Aktien: Korrektur überzogener Erwartungen

Helaba: Der Blick in die Natur zeigt, dass die Vegetation ihrer Zeit mindestens einen Monat voraus ist.

Auch an den Aktienmärkten scheint der Klimawandel seine Spuren zu hinterlassen.

Anstatt der viel zitierten Börsenregel „Sell in May“ scheinen einige Anleger bereits mit Start in den April in den Abgabemodus umgeschaltet zu haben.

Wir hatten in unserem letzten Beitrag zum Aktienmarkt vor der gestiegenen Anfälligkeit der Märkte – insbesondere der US-Indizes – gewarnt.

Nun ist die Korrektur überzogener Erwartungen offensichtlich in vollem Gange.

Als Aktien im Herbst letzten Jahres zu ihrer Rally ansetzten, war der S&P 500 bereits hoch bewertet, wohingegen der DAX damals aus einer Unterbewertung zur Erholung ansetzte.

US-Aktien haben sich in den letzten Monaten kontinuierlich verteuert und waren damit anfällig für eine Korrektur.

Immer weiter schwindende Zinssenkungshoffnungen im Zuge wiederholt höher als erwartet ausfallender US-Inflationsdaten haben zuletzt das Fass zum Überlaufen gebracht.

Auch die jüngste Eskalation im Nahen Osten dürfte dazu beigetragen haben, dass Anleger Risikoassets abbauen.

 

 

DAX nähert sich fairem Wert: Positive Signale trotz US-Marktdruck

Der DAX dagegen wäre für sich betrachtet zwar in einer fundamental deutlich besseren Verfassung.

Er hatte in den vergangenen Monaten lediglich zum fairen Wert aufgeschlossen.

Außerdem dürfte die EZB im Juni die Leitzinsen senken und auch die Konjunkturstimmung hellt sich auf – eigentlich gute Voraussetzungen für weiter steigende Notierungen.

Einzig die technische Überkauftsituation signalisiert Konsolidierungsbedarf.

Dennoch konnte sich das deutsche Börsenbarometer zuletzt den Vorgaben des gewichtigeren US-Pendants nicht entziehen.

 

 

Kursrückgänge als gesunde Korrektur, keine Trendwende erwartet

Ist das nun eine Trendwende oder eine gesunde Korrektur?

Wir hatten mehrfach darauf hingewiesen, dass der Aufwärtstrend nicht einfach fortgeschrieben werden sollte.

Inzwischen haben u.a. die US-Indizes S&P 500 und Nasdaq Composite sowie auch DAX und EURO STOXX 50 ihre 50-Tage-Linie unterschritten.

Eine generelle Trendumkehr – also den Übergang in einen Bärenmarkt – erwarten wir allerdings nicht.

Vielmehr bewerten wir die jüngsten Kursrückgänge als einen gesunden Abbau überzogener Erwartungen und einer kurzfristigen technischen Überhitzung.

Mittelfristig sprechen sich verbessernde Wachstums- und Gewinnperspektiven für robuste Aktienmärkte.

Insofern könnten sich im Zuge der aktuellen Korrektur durchaus Gelegenheiten zum selektiven Ausbau von Positionen ergeben.

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