Aktie im Fokus: Stellantis – Automobilhersteller mit 9,5% Dividendenrendite

Freedom Finance: Stellantis N.V. (STLA) entwickelt, produziert und vertreibt Fahrzeuge der Marken Abarth, Alfa Romeo, Chrysler, Citroën, DS, Dodge, Fiat, Fiat Professional, Jeep, Maserati, Ram, Opel, Lancia, Vauxhall, Peugeot, Teksid und Comau.

Das Unternehmen verkauft seine Fahrzeuge direkt oder über Vertriebspartner und Händler in mehr als 130 Ländern und bietet darüber hinaus Finanzierungen für Privatkunden sowie Leasing und Mietwagen an.

 

Was ist die Idee dahinter?

  • Der strategische Entwicklungsplan „Dare Forward 2030“ des Unternehmens wird es Stellantis ermöglichen, Markttrends wie der Elektrifizierung, der Autonomie, der wachsenden Bedeutung von Software und der zunehmenden Vernetzung von Fahrzeugen voraus zu sein.

  • Die neue Vereinbarung mit Punch Powertrain zielt darauf ab, die wachsende Nachfrage nach Elektrofahrzeugen zu decken. Darüber hinaus wird das Werk in Turin das Hauptzentrum für die Kreislaufwirtschaft Stellantis beherbergen, die 2023 an den Start gehen soll.
  • Aufgrund seiner hohen Effizienz hat das Unternehmen einen niedrigen Break-even-Point bei 40% der derzeitigen Kapazitätsauslastung. Selbst im Falle einer schweren Krise würde Stellantis profitabel bleiben.
  • Bei einem Aktienkurs von 11,80 US-Dollar beträgt der Saldo der Barmitteläquivalente pro Aktie etwa 15 US-Dollar. Normalerweise sind solche Bewertungen typisch für Unternehmen mit großen finanziellen Problemen. Bei Stellantis gibt es jedoch keine Probleme dieser Art.
  • Stellantis weist eine starke Bilanz und hohe Margen auf. Darüber hinaus bietet das Unternehmen den Aktionären eine solide Dividendenrendite.

 

Warum sollte der Aktienkurs steigen?

Grund 1: Strategische Planung

Bereits 1960 veröffentlichte der amerikanische Wirtschaftswissenschaftler Theodore Levitt in der Harvard Business Review einen Artikel mit dem Titel „Marketing Myopia“. Darin analysiert der Autor die Aktivitäten der führenden Unternehmen in verschiedenen Branchen, die letztlich im Niedergang endeten.

Der Grund dafür ist die Unfähigkeit der Unternehmen, Trends in ihren Sektoren zu erkennen. Das führt dazu, dass ihr Wettbewerbsvorsprung schwindet.

Die Automobilindustrie ist ein etablierter Industriezweig mit wenigen bedeutenden Akteuren, unter denen Stellantis an achter Stelle steht. Dieser Markt befindet sich jedoch in einem tiefgreifenden Strukturwandel.

Einer Studie von PwC zufolge werden die folgenden Trends den Automobilmarkt in den kommenden Jahren prägen:

  • Elektrifizierung
  • Autonomie
  • Die wachsende Rolle der Software
  • Aufbau einer Vernetzung zwischen den Fahrzeugen

Der Strategieplan „Dare Forward 2030“, den Stellantis im Frühjahr 2022 vorstellte geht auf jeden dieser Trends ein.

Die Geschäftsleitung des Unternehmens scheint nicht an Marketing-Myopie zu leiden. Der Plan sieht insbesondere Folgendes vor:

  • Bis zum Ende des Jahrzehnts sollen 100% der Verkäufe von Stellantis in Europa und 50% der Verkäufe in den USA auf Elektrofahrzeuge mit Batterien (Battery Electric Vehicles, BEVs) entfallen. Darüber hinaus soll die Produktpalette des Unternehmens bis 2030 mehr als 75 Elektrofahrzeuge umfassen, mit einem jährlichen Absatz von jeweils 5 Millionen Fahrzeugen. Zum Vergleich: Im Jahr 2021 wurden 6,5 Millionen Autos verkauft.
  • Im Jahr 2024 sollen Technologieplattformen auf den Markt kommen, die die Grundlage für eine neue digitale Architektur für Elektrofahrzeuge, die sogenannte STLA-Brainware, bilden werden. Dieser vollständig in die Cloud integrierte dienstorientierte Rahmen könnte die Autonomie des Lithium-Ionen-Fahrzeugs erheblich verbessern und gleichzeitig die Wartungskosten für die Kunden senken.
  • In finanzieller Hinsicht beabsichtigt das Unternehmen, bis 2025 eine Dividendenausschüttungsquote von 25-30% des Nettogewinns beizubehalten und bis zu 5% seiner Stammaktien vom Markt zurückzukaufen.

 

Erwarteter Absatz von Elektrofahrzeugen; Quelle: Unternehmenspräsentation

Erwarteter Absatz von Elektrofahrzeugen; Quelle: Unternehmenspräsentation

 

Interessanterweise ergreift Stellantis bereits Maßnahmen, um seine strategischen Ziele zu erreichen. Das Unternehmen hat eine neue Vereinbarung mit Punch Powertrain getroffen, die die Produktion von elektrifizierten Doppelkupplungs-Antriebskomponenten und Plug-in-Hybrid-Elektrofahrzeugen ankurbeln wird.

Darüber hinaus bereitet sich das Werk in Turin darauf vor, im Jahr 2023 das wichtigste Zentrum für Kreislaufwirtschaft von Stellantis in Betrieb zu nehmen, mit dem bis 2030 rund 2 Milliarden Euro generiert werden sollen.

 

Grund 2: Hohe Effizienz

Während andere große Automobilunternehmen aufgrund von Inflation und Lieferkettenproblemen unter Margendruck stehen, konnte Stellantis seine operative Marge im jüngsten Berichtszeitraum auf ein Allzeithoch von 14,1% für das erste Halbjahr 2022 und auf 11,7% für die letzten 12 Monate (TTM) steigern.

Stellantis verfügt damit über die höchste operative Marge in der Automobilindustrie.

 

Vergleich der Unternehmen hinsichtlich ihrer operativen Marge; Quelle: Zusammengestellt durch den Autor

Vergleich der Unternehmen hinsichtlich ihrer operativen Marge; Quelle: Zusammengestellt durch den Autor

 

Aufgrund seiner hohen Effizienz hat Stellantis einen niedrigen Break-even-Point. Nach Angaben der Geschäftsleitung, liegt die Gewinnschwelle bei 40% der derzeitigen Kapazitätsauslastung.

Dies verleiht dem Unternehmen eine beträchtliche Widerstandsfähigkeit, wodurch es in der Lage wäre, selbst eine tiefe und langanhaltende Rezession erfolgreich zu überstehen.

 

Grund 3: Solide Dividendenrendite

Stellantis bietet seinen Aktionären eine hohe Dividendenrendite von 9,5%. Wir gehen davon aus, dass die Ausschüttung mindestens auf dem derzeitigen Niveau bleiben wird.

Wie bereits erwähnt, hat die Geschäftsleitung im Rahmen der Strategie „Dare Forward 2030“ die Absicht geäußert, bis 2025 eine Ausschüttungsquote von 25-30% des Nettogewinns beizubehalten.

Dem Konsens der Wall Street zufolge dürfte der Gewinn pro Aktie (EPS) in den Jahren 2022, 2023 und 2024 bei 5,56 US-Dollar, 4,68 US-Dollar bzw. 4,52 US-Dollar liegen.

Bei einer Ausschüttungsquote von 25% würde die Dividende je Aktie bei 1,39 US-Dollar, 1,17 US-Dollar bzw. 1,13 US-Dollar liegen.

 

Zukünftige Dividendenrendite; Quelle: Zusammengestellt durch den Autor

Zukünftige Dividendenrendite; Quelle: Zusammengestellt durch den Autor

 

Finanzkennzahlen

Die Finanzergebnisse von Stellantis zeigten sich in den letzten Jahren uneinheitlich, was auf die Aktivitäten des Unternehmens auf dem Markt für Fusionen und Übernahmen zurückzuführen ist.

Die Ergebnisse der letzten 12 Monate lassen sich wie folgt zusammenfassen:

  • Der Umsatz der letzten 12 Monate (TTM) stieg um 10,3 % auf 164,8 Milliarden Euro. Nordamerika trug mit einem Umsatzplus von 17,2% auf 81,7 Milliarden Euro am meisten zum Umsatzwachstum bei.
  • Zum Ende des letzten Berichtszeitraums stieg der Bruttogewinn um 13,2 %: von 29,5 Milliarden Euro auf 33,4 Milliarden Euro. Trotz inflationärer Faktoren stieg die Bruttomarge von 19,75% auf 20,27%.
  • Der Betriebsgewinn stieg um 19,9%: von 15,1 Milliarden Euro auf 18,1 Milliarden Euro. Die operative Marge stieg von 10,11% auf 11,68%.
  • Der Nettogewinn stieg um 8,5%: von 14,2 Milliarden Euro auf 15,4 Milliarden Euro. Die Nettomarge sank jedoch von 9,50% auf 9,34%. Das ist auf höhere Nettofinanzierungskosten aufgrund der Kosten für die Währungsabsicherung in Argentinien, höhere Zinssätze in Brasilien und die Anwendung der Hyperinflationsbilanzierung für Unternehmen, deren Berichtswährung die Türkische Lira ist, zurückzuführen.

 

Entwicklung der Finanzergebnisse von Stellantis; Quelle: Zusammengestellt durch den Autor

Entwicklung der Finanzergebnisse von Stellantis; Quelle: Zusammengestellt durch den Autor

 

Entwicklung der Margen von Stellantis; Quelle: Zusammengestellt durch den Autor

Entwicklung der Margen von Stellantis; Quelle: Zusammengestellt durch den Autor

 

Die Finanzergebnisse für das erste Halbjahr 2022 sehen wie folgt aus:

  • Der Umsatz stieg im Jahresvergleich um 21,2% von 72,6 Milliarden Euro auf 88,0 Milliarden Euro. Der Umsatz stieg in allen Märkten außer in Europa, wo er um 1,2% auf 31,3 Milliarden Euro zurückging. In Nordamerika war der Umsatz mit 42,4 Milliarden Euro um 39,5% höher als im Vergleichszeitraum des vergangenen Jahres.
  • Der Bruttogewinn stieg im Jahresvergleich um 26,6% von 14,3 Milliarden Euro auf 18,1 Milliarden Euro. Die Bruttomarge stieg um 0,87 Prozentpunkte von 19,70% auf 20,57%.
  • Der Betriebsgewinn belief sich auf 10,3 Milliarden Euro, was einem Anstieg von 41,1% gegenüber dem Vorjahr entspricht. Die operative Marge stieg von 10,06% auf 14,06%.
  • Der Nettogewinn stieg von 6,8 Milliarden Euro auf 8,0 Milliarden Euro. Die Nettomarge ging aufgrund höherer Nettofinanzierungskosten von 9,37% auf 9,09% zurück.

 

Entwicklung der Finanzergebnisse von Stellantis; Quelle: Zusammengestellt durch den Autor

Entwicklung der Finanzergebnisse von Stellantis; Quelle: Zusammengestellt durch den Autor

 

Zum Ende des letzten TTM-Berichtszeitraums belief sich der operative Cashflow auf 22,9 Milliarden Euro, verglichen mit 18,7 Milliarden Euro zum Jahresende.

Der freie Cashflow stieg von 8,6 Milliarden Euro auf 13,4 Milliarden Euro.

 

Cashflow des Unternehmens; Quelle: Zusammengestellt durch den Autor

Cashflow des Unternehmens; Quelle: Zusammengestellt durch den Autor

 

Stellantis weist eine starke Bilanz mit einer Gesamtverschuldung von 21,1 Milliarden Euro, liquiden Mitteln und kurzfristigen Anlagen von 24,7 Milliarden Euro und einer Nettoverschuldung von -3,6 Milliarden Euro auf.

 

 

Bewertung

Ein Unternehmen mit hohem Wert

Stellantis ist ein Beispiel für ein sehr wertvolles Unternehmen. Bei einem Aktienkurs von 11,80 US-Dollar liegt der Barwert pro Aktie bei etwa 15 US-Dollar. Die Anleger sind nicht einmal bereit, das Dreifache des Jahresgewinns (KGV – 2,4x) für das Unternehmen zu zahlen.

Die Stellantis-Aktien sind zusammen mit dem Rest des Marktes unter Verkaufsdruck geraten, was dazu geführt hat, dass das Unternehmen trotz seiner starken Bilanz und hohen Gewinnspannen mit einem erheblichen Abschlag gegenüber den durchschnittlichen Bewertungen in der Automobilindustrie gehandelt wird.

 

Vergleichbare Schätzung; Quelle: Zusammengestellt durch den Autor

Vergleichbare Schätzung; Quelle: Zusammengestellt durch den Autor

 

Bewertungen anderer Investmenthäuser

Das von der BNP Paribas unter den Investmentbanken am tiefsten angesetzte Kursziel liegt bei 16 Euro je Aktie.

Die Societe Generale sieht für die STLA-Aktie ein Kursziel von 28 Euro, während der Konsens den fairen Marktwert (Fair Market Value) der Aktie mit 21,60 Euro angibt.

Das entspricht einem Kurspotenzial von 75,6%.

 

 

Hauptrisiken

  • Die Automobilindustrie ist stark zyklisch. In der Regel gehen die Autoverkäufe in Krisenzeiten deutlich zurück. Die Auswirkungen der Konjunkturabschwächung wirken sich bereits auf die Finanzergebnisse von Stellantis in Europa aus. So prognostiziert die Geschäftsleitung, dass der Umsatz in der Region bis zum Jahresende im Vergleich zum Vorjahr um 2 % zurückgehen wird. Obwohl sich die erwartete Rezession negativ auf den Umsatz des Unternehmens auswirken könnte, ist dieses Risiko unserer Ansicht nach im aktuellen Aktienkurs bereits mehr als berücksichtigt.

  • Die Knappheit an Halbleitern macht der Automobilindustrie weiterhin zu schaffen. Die Produktion in den beiden größten Werken von Stellantis in Italien, Melfi und Sevel, ging in der ersten Jahreshälfte um 17% bzw. 37% zurück. Die Knappheit an Halbleitern ist eine der Hauptunsicherheiten für Anleger in Aktien der Automobilindustrie. Dank seiner niedrigen Gewinnschwelle verfügt Stellantis jedoch über reichlich Spielraum.

 

 

Stellantis Details

  • Ticker: STLA.US
  • Einstiegskurs: $12,3
  • Kursziel: $21,60
  • Renditepotenzial: 75,6%
  • Potenzielle Dividendenrendite: 9,5%
  • Zeithorizont: 12 Monate
  • Risiko: Moderat
  • Positionsgröße: 3%

 

Wie man die Anlageidee umsetzt

  1. Kaufen Sie die Aktie bei $12,3.
  2. Weisen Sie dem Investment nicht mehr als 3% Ihres Portfoliobetrags zu. Sie können die Empfehlungen unserer Analysten nutzen, um ein ausgewogenes Portfolio aufzubauen.
  3. Verkaufen Sie die Aktie, wenn der Kurs einen Wert von $21,60 erreicht hat.
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