Rule, Britannia!

Bernstein BankWir verbeugen uns vor dem Empire: London hat in der Corona-Pandemie nach anfänglichen Problemen alles richtig gemacht. Mehr als 18 Millionen Briten haben wenigstens einen Piks erhalten, dagegen stehen nur rund 4 Millionen Deutsche. Die komplette Öffnung der Insel ist nur eine Frage der Zeit. Neben dem britischen Pfund wird davon die Old Economy im FTSE 100 profitieren.

Impfwende im Sommer

Trader und Investoren sollten sich in naher Zukunft vielleicht einmal genauer mit dem FTSE 100 beschäftigen. Investing.com urteilte, der Impferfolg werde im Sommer eine Wende für die britische Wirtschaft bringen: „Recent announcements by the UK government show that the economy will gradually open up as the vaccine rollout continues. The summer months may become a turning point for the economy as a whole, as individuals resume regular spending and companies can continue to trade again.“

Wir meinen: Profitieren dürften daher vor allem der britische Einzelhandel, Airlines und die Tourismus-Industrie. Und auch die Banken. Dies insbesondere, da mit einem Anziehen der Wirtschaft die Bank of England die Zinsen erhöhen könnte, um ein Überhitzen der Wirtschaft zu verhindern.

Was den Geschäftsbanken wieder bessere Renditen und den Anlegern höhere Dividenden bringt. Ferner wird bei einem solchen Szenario auch das britische Pfund gewinnen, das in den vergangenen Wochen sowieso schon kräftig nach oben gezogen ist.

 

 

Ein Bullen-Blick auf den „Footsie“

Doch vor allem der FTSE 100 ist einen besonderen, bullishen Blick wert. Dies ausgerechnet, weil er so altmodisch ist – hier ist vor allem die Old Economy versammelt, die von Corona besonders gebeutelt wurde und nun einigen Nachholbedarf hat.

So konstatierte die ehrwürdige „The Times“: On 12 February 2020 the FTSE 100 hit a pre-pandemic peak of 7,534“ (…) One year and a ‚vaccine-fuelled‘ rally later and it is still more than 12% short of that level. That compares unfavourably with other major stock markets, with the MSCI World index regaining its pre-Covid levels by August.“

Und weiter: „The key issue for the FTSE is its sectoral composition. (…)The FTSE 100 is full of out-of-fashion energy businesses, banks and high street retailers. In this age of frenetic digital innovation, it has just three tech firms that comprise 0.7% of the index. Tech accounts for 30% of America’s S&P 500.“

Old Economy wird zum Erfolgsfaktor

Die globale Reflation werde die üblichen Schwächen des „Footsie“ in eine Stärke verwandeln, urteilte auch Paul Dales von Capital Economics: „Global economic recovery will bring more prosperous times for the FTSE 100’s stable of ‚consumer-facing, energy and financial‘ businesses. On a cyclically-adjusted price/earnings ratio of about 14 the index looks like a bargain compared to other developed markets and should attract growing interest.“ Dales glaubt, der Index könnte mals als 20 Prozent zulegen zwischen jetzt und dem Jahresende 2022.

Profis gegen Amateure

Der Impferfolg wird Wirtschaft und Börse also ankurbeln. Welch ein Unterschied zu Deutschland und der Europäischen Union. Die Briten handelten wie risikofreudige, kapitalistische Manager; die Festland-Europäer dagegen wie sozialistische Partei-Apparatschiks und stets von Bedenken gehemmte Bürokraten. Großbritannien schickte Profis an die Impffront, Deutschland und die Europäische Union Amateure.

Konkret stellte London im vorigen Frühjahr eine Sondertruppe zusammen – die Vaccines Task Force. Geleitet von einer Managerin mit Kontakten zu Venture Capitalists: Kate Bingham. Die Ausbildung dieser eisernen Impf-Lady: Master of Arts in Biochemistry in Oxford, Master of Business Administration in Harvard.

Werfen wir nun kurz einen Blick auf die Leute, die in Deutschland und in der EU die Verantwortung tragen: Merkel – Physikerin. Von der Leyen – Frauenärztin. Kyriakides – Kinder-Psychologin. Gallina – Übersetzerin. Spahn – Politikwissenschaftler (Fernuni Hagen). Allesamt Apparatschiks und Parteibonzen ohne Fachwissen.

Eiserne Lady Kate Bingham

Bingham hat dagegen 30 Jahre Erfahrung in der Branche. Laut der britischen iNews.com sagte sie: “The fact that I’ve been in the industry for 30 years and the team that I work with have been in the industry at least as long, if not longer, meant that we had connections very broadly across the industry. So that meant I could just pick up the phone and speak directly to a company.”

Die von ihr geleitete VTF befreite sich auch von parteipolitischen und wahltaktischen Zwängen. Sky News konstatierte: „Crucially Bingham had Johnson’s ear and the ability to spend public money at risk like an investor, giving the VTF the ability to act fast and gain a competitive advantage.“

Die Sondertruppe handelte wie ein Investor, nicht wie eine Bürokratie: Risiken eingehen, früh auf eine Gruppe möglicher Impfstoffe setzen, ohne lange Testergebnisse abzuwarten. Und die Briten wussten, dass sie mehr pro Impfstoff zahlen mussten, da das kleine Land im Vergleich zur EU eine niedrigere Einkaufsmacht hatte. Vor allem verhandelten die Briten richtig – nicht mit einer Best-Effort-Klausel wie die EU, die den Konzernen ein Schlupfloch ließ.

Handeln wie ein Investor

Das frühe britische Risktaking bei den Impfstoffen zahlte sich aus, wie Sky News konstatierte: „Remarkably, six of the initial seven have proven efficacy, with only GSK-Sanofi not yet passing phase 2 trials. Five have proven efficacy in phase 3 human trials – only Valneva is still waiting to report – three have been approved for use and two, Pfizer-BioNTech and Oxford-AstraZeneca, have been administered to more than 15m people.“

Wir erinnern daran, dass in Deutschland noch immer nicht AstraZeneca für Menschen über 65 zugelassen ist, obwohl bei den Briten damit schon Hunderttausende ohne Nebenwirkungen geimpft wurden.

Sie sehen: An der Börse und am Devisenmarkt steckt viel Politik. Da Sie leider über solche Hintergründe in unseren servilen, staatsnahen Medien wenig bis nichts erfahren, springen wir in die Bresche. Und versorgen Sie mit den News, die Sie für erfolgreiche Trades und Investments brauchen. Egal ob long oder short.

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