Oracle stiehlt der Fed die Show – DAX entscheidet sich dennoch für die Pluszone

Billigeres Geld einerseits, Angst vor zu teuren Investitionen andererseits.

Die Anleger waren heute hin- und hergerissen zwischen dem vorgezogenen Weihnachtsgeschenk der Federal Reserve und den enttäuschenden Zahlen des Software-Konzerns Oracle.

DAX Chart

 

Zwischen diesen beiden Polen hat sich der DAX im heutigen Handelsverlauf dann für die Richtung nach oben entschieden, der fehlenden KI-Schwergewichte und Dominanz eher traditioneller Industrien sei Dank. So führten Daimler Truck, Heidelberg Materials, Brenntag sowie BASF die Gewinnerliste an. Bei diesen Unternehmen braucht man keine Sorge vor sich nicht monetarisierenden KI-Infrastrukturinvestitionen zu haben.

Anders die Situation bei den großen Technologieunternehmen in den USA, die heute die Indizes an der Wall Street nach unten ziehen.

Nach der Zinssenkung und dem angekündigten Kaufprogramm für Anleihen durch die US-Notenbank kehrte keine zwei Stunden später mit den Zahlen und dem Ausblick von Oracle die Angst vor einem Platzen der KI-Blase (siehe auch: Droht der Mega-Crash?) zurück.

Die Aktie fiel nachbörslich um 13 Prozent und drückte auch die Futures nach einem sehr positiven Handelstag zuvor wieder deutlich ins Minus.

 

Oracle Aktie Chart

 

Schaut man sich allerdings das Zahlenwerk von Oracle an, sieht man, wie sehr der Markt auf dem immer noch hohen Bewertungsniveau Angst vor zu teuren Investitionen in die Zukunft mit zu wenig Amortisierung in absehbarer Zeit hat.

Denn die Auftragsbücher bei Oracle sind weiter gut gefüllt, Umsatz und nicht zuletzt das Geschäft in der Cloud-Sparte wachsen zwar etwas langsamer als erhofft, aber immer noch mit 50 Prozent.

Doch weitere Schulden aufzunehmen, um zukünftige Gewinne zu finanzieren, das birgt Risiken, die Anleger nicht mehr so ohne Weiteres bereit sind, mitzutragen.

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