Wie kommen Gewinner-Aktien ins Portfolio?

Quirion: Erstaunliche 188 Prozent Plus vom Jahresbeginn bis Ende September: Die Kursentwicklung des Chipherstellers Nvidia klingt märchenhaft.

Mit 150 Prozent ist das Kursplus von Meta, Mutterkonzern von Facebook, kaum weniger beeindruckend.

Beide gehörten in diesem Jahr bislang zur Gruppe der Zugpferde im US-Börsenindex S&P 500.

Insgesamt waren große Technologiewerte mal wieder die treibenden Kräfte, wenn es an den Märkten aufwärts ging.

So mancher mag sich fragen, ob man das nicht hätte vorausahnen können. Sicher, mit den großen Tech-Aktien waren 2022 auch Meta (minus 65 Prozent) und Nvidia (minus 51 Prozent) deutlich eingebrochen.

Aber irgendwie hat man doch das Gefühl, es seien sehr oft dieselben Namen, die in den Ranglisten zur Performance weit vorne liegen und einen Börsenindex dominieren.

 

Wenige Top-Aktien

Dass wenige Aktien die Performancetreiber an den Märkten sind, ist nicht nur so ein Gefühl. Der US-Ökonom Hendrik Bessembinder hat in der Studie „Wealth Creation in the U.S. Public Stock Markets 1926 to 2019“ die Entwicklung von US-Aktien zwischen 1926 und 2019 genauer unter die Lupe genommen.

Eine der Einsichten: Von den 26.168 seit 1926 gelisteten Unternehmen haben 11.036 das Vermögen ihrer Aktionäre vermehrt. Dabei waren nur 83 Unternehmen für die Hälfte des gesamten Vermögenswerts verantwortlich, der im US-Aktienmarkt in diesem Zeitraum geschaffen wurde.

Was für den amerikanischen Aktienmarkt gilt, trifft auch auf den deutschen zu. Das Flossbach von Storch Research Institute hat das für den CDAX untersucht. In diesem Index sind alle inländischen Aktien des Amtlichen Handels an der Frankfurter Wertpapierbörse enthalten.

Von Januar 2003 bis Januar 2023 sorgten nur 12 von insgesamt 1.013 Aktien für rund die Hälfte des geschaffenen Werts.

 

Volltreffer sind Glückssache

Dass wenige Aktien mit ihrer Performance herausragen und Wesentliches zur durchschnittlichen Marktrendite beitragen, ist also gar nicht ungewöhnlich.

„Die Überdurchschnittlichen sind schon vom Begriff her nicht in der Mehrheit“, erklärt Philipp Dobbert, Leiter der Vermögensverwaltung von der Quirin Privatbank und von quirion.

Es werde immer Aktien geben, die mit ihrer Performance andere weit in den Schatten stellen. Spricht das aber nicht dafür, vor einer Geldanlage genau nach solchen Aktien zu suchen?

„Der Gedanke scheint nahezuliegen, ist aber ein Fehlschluss“, meint Dobbert. „Mit Glück kann man mal einen Volltreffer landen, der langfristig erfolgreich ist.“ Systematisch wiederholen ließen sich solche Treffer aber nicht.

Allein schon, weil es wie die unterschiedlichen Studien zeigen so viel mehr relative Verlierer als Gewinner gibt – eine Wette mit ungünstigen Gewinnchancen.

Hinzu kommt: Welche Aktien in Zukunft zu den Gewinnern zählen und dann in der Rückschau die Bestenlisten anführen, das lässt sich im Vorhinein nicht analytisch bestimmen.

„Selbst wenn man rückblickend das Gefühl hat, man hätte es wissen können – über die Zukunft kann man nur spekulieren“, betont Dobbert.

Es sei ein Irrtum zu glauben, die Ertragsaussichten einer Aktie ließe sich zum Beispiel sicher aus der Bilanz herauslesen. Denn nicht die Bilanz selbst, sondern aus ihr und anderen Faktoren abgeleitete Erwartungen an die künftige Entwicklung machen letztlich die Kurse.

„Für manche Unternehmen gibt es überdurchschnittliche Erwartungen, das beeinflusst die Kursentwicklung entsprechend“, stellt Dobbert fest. Manchmal erfüllen sich die Erwartungen und sie werden noch höhergeschraubt.

Einigen Unternehmen gelingt das über längere Zeiträume. Doch vielen gelingt es nicht. Zahlreiche „Börsenstars“ von einst sind jedenfalls längst wieder verglüht.

Der Markt bleibt, aber die Marktteilnehmer wechseln ständig: Laut einer weiteren, früheren Studie des erwähnten US-Ökonomen Bessembinder aus dem Jahr 2018 betrug die durchschnittliche Zeitspanne, in der Unternehmen am US-Markt gelistet waren, lediglich 7,5 Jahre.

 

Besser global aufstellen

Mit der eigenen Aktienauswahl die Nadel im Heuhaufen zu finden und einen Volltreffer zu landen, ist also nicht sonderlich wahrscheinlich. Mit einer sehr breiten, globalen Streuung kann man jedoch verhindern, die besonders attraktiven Marktsegmente gar nicht im Portfolio zu haben.

„Mit Diversifikation erhöhe ich die Wahrscheinlichkeit des Anlageerfolgs“, unterstreicht Dobbert. Das gilt von der Seite der Renditechancen wie von der Seite des Risikos.

Denn dass einzelne Aktien sich als Totalausfall erweisen, passiert gar nicht so selten. Dass dagegen ein breit aufgestelltes Portfolio langfristig „ausfällt“, ist nahezu ausgeschlossen.

Je breiter der Markt und das Investment, desto unwahrscheinlicher ist das.

 

 

Die Anlageklasse Aktien ist auf Wachstum ausgerichtet – wie die Weltwirtschaft. Das ist kein Zufall, sondern ein systematischer Zusammenhang. Die Anlagestrategie von quirion optimiert das Verhältnis von Renditechancen und Risiken durch eine möglichst breite Aufstellung.

Das globale ETF-Portfolio beteiligt sich an rund 8.000 Aktien, darunter übrigens auch an denen von Nvidia und Meta.

Je nach persönlichem Risikoprofil und individuellem Anlagehorizont werden den Portfolios Anleihen beigemischt. Das dämpft Kursschwankungen zusätzlich.

Zu den realistischeren Renditechancen und dem reduzierten Risiko eines besonders stark diversifizierten Portfolios kommt bei einer digitalen Vermögensverwaltung wie quirion dann außerdem die Bequemlichkeit, sich selbst nicht weiter um die Geldanlage bemühen zu müssen.

Darum kümmert sich Dobbert mit seinem Team auf Basis von Erkenntnissen der Kapitalmarktforschung.

„Eine zentrale Einsicht der Wissenschaft ist: Ein global aufgestelltes Marktportfolio ist einer gezielten Auswahl von Einzeltiteln im Verhältnis von zu erwartenden Chancen und Risiken weit überlegen.“

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