Gold versprüht wieder Glanz

Helaba: Ein schwacher US-Dollar sowie niedrige Anleiherenditen haben dem Edelmetall Rückenwind verliehen. Gold ist gefragt, die Rekordmarke von 2.000 US-Dollar je Feinunze scheint greifbar.

Der Mai war für das Edelmetall ein wahrer Wonnemonat. So verteuerte sich Gold in diesem Monat so stark wie zuletzt im Juli 2020. Der Preis für eine Feinunze legte in US-Dollar um knapp 8% bzw. in Euro gerechnet um 5,4% zu.

Aktuell notiert sie bei knapp 1.900 $/Uz. (1.570 €/Uz.) und weist damit erstmals seit seinem Hoch im Januar von 1.950 $/Uz. wieder ein leichtes Jahresplus auf. Nun kündigt sich ein Happy End für das Edelmetall an.

Dabei hatte es für den Goldanleger lange Zeit nicht gut ausgesehen. Rasch gerieten die Notierungen vor dem Hintergrund der durch Inflationssorgen ausgelösten steigenden US-Anleiherenditen unter Druck.

Gold war im vergangenen Jahr noch als sicherer Anlagehafen stark gefragt und markierte mit knapp 2.061 $/Uz. ein neues Allzeithoch. Danach ging es stetig bis im März auf 1.681 $/Uz. bergab.

 

 

Das zinslose Gold befand sich aufgrund steigender Renditen in sehr schwierigem Fahrwasser. Daran hätte sich kaum etwas geändert, wenn sich die Zins- bzw. Inflationssorgen nicht teilweise verflüchtigt hätten.

Schließlich zeigen sich die Anleihemärkte dies- und jenseits des Atlantiks erstaunlich stabil in Anbetracht des bestehenden Inflationsdrucks.

Die Verzinsung der 10-jährigen US-Staatsanleihe rentiert aktuell um 1,6 % und hat sich damit ein gutes Stück von seinem Jahreshoch Ende März mit 1,74 % entfernt.

 

 

Zusammen mit dem schwachen US-Dollar ist dies der Treibstoff der Goldrally. Offensichtlich sind die Anleger bereit, den Notenbanken Glauben zu schenken, dass der aktuell zu beobachtende Inflationssprung lediglich temporärer Natur sei.

Darüber hinaus jedoch erscheint es nicht unwahrscheinlich, dass dem Edelmetall eine Renaissance als Inflationsabsicherung bevorsteht. Solange die Nominalverzinsung am Rentenmarkt unterhalb der Teuerungsrate rentiert, der Realzins also wenigstens bei null oder tiefer liegt, ist Gold als Sachwert stets relativ attraktiver als Anleihen.

Damit verlöre sogar eine Zinswende der Fed ihren Schrecken, sofern das lange Ende von der Notenbank gut unterstützt bleibt.

So oder so scheint Gold vor glänzenden Zeiten zu stehen.

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