Feld nicht bekannt
Kaffee: Bohnen hüpfen über die 3-US-Dollar-Mark
(Wiesbaden/Berlin) Über Kaffee spricht man gewöhnlich oft. Tagtäglich genießen viele Menschen ihre Tasse Kaffee zum Frühstück. Der ein oder andere Kaffee-Junkie gönnt sich schon einmal eine Kanne pro Tag. Neben uns Europäern tun das andere Industrienationen jenseits des Atlantik ebenso. Obendrein kommen seit einiger Zeit nun die Emerging Markets stärker dazu. Auch die Chinesen sind dem Getränk nicht abgeneigt. Gesamt betrachtet führt dies zu einer extremen Nachfrage.
Egal wo Sie sich in den letzten Wochen auf der Welt befunden haben, man spricht global über die stark ansteigenden Rohstoffpreise. Die Kaffeepreise sind alleine auf ein Jahr betrachtet um 100 Prozent gestiegen. Kaffee der Sorte Arabica an der Terminmarktbörse ICE (Intercontinental Exchange) tendieren weiter stark und handeln derzeit über der Marke von 3 US-Dollar bei nahezu 306 USc. Die Sorte Arabica steht für 65-70 Prozent des weltweiten Umsatzes mit Kaffee. Die restlichen Prozente sind die Robustas.
Doch warum steigen die braunen Bohnen immer weiter? Ein Hauptgrund ist neben der Verknappung der schwache US-Dollar und die Flutung der Rohstoffmärkte mit billigem Geld. Werden die Zinsen durch die FED erhöht, so werden die Rohstoffpreise bald wieder bröckeln. Zusätzlich ist es der erhöhte Verbrauch der Emerging Markets, der Kaffee zu immer neuen Höhen schleudert. Ein fundamentaler Grund ist in der Ernte aus Brasilien – einem Hauptanbauland für Kaffee – zu suchen. Die Ernte wird deutlich schwächer erwartet und dies ist im Kurs schon stattlich vom Markt eingepreist. Aus Kolumbien und Zentral- und Südamerika werden auch schwächere Ernten erwartet. Zu allem Ungemach kommen noch die internationalen Lagerdaten hinzu. Diese befinden sich bei den Importländern auf historischen Tiefs. Der Markt marschiert folglich auf neue Hochs, starke Korrekturen sind aber jederzeit möglich. Das Allzeithoch gab es 1977 mit 3,37 US-Dollar. Weit ist es nicht mehr!
Dirk Friczewsky, Chefanalyst Rohstoff-Alarm
Disclaimer & Risikohinweis
Feld nicht bekanntThemen im Artikel