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TecDAX: KGV wird zum Bumerang

Ayondo Markets: In 2015 war der TecDAX nicht zu bremsen und zählte auch international zu den stärksten Indizes. Wie so häufig wurden mit dem Jahreswechsel die Karten neu gemischt: Während der MDAX nur noch leicht im Minus notiert, büßte das Technologiebarometer sogar stärker ein als der DAX. Aus fundamentaler Sicht nicht überraschend.

 

Denn mit der Rally im vergangenen Jahr sind auch die Bewertungen deutlich angezogen. Allerdings scheint die Weltwirtschaft weniger robust als erwartet, vor allem im ersten Quartal dominierten Sorgen vor einer erneuten weltweiten Rezession. Unter Druck standen vor allem Werte mit ambitionierten Gewinnschätzungen – wie der TecDAX. So lag das KGV auf Basis der Schätzungen für die kommenden zwölf Monate zum Jahreswechsel bei 31, inzwischen ist die stark beachtete Kennzahl auf 27 gesunken.

 

Im langfristigen Vergleich ist dies aber weiterhin eine sportliche Hausnummer. Der 5-Jahres-Durchschnitt liegt bei 22, im langfristigen 10-Jahres-Durchschnitt errechnet sich ein KGV von 20. Im Vergleich zum DAX und MDAX weist der TecDAX trotz der jüngsten Anpassung weiterhin den höchsten Aufschlag auf die Durchschnittsniveaus auf. Erst wenn sich die unterstellten Gewinnperspektiven als zu pessimistisch erweisen, dürften die Technologieaktien wieder zu einer Aufholjagd ansetzen.

 

Dickschiffe beachten

Um die weiteren Aussichten einzuschätzen, sollten Anleger besonders die richtungsweisenden Indexschwergewichte beachten. Ähnlich wie beim DAX sind nur wenige der 30 Mitglieder entscheidend. Qiagen, United Internet und Wirecard kommen auf eine Gewichtung von rund zehn Prozent. Zuletzt sorgten die zweifelhaften Research-Studien von Zatarra für viel Wirbel beim Zahlungsabwickler und belasteten auch den Index. Freenet und Telefonica Deutschland sind weitere Schwergewichte, beide Papiere glänzen vor allem mit einer hohen Dividendenrendite.

 

Gefangen in der Range

Mit dem schwachen Jahresauftakt hat sich auch die Charttechnik verschlechtert. Der Aufwärtstrend ist inzwischen Geschichte, der Index liegt deutlich unter seiner langsam fallenden 200-Tage-Linie und pendelt um den Monatsdurchschnitt. Ähnlich wie beim DAX hängt die weitere Entwicklung davon ab, in welche Richtung die seit Ende Februar gültige Handelsspanne verlassen wird. Zuletzt hat die Unterstützung bei 1560 Punkten gehalten. Sollte die Zone fallen, lässt die Unterseite des Prognose-Korridors Luft bis 1500 Zähler.

 

Bleibt auch am Jahrestief eine Stabilisierung des dann überverkauften Marktes aus, ist mit Verlusten von rund acht Prozent bis etwa 1380 Punkte zu rechnen. Richtung Norden lauern große Barrieren bei 1700 / 1715. Hier verlaufen ein horizontaler Widerstand sowie der 200-Tage-Durchschnitt. Im Erfolgsfall winken Anschlussgewinne von sieben Prozent bis 1840. Aber erst mit einem Rekordhoch würde der Index wieder ein klares Signal der Stärke senden.

 

TecDAX_Ayondo

 

Autor: Feingold Research

 

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