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EUR/CHF: SNB – mit freundlichen Grüßen!
Seit mehreren Wochen bereits ist der Devisenmarkt mit der Story um EUR/CHF beschäftigt.
Wann kommen die nächsten Interventionsschritte der Schweizer Nationalbank, um den teuren Franken mit Hilfe der Zentralbank zu verbilligen?
Viele Magazine sprangen auf die Story mit der staalichen Intervention an und schrieben auch gleich vom Euro, der wieder Fahrt aufnimmt zum Franken. Doch diese Geschichte wurde ohne diejenigen geschrieben, die den Franken lieben und seine Stärke über so viele Jahre bewundern. Im Markt wurde jeweils nach den von uns mit titulierten „staatlichen Kerzen“ wieder verstärkt mit Shorts auf EUR/CHF agiert. Dabei trieben sich Marktteilnehmer und SNB wohl hin und her. Tatsache ist jedenfalls: Auch wenn das Spiel der Shorties auf EUR/CHF von Erfolg gekrönt war, so spielten und spielen sie ein sehr gefährliches Spiel.
Anders als die Bank of England es mit Spekulationen um Soros Anfang der 90er zu tun hatte, ist es für die SNB ja schließlich kein Problem eine Abwertung der eigenen Währung voranzutreiben. Man druckt einfach mehr Geld, kauft Euro und beobachtet und steuert.
Eine importierte Inflation nehmen die Schweizer bis zu einem gewissen Punkt scheinbar mit ins Kalkül.
Tatsache ist, die Schweizer Exportwirtschaft wird einen schwächeren Franken weiterhin bevorzugen – die Schweizer Produkte verbilligen sich durch einen schwächeren Franken schließlich und das verschafft den Schweizer Produzenten Vorteile.
Doch der Euro konnte in den letzten Wochen kaum merkliche Gewinne verbuchen. Die Gemeinschaftswährung hat jedoch gute Chancen wieder an Fahrt gegenüber dem Franken zu gewinnen, denn auch die Schweizer wollen es für sich und ihre europäischen Handelspartner ja so.
Beachte: Vorsicht ist generell mit jeder Position geboten, die man am Devisenmarkt handelt. Die EUR/CHF – Trades können jeden Trader derzeit nicht nur Nerven aufgrund zeitweiser Langsamkeit im Markt und geringer Handelsspanne und höheren Spreads kosten, sondern den Trader schnell aus der gut abgesichert geglaubten Position schießen.
Funktioniert der Deal mit der weiten Absicherung und es geht mit größeren EUR/CHF-Kursgewinnen mit staatlicher Unterstützung und SNB-Aktionismus wieder los, so sind schnell 100-200 pips drin. Doch bevor es hochgeht, könnte man sich seitens der teilnehmenden Institutionen und der SNB jedoch denken, man könnte doch vor der Reise
nach oben ein paar Shortie „zerballern“ und danach mit Kursgewinnen starten. Diese Denke, diese mögliche Denke macht es gefährlich, denn man könnte ja auch zuvor um mehr als 100 pips einbrechen und dann erst mit 200-300 pips im Aufzug nach oben rauschen.
Wie könnte es nun charttechnisch betrachtet weitergehen?
Klicken Sie hier, um eine grafische Darstellung zu erhalten:
Ermittelt nach den Höchstständen vom 12.10.2007 bei 1,6820 im Wochenchart und den Tiefständen vom 31.10.2008 um 1,4326 generiert jedes Tradingtool die nachfolgenden
Informationen seitens der Fibonacci-Retracements.
Betrachtet man sich den Wochenchart in EUR/CHF, so hat sich in den letzten Wochen nach den Interventionen nicht sehr viel geändert. Das breite Handelsband von 1,4950-1,5400 wurde nicht nachhaltig nach oben durchbrochen, ebenso hielt man EUR/CHF im Rahmen
der Möglichkeiten oft genug über der magischen Grenze von EUR/CHF 1,5000.
Genauer betrachtet fand sich nun in den letzten drei Wochen ein Handelsband von
grob 1,5080 – 1,5200. Die 38,2%ige Fibonaccimarke wurde bis dato nur kurz angerissen, aber nie nachhaltig überschritten. Fällt diese, so sind auch weitere Kursgewinne in Richtung 1,5580 und 1,5840 möglich (Kurse, die auch den 50%igen und 61,8%igen
Fibonaccimarken entsprechen).
Angesetzt am Allzeithoch generiert EUR/CHF folgendes Zahlenwerk seitens der Fibonacci-Retracements auf Wochenbasis:
100% – 1,6820 / 61,8% – 1,5863 / 50,0% – 1,5569 / 38,2% – 1,5275 /23,6% – 1,4912 / 0,0% – 1,4326
Zum Zeitpunkt der Analyse notiert EUR/CHF bei 1,5136 und handelt in einer
Tagesspanne von 31 pips vom Tageshoch 1,5157 zum Tagestief bei 1,5126.
EURCHF generiert dabei die folgenden Unterstützungen S1/S2/S3 1,5110/1,5090/1,5052 und Widerstände R1/R2/R3 1,5168/1,5206/1,5226.
Zum Zeitpunkt der Analyse hat EURCHF einen RSI von derzeit 47,323 im Wochenchart und notiert dabei im neutralen Bereich.
Die SNB macht es weiter spannend!
Ändert sich das Sentiment wieder, die Aktienmärkte drehen und Risikofreude kehrt zurück, dann hat auch die SNB weniger Arbeit und EUR/CHF könnte leichtere Kursgewinne um die angesprochenen Niveaus um 1,55 und weiter verbuchen.
Allen eine erfolgreiche Handelswoche!