann auch Notenbankinterventionen sicher eingeplant sein. Vergleicht man diesen Gedanken mit der jüngsten Rallye scheinen die Marktteilnehmer daran zu glauben, dass die Notenbanken die Weltwirtschaft retten können.

 

Geht man von diesem Szenario aus, passen auch steigende Kurse gegen negative Konjunkturdaten, wie der Dow Jones am vergangenen Freitag, wieder ins Bild, da sie Notenbankaktionen wahrscheinlicher machen.

 

In dieser Woche erwarten uns wieder einige Zahlen, die einen tieferen Einblick in den Zustand der Wirtschaft geben werden. So kommen am Dienstag Daten zum deutschen und europäischen BIP, sowie die Einzelhandelsumsätze aus den USA. Mittwoch folgen dann Informationen über die Inflation und die Industrieproduktion in Amerika. Donnerstag kommen, wie gewohnt, die aktuell vielbeachteten Zahlen zum US-Arbeitsmarkt.

 

Offenlegung gemäß §34b WpHG wegen möglicher Interessenkonflikte: Der Autor ist in den besprochenen Wertpapieren bzw. Basiswerten derzeit nicht investiert.

von Nikolas Mauder

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