DAX: Sind alle guten Dinge drei?

Für Aktienanleger war 2024 trotz vieler Herausforderungen bislang ausgesprochen ertragreich.

Folgt auf zwei überdurchschnittlich gute Aktienjahre nun ein drittes?

 

Politische Unsicherheit drückt die Stimmung und belastet den DAX

Das zurückliegende Jahr wird aller Voraussicht nach das zweite in Folge mit überdurchschnittlichen Kurszuwächsen bei Aktien.

Eine alte Börsenweisheit besagt, dass Unsicherheit Gift für die Börse sei.

Besonders ausgeprägt war und ist die wahrgenommene Unsicherheit in Deutschland.

Der Krieg in der Ukraine, die Herausforderungen durch den klimabedingten Strukturwandel, eine in den letzten Monaten als handlungsschwach empfundene Regierung und schließlich das Platzen der Ampel-Koalition haben sowohl in der Bevölkerung als auch bei den Unternehmen die Stimmung gedrückt.

Die wirtschaftspolitische Unsicherheit in Deutschland hat – anders als im Rest der Welt – einen neuen Rekordwert erreicht.

Selbst die für den 23. Februar 2025 angesetzten Neuwahlen und damit die Aussicht auf eine neue Regierung vermochten es bislang nicht, die Stimmung in Wirtschaft und Gesellschaft nennenswert zu verbessern.

In der Vergangenheit gingen derartig von Unsicherheit geprägte Phasen häufig mit empfindlichen Kursrückgängen beim DAX einher.

 

 

DAX nähert sich Bewertungsgrenze – globale Wachstumsimpulse nötig

Fundamentale Bausteine für die seit Herbst 2022 laufende Hausse waren stabile Gewinne in Verbindung mit einer markanten Unterbewertung, die sich im Zuge der Baisse in den ersten drei Quartalen 2022 ergeben hatte.

Bislang wurden Aktien in erster Linie von der Aussicht auf weiter sinkende Leitzinsen getragen.

Dies hat zu einer Bewertungsexpansion geführt.

Zwar bewegt sich der DAX noch innerhalb seines fairen Bandes.

Der obere Rand des fairen Bandes, der gegenwärtig bei rund 21.000 Punkten verläuft, ist jedoch nur rund 6% entfernt.

Auch deutsche Standardwerte haben im Zuge der vorweihnachtlichen Rally schon viel Positives vorweggenommen.

Nachhaltig höhere Notierungen lassen sich nicht länger durch eine reine Höherbewertung der erwarteten Unternehmensgewinne erreichen.

Vielmehr müssen sich in den kommenden Monaten auch die globalen Wachstums- und Gewinnperspektiven verbessern.

Angesichts der Leitzinssenkungen in vielen Volkswirtschaften dürfte dies 2025 gelingen.

 

US-Leitindizes hoch bewertet – Chance-Risiko-Verhältnis nicht attraktiv genug

Nach zwei Jahren mit überdurchschnittlich guter Aktienperformance ist für 2025 bei den international führenden Indizes nur noch mit einem moderaten Anstieg der Notierungen zu rechnen.

So sind insbesondere die US-Leitindizes als wichtigster Taktgeber für den globalen Aktienmarkt schon hoch bewertet, was das Potenzial begrenzt.

Gerade bislang nicht oder nur unterdurchschnittlich in Aktien investierte Anleger sollten daher nicht versuchen, einem verpassten Trend hinterherzulaufen.

Dafür ist das Chance-Risiko-Verhältnis auf Sicht der kommenden zwölf Monate nicht attraktiv genug.

Hier bietet es sich vielmehr an, auf zwischenzeitliche Rücksetzer zu warten, die es angesichts der vielfältigen Risikofaktoren immer wieder geben kann.

Alternativ können Positionen durch regelmäßiges Aktiensparen aufgebaut werden.

Für bereits in Aktien investierte Anleger ist es unseres Erachtens allerdings zu früh, schon jetzt die Reißleine zu ziehen.

 

DAX Chart

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