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S&P500 Index: Amerika schwächelt
In den letzten Wochen sehen sich Analysten weltweit einem ungewohnten Bild gegenüber: Der amerikanische Markt ist gegenüber dem deutschen Markt zurückgefallen, es existiert eine leicht negative Divergenz. Dies lässt sich am ehesten anhand der Charts des DAX und des S&P500 veranschaulichen. Letzterer ist der US-Aktienindex, der die 500 größten börsennotierten Unternehmen unter einem Dach versammelt, also ein gutes Gesamtbild des US-Marktes liefert. Seit den April-Hochs ist er gegenüber dem deutschen Leitindex ins Hintertreffen geraten – trotz der Euro-Krise, die zu Beginn dieser Zeit die Nachrichtenlage dominierte. Aktuell passen die Meldungen schon besser zu dieser Erscheinung. Während Deutschland ein unerwartet starkes Wirtschaftswachstum an den Tag legt, waren die jüngsten Arbeitsmarktdaten aus Amerika Mitte dieser Woche alarmierend. Es sind immer noch Meldungen aus Amerika, die an den Börsen weltweit den Ton angeben. Verständlich ist außerdem, dass dann der amerikanische Markt stärker davon betroffen ist. Im übergeordneten Chart, beispielsweise anhand der letzten 10 Jahre der Kurshistorie, lässt sich dies an einer Situation belegen: Das Tief aus dem Jahr 2008 liegt im S&P500 weit unter den Tiefs des Jahres 2003, wohingegen der DAX das Niveau von 2003 seit damals nicht mehr erreichen konnte.
Überhaupt muss man das aktuelle Chartbild des S&P500 schon eher bärisch einordnen. Von Februar bis April gab es eine beeindruckende Rallye, der jedoch ein herber Einbruch folgte. Seither konnte die Aufwärtsbewegung nicht wieder aufgenommen werden, ein Bruch unterhalb der psychologisch wichtigen Marke von 1.000 wurde jedoch im letzten Moment abgewendet. Aktuell befindet sich der Index in einem Seitwärtsmarkt, primär eingeschlossen zwischen 1.050 und 1.100 Punkten. Nach den jüngsten News ging es eher wieder ein Stück nach unten. Die Amerikaner sind nervös. War es das wohl gewesen mit dem Aufschwung?
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S&P 500 mit Pivots, RSI und MACD im Tageschart
Fakt ist, dass aus technischer Sicht der seit dem Tief in 2008 währende Bullenmarkt ins Stocken geraten ist. Durch den Bruch einiger der letzten Verlaufstiefs könnte man diesen sogar als beendet erklären. Dabei ist das Szenario nicht auszuschließen, dass dieser zurückkommt, dazu müssten allerdings die Hochs bei 1.125 überwunden werden. Wahrscheinlicher ist momentan ein zweiter Test der 1.000 – zumindest bei 1050 verläuft die Aufwärtstrendlinie. Sollte diese fallen, dann wird es zu weiteren Verlusten kommen und sich der Bärenmarkt fortsetzen. Eine weitere Neuigkeit flackerte diese Woche über den Ticker, die eher die größeren Börsenzyklen betrifft: Amerika hat seine Kampftruppen aus dem Kriegsgebiet Irak abgezogen. Ironischerweise fällt der Kriegseintritt aus dem Jahre 2003 genau mit dem damaligen Markttief zusammen. Wo geht es also nun mit den Truppen hin, könnte man meinen!
Weiterhin ist die Statistik dahingehend verlässlich, dass sich Divergenzen in korrelierenden Märkten im Laufe der Zeit wieder neutralisieren. Der DAX sollte also in der Zukunft wieder zum Niveau des S&P500 aufschließen. Nachdem der S&P jedoch der dominante Partner in dieser Beziehung ist, könnte dies letztlich auch den DAX wieder nach unten ziehen. Amerika gibt in der globalisierten Wirtschaft eben immer noch den Ton an. Und dieser ist derzeit etwas schief.
Wie sieht es derzeit mit dem S&P500 charttechnisch betrachtet aus?
Zum Zeitpunkt der Analyse liegt der Kurs des S&P500 vor der Markteröffnung am Freitag als Handelstag noch bei 1075,63.
Im Tageschart generiert der S&P500 folgende Werte: Unterstützungen S1/S2/S3 1066,71/1057,80/1044,93 und Widerstände R1/R2/R3 1088,49/1101,36/1110,27.
Der RSI notiert mit einem Wert von 41,8429 im neutralen Bereich.
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