Dividendenausblick: bereits 14 positive Überraschungen – Rekordjahr für Anleger?

Die Dividendensaison ist für viele Aktionäre ein fester Termin im Kalender. In diesem Frühjahr freuen sich zahlreiche Anleger nicht nur auf wärmere Temperaturen und längere Tage, sondern auch auf die Hauptversammlungen vieler deutscher Konzerne, bei denen traditionell die Ausschüttungen an die Aktionäre beschlossen werden.

Trotz der derzeitigen Volatilität der Märkte aufgrund verschiedener Unsicherheitsfaktoren stehen die DAX-Unternehmen vor einem potenziellen Rekordjahr hinsichtlich der Gesamtsumme der Ausschüttungen.

Bis Mitte März haben 32 der 40 Mitglieder des deutschen Leitindex ihre Dividende angekündigt, wobei 14 Unternehmen positiv überrascht haben.

Dazu gehört die Münchener Rück, die ihre Ausschüttung von 15 auf 20 Euro erhöht hat.

Auf der anderen Seite haben drei Unternehmen die Anleger mit enttäuschenden Ankündigungen überrascht.

Aus den bisherigen Mitteilungen ergibt sich eine Dividendenrendite von 2,7 Prozent.

Gerade in Zeiten sinkender Zinsen für Produkte wie Sparbuch oder Sparbrief können Dividendenaktien einen Blick wert sein.

Allerdings zögern viele Anleger, in Dividendenaktien zu investieren, da die Angst vor Kursrücksetzern und Kapitalverlusten groß ist. Natürlich kennen die Aktienmärkte nicht nur eine Richtung, und es gab in der Vergangenheit immer wieder kurze, aber zum Teil heftige Korrekturen.

Jedoch sind Aktien die Anlageklasse, die auf lange Sicht betrachtet die beste Rendite bietet – und das liegt nicht zuletzt an den attraktiven Dividendenrenditen.

 

DAX-Dividendensaison läuft besser als erwartet

Es zeichnet sich ein guter DAX-Dividendenjahrgang 2025 ab. Bis Mitte März haben 32 der 40 DAX-Unternehmen ihre Dividende für das Geschäftsjahr 2024 angekündigt, und wir zählen bislang vierzehn positive Dividendenüberraschungen und drei Dividendenenttäuschungen.

Die Chancen stehen nach dem erfolgreichen Start in die Dividendensaison gut, dass die DAX-Unternehmen für 2024 mit 52,8 Milliarden Euro nun doch eine Rekord-Dividendensumme ausschütten werden.

Der DAX hatte einen bemerkenswert guten Start in das Börsenjahr 2025 hingelegt.

Neben den Hoffnungen auf einen Waffenstillstand in der Ukraine und der Aussicht auf eine deutlich expansivere Fiskalpolitik in Deutschland und im Euroraum für Rüstung und Infrastruktur bekam der DAX Rückenwind von der Berichtssaison, in der die DAX-Unternehmen auch ihre Dividendenvorschläge für das Geschäftsjahr 2024 vorlegen.

Bis Mitte März haben 32 DAX-Unternehmen ihre Dividende angekündigt.

Wir zählen bislang 14 Dividendenüberraschungen.

So hat die Münchener Rück ihre Dividende je Aktie überraschend stark von 15,00 Euro auf 20,00 Euro erhöht, während die Markterwartungen nur bei 16,50 Euro lagen.

Auch die Allianz zahlt mit 15,40 Euro etwas mehr als die erwarteten 15,20 Euro.

Die Ankündigung von Airbus, neben einer regulären Dividende von 2,00 Euro je Aktie eine Sonderdividende von 1,00 Euro je Aktie zu zahlen, hatte auch kaum ein Analyst auf der Rechnung. adidas konnte ebenfalls die Vorabschätzungen übertreffen.

Und Fresenius hat nach dem Dividendenausfall für das Geschäftsjahr 2023 nun wieder eine Dividende von 1,00 Euro je Aktie angekündigt – mehr als vom Markt erwartet.

 

DAX: Dividendenankündigungen für das Geschäftsjahr 2024

Markterwartungen in EUR Dividendenankündigung in EUR
Über den Erwartungen: 14
adidas 1,65 2,00
Airbus 2,00 2,00 + 1,00
Allianz 15,20 15,40
Commerzbank 0,50 0,65
Continental 2,20 2,50
Deutsche Telekom 0,85 0,90
Fresenius 0,92 1,00
Fresenius Medical Care 1,20 1,44
Henkel Vz. 1,94 2,04
Münchener Rück 16,50 20,00
Porsche AG 2,21 2,31
Rheinmetall 7,60 8,10
SAP 2,20 2,35
Siemens 5,00 5,20
Innerhalb der Erwartungen: 15
Bayer 0,11 0,11
Beiersdorf 1,00 1,00
Brenntag 2,10 2,10
Deutsche Bank 0,68 0,68
Deutsche Börse 4,00 4,00
Deutsche Post 1,85 1,85
E.ON 0,55 0,55
Infineon 0,35 0,35
Mercedes-Benz Group 4,30 4,30
MTU 2,20 2,20
RWE 1,10 1,10
Sartorius Vz. 0,74 0,74
Siemens Energy 0,00 0,00
Siemens Healthineers 0,95 0,95
Zalando 0,00 0,00
Unter den Erwartungen: 3
BASF 3,40 2,25
Merck 2,30 2,20
Volkswagen Vz. 6,45 6,36

 

Enttäuscht hat bislang vor allem BASF mit einem Dividendenvorschlag von 2,25 Euro – der Markt war ursprünglich von einer unveränderten Dividende von 3,40 Euro ausgegangen.

Auch Merck (2,20 Euro, erwartet 2,30 Euro) und Volkswagen (6,36 Euro, erwartet 6,45 Euro) zahlen eine leicht unter den Erwartungen liegende Dividende.

Laut Markterwartungen werden schließlich 22 DAX-Unternehmen eine höhere und 5 DAX-Unternehmen eine sinkende Dividende zahlen.

10 DAX-Unternehmen werden ihre Dividende wohl nicht verändern, und mit Qiagen, Siemens Energy und Zalando zahlen wahrscheinlich nur drei Unternehmen keine Dividende.

 

 

Dank der Serie positiver Dividendenüberraschungen ist die von den Analysten erwartete DAX-Dividendensumme für das Geschäftsjahr 2024 seit Jahresbeginn kräftig von 50,4 Milliarden auf 52,8 Milliarden Euro nach oben revidiert worden.

Damit stehen die Chancen mittlerweile gut, dass die DAX-Unternehmen für das Geschäftsjahr 2024 zusammen schließlich doch mehr Dividenden ausschütten werden als die 52,3 Milliarden Euro für das Geschäftsjahr 2023.

 

DAX-Dividendensumme für die Geschäftsjahre 2000 bis 2024

 

Die Dividendenkürzungen tauchen fast ausschließlich im DAX-Autosektor auf. So hat Mercedes-Benz eine von 5,30 Euro auf 4,30 Euro sinkende Dividende angekündigt, und Volkswagen will die Dividende für die Vorzugsaktie von 9,06 Euro auf 6,36 Euro reduzieren.

Die Dividendensumme der DAX-Autobauer soll gemäß derzeitigen Analystenschätzungen um 24 Prozent von 15,7 Milliarden Euro auf 12,0 Milliarden Euro schrumpfen.

Damit würde der Anteil der Autodividenden an den gesamten DAX-Dividenden von 30 Prozent auf 23 Prozent sinken.

Dieser deutliche Rückgang der Dividenden im Autosektor trübt den DAX-Dividendenjahrgang 2024.

Für die 34 DAX-Aktien außerhalb des Autosektors dürfte die Dividendensumme nämlich deutlich um 12 Prozent von 37 Milliarden auf 41 Milliarden Euro steigen.

 

 

Dividendenwende im DAX – Versicherer verdrängen Autobauer

Dagegen soll laut Analystenprognosen die Dividendensumme der DAX-Versicherer um 16 Prozent von 8,3 Milliarden Euro auf 9,6 Milliarden Euro steigen.

Damit hätten die Versicherer einen Anteil von 18 Prozent an der DAX-Dividendensumme.

Es zeichnet sich ab, dass in den nächsten Jahren die Versicherer die Autobauer als dividendenstärksten DAX-Sektor ablösen werden.

Der Autosektor hatte im Geschäftsjahr 2011 den Versorgersektor erstmals von der Spitze der dividendenzahlenden DAX-Sektoren verdrängt.

Der DAX-Autosektor könnte den Negativtrend wiederholen, den die DAX-Energieversorger fünf Jahre lang durchmachen mussten: Auf den ersten Blick scheinen die Dividendenrenditen zwar attraktiv, doch es drohen aufgrund fallender Unternehmensgewinne mittelfristig weitere Dividendenkürzungen und Kursverluste.

Vor 15 Jahren hat die deutsche Energiewende mit dem Auslaufen der Atommeiler die Geschäftsmodelle der Energieversorger hart getroffen.

Und nun sind die Gewinn- und Dividendenaussichten der deutschen Autobauer sehr unsicher wegen der notwendigen Umstellung ihrer Geschäftsmodelle im nicht mehr aufzuhaltenden Zeitalter der Elektroautos.

 

70 Mrd. Euro für Dividenden und Aktien-Rückkäufe

Die DAX-Unternehmen bringen derzeit eine Marktkapitalisierung von rund 2 Billionen Euro auf die Waage.

Die erwartete Dividendensumme von 52,8 Milliarden Euro entspricht damit einer Dividendenrendite von 2,7 Prozent.

Die mittlerweile recht niedrige DAX-Dividendenrendite ist für uns ein Signal, dass die Bewertung des DAX nach dem guten Jahresstart mittlerweile im historischen Vergleich doch recht hoch ist.

Auch das durchschnittliche Kurs-Gewinn-Verhältnis liegt mit rund 15 über dem Durchschnitt der vergangenen Jahre.

Der DAX bekommt in den nächsten Monaten nicht nur Rückenwind von 52,8 Milliarden Euro an Dividendenausschüttungen, sondern eine Reihe von DAX-Unternehmen kauft zusätzlich eigene Aktien zurück.

So dürfte die Allianz nicht nur ihre Dividendenausschüttung kräftig von 5,4 Milliarden auf 5,9 Milliarden Euro steigern, sondern der DAX-Versicherer plant, zusätzlich für 2 Milliarden Euro eigene Aktien zurückzukaufen.

Auch bei DAX-Schwergewichten wie Deutsche Telekom, SAP und Siemens laufen seit längerer Zeit milliardenschwere Rückkaufprogramme.

Wir zählen 16 DAX-Unternehmen, bei denen zurzeit ein Aktienrückkaufprogramm abgearbeitet wird.

Laut unseren Schätzungen könnten diese Unternehmen im Jahr 2025 für 17 Milliarden Euro eigene Aktien zurückkaufen, sodass sich die Gesamtausschüttung der DAX-Unternehmen im Jahr 2025 auf knapp 70 Milliarden Euro belaufen würde.

 

 

Diese Aktien kombinieren Dividendenwachstum und Rendite

Für Investoren in DAX-Dividendenaktien bietet sich wieder eine zweistufige Strategie an: Im ersten Schritt sollten Investoren jene DAX-Aktien herausfiltern, die 2024 eine Dividende zahlen, die gegenüber dem Vorjahr stabil ist oder steigt.

Und im zweiten Schritt sollten die Investoren aus dieser Gruppe jene Aktien auswählen, die auch nach den deutlichen Kursgewinnen der vergangenen Monate noch eine erwartete Dividendenrendite von mehr als 3 Prozent bieten.

Die Versicherungen Allianz (Dividendenrendite 4,6 Prozent), Hannover Rück (3,3 Prozent) und Münchener Rück (3,6 Prozent) erfüllten diese Kriterien.

Auch die DAX-Versorger E.ON (4,3 Prozent) und RWE (3,5 Prozent) sowie DAX-Banken wie die Deutsche Bank (3,2 Prozent) zeichnen sich durch steigende Dividenden und attraktive Renditen aus.

Und unter den konjunkturabhängigen DAX-Unternehmen schaffen Deutsche Post (4,4 Prozent), Daimler Truck (4,7 Prozent), Continental (3,7 Prozent) und Brenntag (3,3 Prozent) den Sprung in die Gruppe (Stand: 12. März 2025).

 

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