Gekko Global Markets: Bernanke sagt nichts … Neues …
Gekko: Geldschleusen bleiben noch lange offen: Unter Fed-Chef Ben Bernanke begann 2009 die Ära der sehr expansiven Geldpolitik. Gut drei Monate ist er noch im Amt, aber den erneuten Kurswechsel wird wohl erst seine Nachfolgerin Janet Yellen einleiten. Vorerst bleiben die Leitzinsen bei null bis 0,25 Prozent, zugleich kauft die Fed jeden Monat für 85 Mrd. Dollar Anleihen auf. Daran dürfte sich auch so schnell nichts ändern, denn die Befürworter der lockeren Geldpolitik haben genügend Argumente, um weiter Vollgas zu geben. Nach wie vor ist unklar, wie groß die realwirtschaftlichen Folgen des Haushaltsstreits sind, zudem droht bereits im Januar der nächste Akt im politischen Theater. Auch die schwache Erholung am Arbeitsmarkt sowie das niedrige Wirtschaftswachstum und vor allem die zu geringe Inflationsrate lassen auch auf der letzten Sitzung unter der Ägide von Bernanke am 18. Dezember eher keine Richtungsänderung erwarten. Umfragen unter Marktteilnehmern zeigen, dass im Durchschnitt die Befragten mit einen Tapering-Start erst auf der Sitzung am 25. April 2014 rechnen.
Dow-Indikator deutet Korrektur an
Die Aktienmärkte reagierten mit leichten Verlusten auf das Fed-Statement, auch der Euro gab einen Teil seiner Gewinne gegenüber dem Dollar ab, Gold reagierte ebenfalls schwächer. Einige Experten erkannten "zwischen den Zeilen" eine bessere Beurteilung der Wirtschaft durch die Fed. Möglicherweise wird diese Andeutung nun zum Anlass genommen, Buchgewinne zu realisieren. Technisch gesehen ist der Markt reif für eine Korrektur. Bestes Beispiel ist der Dow Jones, der seit dem Frühjahr ein auffälliges Muster zeigt. Im Bereich um 14.700 Punkte begannen seit Juni drei Erholungsphasen von rund sechs Prozent, die jeweils durch eine rund 5,6-prozentige Korrektur ausgehend von 15.630 Zählern nahezu kompensiert wurde. Aktuell steht der Index erneut an der oberen Begrenzung. Bleibt das Kursmuster der vergangenen sechs Monate erhalten, ist mit einem stürmischeren November zu rechnen.
Hugo Boss, Wacker, Bayer und Evonik
Der DAX wird heute früh etwas schwächer unterhalb der 9.000er-Marke erwartet, wir wollen aber auch einen Blick auf die Zahlen hierzulande werfen. Hugo Boss leidet wie schon Linde in dieser Woche ebenfalls unter Währungseffekten, die Erlöse lagen deutlich unterhalb der Prognosen. Die Aktie könnte es heute schwer haben. Auch Drägerwerk passt aufgrund des starken Euro seine Margenerwartung nach unten an. Bei Gea dagegen kann man dem starken Euro ausweichen, die hohe Nachfrage aus der Getränke- und Nahrungsmittelindustrie treibt die Geschäfte. Die Erwartungen werden erfüllt. Auch Bayer hält seine Prognose bei, der Pharmakonzern profitiert vor allem von einem starken Kerngeschäft sowie hohen Umsätzen der Agrochemie. In Sachen Umsatz hatten Analysten noch einen Tick mehr erwartet, beim Gewinn dagegen etwas weniger. Zuletzt noch ein Blick auf Wacker-Chemie, die mit einem Umsatz- und Gewinnrückgang daherkommen, die Prognose aber aufrecht halten. Niedrige Preise und ebenfalls der starke Euro waren für Wacker nachteilig, Der Gewinn ist im Vergleich zum Vorjahre um 80 Prozent auf 5,4 Millionen Euro eingebrochen. Man darf gespannt sein, wie die Aktie dies verarbeitet.
Von Sarah Brylewski
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