EUR/USD: US-Dollar fällt wieder
Der EURUSD-Kurs erholt sich weiter, wies in der letzten Woche allerdings eine nicht eindeutige Tendenz auf. Brexit-Risiken sowie verhältnismäßig gute US-Konjunkturdaten sprachen zunächst für einen stärkeren US-Dollar, dieser zeigte sich im Laufe der Woche auch. Nach der FOMC-Sitzung stagniert der US-Dollar allerdings. Auch die gesunkene Wahrscheinlichkeit eines Brexits heizt den Trend im EURUSD weiter an. Dieser Trend setzt sich zu Beginn der laufenden Woche fort. Der EURUSD-Kurs steigt über 1,1300 US-Dollar je Euro, der viel beachtete US-Dollar-Index fällt wieder unter die wichtige Zone von 94 Punkten.
Wahrscheinlichkeit eines Zinsanstieges weiter gefallen
Nach der FOMC-Sitzung in der vergangenen Woche preisen die Fed Funds Futures-Märkte (August-Kontrakt) eine Wahrscheinlichkeit von 12,5 % dafür ein, dass ein Zinsschritt bereits im Juli kommen kann. Dennoch ist das weiterhin abhängig vom Brexit-Referendum sowie anstehenden US-Konjunkturdaten. Eindeutige Prognosen verbieten sich daher aus meiner Sicht in dieser Woche.
Das FOMC-Statement scheint das Brexit-Referendum laut FED-Chefin Yellen ebenfalls mit einbezogen zu haben. Sollte also Brexit vom Tisch sein und Marktverwerfungen geringer ausfallen, so dürfte auch die Wahrscheinlichkeit auf einen baldigen Zinsanstieg geringfügig steigen. Unter Berücksichtigung eines starken britischen Pfundes, japanischen Yens sowie eines gleichzeitig stärkeren Euro dürften die Auswirkungen aber eher gering ausfallen.
Mehr Wirkung sollten hingegen US-Konjunkturdaten zeigen, da so die Wahrscheinlichkeit eines baldigen Zinsanstieges schneller steigt. Besonders wichtig werden die anstehenden US-Non Farm Payrolls für den Monat Juni sein. Vor allem dann, wenn die negativen Mai-Daten nach oben revidiert werden sowie Juni-Daten robust ausfallen, bestünde ein erhöhtes Risiko eines Trendumschwungs beim derzeit schwächelnden US-Dollar.
US-Dollar-Index wieder unterhalb des Key-Levels
In den vergangenen Wochen stellten die 94 Pkt. im US-Dollar-Index stets eine relevante Zone dar, bei dessen Unter- bzw. Überschreitung man mit dem Fortsetzen einer Bewegung rechnen konnte. Ein leichtes Unterschreiten der Zone nach den negativen US-Arbeitsmarktdaten Anfang Juni konnte aufgrund des Brexit-Risikos dennoch kein nachhaltiges Unterschreiten bewerkstelligen. Aktuell läuft der zweite Versuch ab. Sollte sich das Brexit-Risiko weiter im Zaum halten, könnte sich der US-Dollar weiter abschwächen und der US-Dollar-Index somit deutlich abfallen. Ob das allerdings in dieser Woche wahrscheinlich ist, hängt vom weiteren Verlauf um das Referendum ab.
Prognose
Wichtige US-Konjunkturdaten sind in dieser Woche rar gesät. Und selbst dann dürften die Impulse aufgrund des näher kommenden Referendums eher gering bleiben. Es zeigt sich allerdings, dass ohne ein Brexit-Risiko die Wahrscheinlichkeit für einen baldigen Zinsanstieg in den USA aktuell weiter fällt. Hier dürften vor allem US-Konjunkturdaten eine Wende ausrufen, aber wohl nicht mehr in dieser Woche. Technisch wichtige Zonen im EURUSD sind nach oben hin 1,1425 sowie nach unten 1,1100 US-Dollar je Euro.
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