Weiterer Preissprung bei Öl und Edelmetallen

Société GénéraleIn den letzten Tage waren es vor allem die Erwartungen an die Ölnachfrage, welche die Ölpreise deutlich bewegt hatten.

Nächste Woche dürfte primär die Aussicht auf ein knappes Angebot die Preise stützen.

Dagegen sind die meisten Metallmärkte ausreichend versorgt: Das dürfte eine robuste chinesische Aluminiumproduktion im Oktober bestätigen.

Die Edelmetallpreise haben sich zuletzt erholt: Silber könnte einen Rückschlag erleiden, wenn das Silver Institute den hohen ETF-Abflüssen in seinen Prognosen Rechnung trägt.

 

EU-Embargo für russisches Rohöl in greifbarer Nähe

Hoffnungen und Enttäuschungen bezüglich einer Lockerung der chinesischen Null-Covid-Politik wechselten sich diese Woche ab und sorgten für hohe Volatilität an den Märkten.

Die ersten kleinen Erleichterungen, die am Freitagmorgen von der chinesischen Regierung bekanntgegeben wurden (siehe weiter unten), ließen die Ölpreise wieder steigen, auch wenn dies u.E. noch lange keine Abkehr von der strengen Null-Covid-Politik ist.

Unterstützung für die Ölpreise dürfte nächste Woche aber der Blick auf die Fundamentaldaten geben. Schließlich sollten die neuen Prognosen der Internationalen Energieagentur IEA bestätigen, dass sich die Lage am Markt wieder zunehmend anspannt: So rückt das EU-Embargo für russisches Rohöl in greifbare Nähe.

Hinzu kommt der zu implementierende Preisdeckel für russische Öllieferungen, der für Verträge nach dem 5. Dezember gelten soll. Das zu fixierende Preisniveau müsste in den kommenden Tagen/Wochen bekanntgegeben werden, denn die Industrie fordert hier Klarheit.

Es ist davon auszugehen, dass Russland es zunehmend schwer haben wird, Abnehmer für sein Öl zu finden. Bislang ging die IEA davon aus, dass Russlands tägliche Produktion von Oktober bis Januar um 1 Mio Barrel zurückgehen wird. Darüber hinaus wird die IEA wohl ihre Erwartungen für die Förderung außerhalb der OPEC+ zurückschrauben.

Vor allem für die USA, wo sie im nächsten Jahr ein Plus in der täglichen Förderung (inklusive NGLs) um 1,2 Mio. Barrel erwartet, dürfte sie zu optimistisch sein. So erwartet die US-Energiebehörde nur noch einen Zuwachs von rund 800 Tsd. Barrel pro Tag (Chart 1).

 

 

Begrenztes Aufwärtspotenzial bei Aluminium

Auch die Metallpreise hatten von den Hoffnungen auf Lockerungen der Null-Covid-Politik in China profitiert. Die anschließende Ernüchterung setzte vor allem Aluminium zu.

Auch wenn die Aluminiumpreise am Freitagmorgen im allgemeinen Aufwind ebenfalls anzohen, sehen wir das Potenzial als begrenzt an.

Schließlich dürften die anstehenden Zahlen zu Chinas Aluminiumproduktion im Oktober ein ausreichendes Angebot bestätigen. Laut dem Informationsdienstleister SMM lag sie wohl fast 8% über Vorjahr.

Kupfer dagegen hat seine Gewinne verteidigt bzw. diese nach den überraschend niedrigen US-Inflationsdaten und einer leichten Lockerung der Corona-Politik in China sogar auf gut 8.500 USD je Tonne ausgebaut. Zusätzlich unterstützt ein knappes Angebot (siehe unten).

Kupfer dürfte nächste Woche auf hohem Niveau verharren, vorausgesetzt die Stimmung in China kippt nicht erneut.

 

Schwächerer US-Dollar gibt Edelmetallen Auftrieb

Die Preise der Edelmetalle haben sich dank des zuletzt schwächeren US-Dollar spürbar erholt (siehe unten). Dabei zeigte Silber zunächst relative Stärke: Das Gold-Silber-Verhältnis rutschte zwischenzeitlich unter 80.

Nächste Woche könnte das Silver-Institute die Stimmung aber wieder trüben. Zum einen dürfte es sich für die globale physische Silbernachfrage nicht mehr ganz so optimistisch zeigen wie noch im Frühjahr. Entsprechend wird die Angebotslücke wohl nicht mehr ganz so hoch ausfallen.

Zum anderen verbuchen die Silber-ETFs seit Frühsommer hohe Abflüsse, welche das Defizit sogar überkompensieren könnten (Grafik 2). Silber dürfte vor diesem Hintergrund wieder etwas zurückfallen.

Auch Platin hat deutlich zugelegt: Seit Ende September ist der Preis um fast 200 USD gestiegen und notiert mit rund 1050 USD je Feinunze so hoch wie zuletzt Anfang Juni.

Bislang haben vor allem die spekulativen Anleger Platin wiederentdeckt und sich mehrheitlich optimistisch positioniert; zudem haben sich die Abflüsse aus den ETFs spürbar verlangsamt.

Die Preise könnten weiter anziehen, sollten sich nächste Woche mit den Neuzulassungen am westeuropäischen Automarkt auch die Fundamentaldaten weiter aufgehellt haben. Schließlich ist die Automobilindustrie wichtigste Abnehmerbranche von Platin.

Die mit knapp 13.500 Kontrakten im historischen Vergleich noch immer niedrigen Netto-Long-Positionen sprechen für weiteres Anstiegspotenzial für Platinpreis.

China hat angekündigt, die Quarantäne-Zeit für Kontaktpersonen von Corona-Infizierten und von Einreisenden aus dem Ausland um zwei Tage zu verkürzen. Zudem sollen Strafen für Fluggesellschaften entfallen, die Corona-Infizierte ins Land gebracht haben.

 

 

Diese Lockerungen wurden schon in den vergangenen Wochen diskutiert. Eine Abkehr von der Zero-Covid-Politik ist damit nicht verbunden.

Dennoch scheint der Markt darauf zu setzen, wie die Preisreaktion vom Freitag zeigte. Rohöl und Industriemetalle verteuerten sich deutlich.

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