ETF-Monitor: Goldener Oktober

Deka InvestmentsEigentlich hat der Oktober ja den Ruf, ein gefährlicher Crashmonat zu sein, brachen doch die Kurse 1929 oder 1987 kräftig ein. Doch in diesem Jahr wurde es ein goldener Oktober für die Finanzwelt. Die Erholungstendenzen des Septembers setzten sich fort.

Die weiterhin lockere Geldpolitik der Notenbanken – die Fed senkte nochmals die Zinsen am Monatsende – gaben den Kursen gute Unterstützung. Die Schwächezeichen der Weltwirtschaft wurden weitgehend ignoriert. Zudem verdichteten sich Anzeichen, dass der Handelskrieg zwischen den USA und China bald enden könnte.

Besonders kräftig ging es in Japan zur Sache. Der Nikkei schaffte 5,4 Prozent mehr. Die Emerging Markets glänzten mit einem Plus von 4,3 Prozent. Es folgte der Nasdaq Composite mit überwiegend Technologiewerten und einem Anstieg von 3,7 Prozent.

Gleich danach gelang es dem DAX mit 3,5 Prozent in die Siegergruppe aufzusteigen. Der S&P 500 erreichte nur zwei Prozent, was aber für einen neue Rekord genug war. Der Euro STOXX blieb mit gerade mal einem Prozent zurück.

 

 

Der Goldpreis raffte sich noch mal auf und eroberte die 1500-Dollar-Marke für die Feinunze zurück, ein Plus von 2,7 Prozent. Noch stärker reagiert das lange zurückgebliebene Silber, das sogar 6,5 Prozent anzog. Der Ölpreis gab um 0,9 Prozent nach. Der Euro konnte gegenüber dem Dollar dank der Zinssenkungen in den USA gewinnen. Er verbesserte sich gegenüber dem Greenback um 2,3 Prozent.

Bei den ETFs ragten Länder wie Taiwan und Russland heraus, die je nach Indexgewichtung zwischen sechs und acht Prozent zulegten. Die Automobilbranche war durch die Aussichten auf ein Ende des Handelskrieges im Fokus. Entsprechende Branchenindizes stiegen bis zu sieben Prozent. Auch die Biotechnologiebranche glänzte wieder und verbuchte Kursgewinne von rund sechs Prozent.

Bei den Verlierern fielen vor allem Fonds auf die Türkei mit Abschlägen bis zu elf Prozent negativ auf, eine Reaktion auf den Einmarsch nach Syrien. Die Schwäche des Ölpreises, der Ende September kräftig gefallen war, sich dann aber im Oktober stabilisierte, lastete auf ETFs mit Öl- und Energiebezeug. Hier gab es Verluste von bis zu acht Prozent.

 

Entwicklung AuM in Assetklassen in % (indexiert, rollierend 5 Jahre)

Anlageklassen
Auch das Nettomittelaufkommen passte zum goldenen Oktober. 7,1 Milliarden Euro waren es für die Aktien, vier Milliarden für die Anleihen. Der Rohstoffsektor erhielt 1,2 Milliarden Euro frisches Geld. Aus dem Geldmarkt wurden 535,3 Millionen Euro abgezogen.

 

Netto-Mittel: Ab- und Zuflüsse nach Anlageklassen in Mio. Euro

Nettomittelabflüsse
Verglichen mit den Zuflüssen blieben die Abflüsse eher bescheiden. Deutsche Standardwerte büßten 793,2 Millionen Euro an Flows ein. Geldmarktnahe Fonds gaben 554,8 Millionen Euro ab. Hochzins-Unternehmensanleihen auf Euro verloren 391,7 Millionen Euro. Marktneutrale Aktien, die als weitgehend unkorreliert zu den Standardindizes gelten, verringerten ihre Zuflüsse um 264,9 Millionen Euro. Schließlich waren amerikanische MidCaps wenig gefragt, bei ihnen ein Minus von 149,2 Millionen Euro.

Nettomittelzuflüsse
Aufgeschlüsselt nach einzelnen Anlagekategorien waren vor allem Aktien-Standardwerte gefragt. Nachdem ein ungeordneter Brexit vom Tisch zu sein scheint, flossen Anlagegelder wieder nach Großbritannien. Britische Standardwerte verbuchten einen Flow von 1,9 Milliarden Euro, gefolgt von globalen Aktien mit 1,3 Milliarden und 1,2 Milliarden Euro für japanische Titel. Fonds mit Edelmetallbezug konnten rund eine Milliarden Euro attrahieren. Gefragt waren weiterhin britische MidCap-Aktien mit 984,7 Millionen Euro.

 

 

Fazit
Vergleicht man die Stimmung mit der im August, präsentieren sich die Märkte inzwischen wie ausgewechselt. Auch Anfang November hielt der Schwung an. Unterstützung dürfte weiterhin von den Notenbanken kommen, die den Zwang Renditen mit Aktien zu erwirtschaften aufrechterhalten.

Die Signale im Handelskrieg zwischen den USA und China sind zurzeit eher positiv, was allerdings bei dem sprunghaft entscheidenden US-Präsidenten jederzeit kippen kann.

Auf jeden Fall redet man auf dem Parkett wieder gerne von einer Jahresendrallye – oder anders gesagt: “Weihnachten kann kommen.”

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