Wie viel erben die Deutschen?

CreditPlus Bank: Nach einer repräsentativen Studie wächst die Zahl der Erben. Insbesondere durch Immobilien steigt die Wahrscheinlichkeit von Erbschaften in Höhe von 100.000 Euro und mehr. Das Thema Erbschaften wird in Deutschland immer wichtiger.

Studie zu Erbschaften in Deutschland
Zu Geld kommen kann man auf verschiedenste Art. Meistens ist es eine erfolgreiche berufliche Tätigkeit, nur selten der Lottogewinn. Und es gibt eine Möglichkeit, die offenbar immer mehr an Bedeutung gewinnt und zunehmend erhebliche Werte zum Gegenstand hat: Die Erbschaft. Das zeigt die aktuelle Studie "Erbschaften in Deutschland 2017".

 

Sie wurde von der Berliner Quirin Privatbank in Zusammenarbeit mit dem Marktforschungsinstitut YouGov Deutschland durchgeführt. Quer durch alle Bundesländer wurden für die repräsentative Erhebung 7.432 Erwachsene ab 18 Jahren zu ihren Einstellungen und Meinungen über das Thema Erbschaften befragt.

Jeder zweite Erwachsene will etwas vererben
Danach ist die Bereitschaft groß, den Nachkommen etwas zu hinterlassen. Jeder zweite Erwachsene im Land ist gewillt, Erblasser zu werden. Spitzenreiter mit 55 Prozent ist Baden-Württemberg, am seltensten wollen die Sachsen im Todesfall Vermögenswerte an andere weitergeben (40 Prozent). Wie sich die Erbschaft verteilen soll, beurteilen die Befragten sehr unterschiedlich.

 

Zwar hält gut die Hälfte eine gleichmäßige Verteilung unter den Erben für gerecht; jeder Fünfte findet es dagegen sinnvoll, wenn bedürftige Erben mehr oder sogar alles bekommen. Dass der Erblasser vorab die Verteilung seines Vermögens mit den Berechtigten klärt, hält nur jeder achte Deutsche für wichtig.

Hessen hat die größten Nachlässe
Eine Erbschaft zu machen, ist keine Seltenheit. Mehr als die Hälfte der über 55-Jährigen gab an, bereits mindestens einmal Erbe gewesen zu sein, im Schnitt aller Altersgruppen waren es 35 Prozent. Gemessen an den Bundesländern wird insbesondere in Bayern oft vererbt (38 Prozent), sieben Prozent weniger sind es in Hamburg und Mecklenburg-Vorpommern, die dadurch das Schlusslicht bilden.

 

Erbe zu sein "lohnt" sich speziell in Hessen. Fast jeder vierte Begünstigte aus dem Bundesland durfte mindestens 100.000 Euro in Empfang nehmen. Bayern und Hamburg belegen hier ebenfalls Spitzenplätze. Generell neigt der Trend hinsichtlich des Umfangs des Nachlasses zu hohen Beträgen.

 

Vier von zehn zukünftigen Erblassern haben mindestens 100.000 Euro, jeder fünfte sogar über 250.000 Euro in der potenziellen Erbmasse. Bemerkenswert ist, dass es hinsichtlich der Erbschaftshöhen ein erhebliches Ost-West-Gefälle gibt: Sechsstellige Erbschaften kommen in den alten Bundesländern fast dreimal häufiger vor als in den neuen.

Immobilien treiben den Erbschaftswert nach oben
Die stattlichen Werte sind laut der Untersuchung auf den steigenden Anteil von Immobilien im Nachlass zurückzuführen. Häuser, Grundstücke und Wohnungen waren bislang zwischen 22 Prozent (Sachsen) und 46 Prozent (Rheinland-Pfalz) Teil der Erbmasse. Durchschnittlich erhielt etwa jeder dritte Erbe ein Wohnobjekt.

 

Zukünftig ist wohl damit zu rechnen, dass jede zweite Erbschaft auch eine Immobilie umfasst. Gerade im Saarland steigt die Bedeutung des Vererbens und Erbens von Immobilien: Das Bundesland hat einen besonders hohen Anteil an Eigenheimen und es herrscht eine große Bereitschaft, diese im Erbfall weiterzugeben.

 

Auch für die neuen Bundesländer wird damit gerechnet, künftig in jeder zweiten Erbmasse eine Immobilie zu finden. Hier ist der Sprung noch größer als in Westdeutschland, weil es dort bisher deutlich weniger Immobilien-Erbschaften gab.

Großer Beratungsbedarf bei der Erbschaftsteuer
Ein schwieriger Punkt bei den Befragten ist die Erbschaftsteuer. Durchschnittlich jeder siebte Erbe ist erbschaftsteuerpflichtig, mit 20 Prozent sind es im Saarland besonders viele. Die wenigsten scheinen aber genau zu wissen, unter welchen Umständen und in welchem Umfang eine Erbschaftsteuer sie betreffen könnte.

 

Dieser Einschätzung liegt die Erkenntnis zugrunde, dass zu diesem Thema eindeutig der größte Beratungsbedarf (33 Prozent der Befragten) besteht. Ähnlich verhält es sich bei Testamenten. Sie stehen auf Platz zwei bei den Wünschen nach mehr Information und Beratung.

Bekanntermaßen laufen nicht alle Erbschaftsfälle reibungslos, die Gründe dafür sind vielseitig. Wie die Studie zeigt, gibt es vorwiegend in Bremen unterschiedliche Auffassungen unter den Erben, wer was bekommen soll. Mehr als jeder vierte Erbe ist in der Hansestadt an einer Erb-Auseinandersetzung beteiligt, das sind doppelt so viele wie in Berlin oder Sachsen-Anhalt.

 

 

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