XTB: Der Motor der Weltwirtschaft stottert

Aus China kommen heute Zahlen, die sich perfekt in das Bild der abkühlenden Weltwirtschaft einfügen. Das Exportwachstum im Juli brach auf 1% ein und die Importe konnten vergangenen Monat gerade einmal 4,7% zulegen. Geschätzt wurden Anstiege um respektive 8% und 7%. Unter diesem verdrehten Verhältnis von Ein- und Ausfuhren leidet der Außenhandelsüberschuss, der sich auf Jahressicht um $6,4 Mrd. auf $25,1 Mrd. verringert hat. Haupttreiber dieser Entwicklung sind erheblich reduzierte Exporte in die europäische Union, die um 16,2% zurückgingen. Auch die USA fragten nur 0,6% mehr Güter aus China nach. Seit 2009 hat man derart schlechte Ergebnisse nicht mehr gesehen. Die erfolgsverwöhnten Chinesen laufen Gefahr ihr selbst gestecktes Ziel, dieses Jahr ein Handelswachstum von 10% zu erreichen, zu verfehlen.

 

Passend zur verringerten Nachfrage nach Produkten aus China ging die, bereits gestern bekanntgegebene, Wachstumsrate der Industrieproduktion um 0,3% auf 9,2% zurück.

 

Die schlechten Entwicklungen brachten asiatische Aktien und Rohstoffe unter Druck. Der Nikkei verlor fast 1% auf 8.891,44 Punkte, während Öl heute früh mit einem Gap von $1,78 nach unten bei $111,51 eröffnet hat. Mittlerweile liegt der Kurs knapp unter $111.

 

Der Markt wechselt wieder in eine Risk-Off Einstellung und dem entsprechend sind sogenannte sichere Häfen, wie Yen und Staatsanleihen aus Deutschland, Amerika und Japan gesucht. Gold zeigt wieder einmal, dass es seine Stellung als Krisenwährung etwas eingebüßt hat, denn es kann nicht von der aktuellen Situation profitieren.

 

Was dem Goldpreis in den letzten Tagen helfen konnte waren Spekulationen auf steigende Inflationsraten durch Notenbankaktionen in der nahen Zukunft. Mit der People´s Bank of China ist jetzt die letzte der großen Zentralbanken ins Visier der Märkte geraten. Hier wird gehofft, dass bald weitere geldpolitische Lockerungen in Form von Leitzinssenkungen und verringerten Reserveanforderungen kommen werden, um der Wirtschaft wieder Leben einzuhauchen. Die chinesische Regierung braucht ein hohes Wirtschaftswachstum, um den Wohlstand in der Bevölkerung zu mehren und diese zufrieden zu halten. Durch die gesunkene Inflation in China hat man auch den Spielraum, um solche Aktionen durchführen zu können.

 

Fraglich ist, ob eine geldpolitische Lockerung auch die Exporte wieder anheben kann, denn in diesem Bereich hängt man von der wirtschaftlichen Lage in anderen Ländern ab. Vor allem die Euro-Zone macht hier Probleme, die durch die chinesische Zentralbank kaum zu lösen sind. Andere Mittel, wie eine Abwertung der Währung, sind politisch kaum durchsetzbar, da der Renminbi ohnehin durch die Dollar-Koppelung stark unterbewertet ist. Allerdings könnte eine Intervention dem Binnenkonsum noch einmal neuen Schwung geben, der sich in den vergangenen Monaten robust gezeigt hat. Demnach nutzen die Chinesen ihr wachsendes Vermögen nach wie vor gerne für private Ausgaben.

 

Es deutet vieles auf eine Abkühlung der Weltkonjunktur hin, weshalb sich das exportorientierte China dieses Mal nicht vom Rest der Welt abkoppeln können und als Motor der Weltwirtschaft fungieren wird.

 

Offenlegung gemäß §34b WpHG wegen möglicher Interessenkonflikte: Der Autor ist in den besprochenen Wertpapieren bzw. Basiswerten derzeit nicht investiert.

von Nikolas Mauder

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