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EUR/USD – Soros dämpft Hoffnung auf Erholung!
Man könne einen Kollaps des Euro nicht ausschließen. Das sitzt! George Soros sprach diese Woche an der Humboldt Universität in Berlin. Zeitgleich veröffentlichte die ZEIT ein Interview mit dem berühmt-berüchtigten Hedgefonds-Manager. Darin äußert er sich zweifelnd gegenüber der aktuellen Sparpolitik der Bundesregierung und zeichnet ein düsteres Szenario, dass letztlich das Ende der Gemeinschaftswährung zur Folge hätte. Daher gibt er ein nüchternes Fazit ab, nachdem sich Deutschland doch gleich ganz aus der Währungsunion zurückziehen sollte. Von einer aktuellen Finanzwette seiner Seite gab es dennoch bislang nichts zu hören. Man rufe sich ins Gedächtnis, dass sich Soros im Jahre 1992 mit Milliardensummen gegen das Britische Pfund positionierte und letztlich die altehrwürdige Bank of England in die Knie zwang. Hat er nun mit dem Euro ein neues Opfer gefunden?
Ganz vorbildsmäßig hat die Bundesregierung jüngst ein 80-Milliarden-Euro-Sparpaket auf den Weg gebracht, dass durch umfassende Einsparungen binnen drei Jahren, also bis 2013, ein Einhalten der Stabilitätskriterien im Euro-Raum wieder ermöglichen soll. Laut Soros ist diese Politik der exakt falsche Weg und triebe Deutschland samt seiner Nachbarn in eine lange Deflation, die dann wiederum soziale Unruhen und ökonomische Schwäche zur Folge hätte, vor allem dann, wenn auch andere Europäische Staaten dem Beispiel Deutschlands Folge leisteten. Hinsichtlich der unternommenen Anstrengungen sind solche Kommentare natürlich ein bisschen viel Salz in der Suppe, die derzeit aller Orten zur Stabilisierung beziehungsweise Rettung des Euro geköchelt wird.
Kurze Zeit später meldete der Notenbankchef Trichet sich persönlich zu Wort, um direkt im Bezug auf Soros Statements gegenzusteuern. Seiner Meinung nach sei Währungsstabilität das oberste Gebot und der Euro hat in dieser Hinsicht Zeit seines Bestehens solide Zahlen abgeliefert. Und zur Wahrung der Währungsstabilität gehöre nunmal das Einhalten der nicht umsonst mit dem Wort Stabilität gelabelten Kriterien.
Im Prinzip ist dies nun wieder ein Aufeinanderprallen der Europäischen und Amerikanischen Denkschulen hinsichtlich der Geldpolitik, die bereits zu Hochzeiten der Finanzkrise ab und an die Runde machten. Die Amerikaner setzen stets auf antizyklische Maßnahmen um jeden Preis, nehmen höhere Inflation im Kauf, wenn es sein muss. Die Europäer achten jedoch in erster Linie auf niedrige Inflation und ein Einhalten der Stabilität. Da ist es kein Wunder, dass diese gegensätzlichen Meinungen sich immer mal aneinander reiben, diese Woche eben mit den Herren Soros und Trichet in den Hauptrollen. Letztlich ist es eine Frage der Sichtweise. Und wie es tatsächlich kommen wird, weiß alleine die Zukunft. Wie beschrieben ist es wohl ein gutes Signal, dass Soros seine Prognosen nicht durch entsprechenden Kapitaleinsatz untermauert. Vielleicht wollte er sich auch nur ein wenig Aufmerksamkeit beschaffen, damit auch jeder was von seinem Deutschlandbesuch mitbekommt. Alte Männer, die alles erreicht haben, sind manchmal schwer einzuschätzen.
Charttechnisch kann man bei EUR/USD von einem ersten Aufkeimen einer Erholung sprechen. Der Abwärtstrend setzte sich nicht in der bisherigen
Intensität fort, sondern fand sein vorläufiges Ende mit dem Tief Anfang des Monats. Jetzt bleibt abzuwarten, welche Gestalt die aktuelle Formation am Ende annimmt. Ein erneuter Rücklauf an die Runde Marke von 1,20 mit anschließendem Rebound würde eine Inverse-Head-And-Shoulders-Formation perfekt machen. Ein direkter Weiteranstieg wäre unwahrscheinlich, dazu findet sich zu viel Widerstand in der Zone 1,24-1,25. Aber: Gut Ding will Weile haben. Soros Horrorszenario hat den Markt zumindest unbeeindruckt gelassen.
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EUR/USD im 60-min-Chart mit RSI und MACD-Indikatoren
Auf Basis des 60-min-Charts generiert EUR/USD zum Zeitpunkt der Analyse um 1,2300 notierend folgende Werte:
EUR/USD 1,2300-
handelt in einer Tagesspanne von 96 pips vom Tageshoch 1,23495 zum Tagestief bei 1,22540.
EUR/USD generiert dabei die folgenden Unterstützungen S1/S2/S3 1.2269/1.2202/1.2143 und Widerstände R1/R2/R3 1.2395/1.2454/1.2521.
EUR/USD hat einen RSI von derzeit 48,097 im 60-min-Chart und notiert im neutralen Bereich!
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