FXCM Marktkommentar: Auf dem Euro-Gipfel wird zurückgerudert

Nur kurz war vor dem am kommenden Wochenende stattfindenden Euro-Gipfel zur Lösung der Schuldenkrise Euphorie an den Aktienmärkten aufgekommen. Von einem durch Versicherungen und Kredite auf zwei Billionen Euro gehebelten Rettungsfonds war die Rede, von einer starken Bankenbeteiligung bei den Griechenland-Schulden und von einer Rekapitalisierung der Banken.

Inzwischen sind die Marktteilnehmer wieder deutlich skeptischer – und im Moment spricht vieles dafür, dass sie mit ihrem Zweifel am großen Wurf der Politiker in der Euro-Krise Recht behalten werden.

"Das Hauptproblem ist, dass Deutschland und Frankreich im Moment eine sehr unterschiedliche Agenda haben", sagt Torsten Gellert, Managing Director FXCM Deutschland. "Wenn die beiden Euro-Riesen sich nicht einigen, wird es auch auf dem Gipfel keine weit reichenden Entscheidungen geben können."

Während Deutschland um jeden Preis verhindern möchte, dass seine Steuerzahler weiter sichtbar belastet werden, möchte Frankreich die Beteiligung seiner Banken an der Schuldenkrise so gering wie möglich halten. Die französischen Banken wären voraussichtlich am stärksten betroffen, sollte es zu einer Zahlungsunfähigkeit Griechenlands kommen.

"Das maximale, was beim nun folgenden Gipfel beschlossen werden kann, ist logischerweise ein Kompromiss", sagt Gellert. "Der könnte dann so aussehen, dass anstatt der bisher geplanten 21 Prozent an Abschreibungen auf griechische Anleihen vielleicht 30 vorgenommen werden müssen. Da aber die Märkte die Papiere zurzeit mit 50 Prozent Abschlag und mehr handeln, wäre das immer noch ein Steuergeschenk an die Banken."

Zurzeit scheinen die Märkte aber selbst einen solchen Schritt nicht wirklich zu erwarten. "Die Händler fragen sich inzwischen, ob bei dem kommenden Gipfel überhaupt etwas heraus kommt", kommentiert Gellert. "Ich halte es für wahrscheinlich, dass die Marktteilnehmer es mit höheren Kursen für den Euro honorieren würden, wenn jetzt endlich Entscheidungen aus der Politik kämen. Dass die Verschuldungskrise dann schon gelöst ist, kann niemand erwarten. Aber der weitere Verlauf der Krise muss planbarer werden."

Kommt es doch zu einem überraschend stärkeren Haircut, als die Händler ihn zurzeit erwarten, und es fehlen gleichzeitig überzeugende Pläne zur Bankenrettung, dürfte die Angst der Händler wieder zunehmen – und das dürfte Euro und Aktienmärkte schwächen. "Dass das zumindest nicht ganz unmöglich ist, zeigt die Tatsache, dass die Regierungen teilweise schon laut über Zwangskapitalisierungen der Banken nachgedacht haben", so Gellert.

Im Klartext heißt das, dass die Staaten im Extremfall wieder bei den Banken einsteigen und über Kapitalerhöhungen Anteilseigner werden. "Einerseits zeigen diese Aussagen, dass die Staaten die Bankenprobleme zurzeit sehr ernst nehmen", sagt Gellert. "Andererseits sollte dieser Schritt für den Extremfall vorbehalten sein.

Die Staaten sollten die Finger von Bankenbeteiligungen lassen – sie haben in der Vergangenheit bewiesen, dass sie es auch nicht besser können."

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