Zertifikatemarkt im Aufwind

Markt wächst im März um 2,1%

Das Marktvolumen der Zertifikate ist im März 2009 im Vergleich zum Vormonat deutlich gestiegen. Das zeigen die jüngsten Daten, die von der EDG im Auftrag des Deutschen Derivate Verbands (DDV) monatlich bei fünfzehn Banken erhoben werden. Das investierte Volumen dieser Banken wuchs um 2,1% und damit um 1,4 Mrd. Euro auf 67,9 Mrd. Euro. Zu dem Wachstum im März trugen wesentlich die positiven Preiseffekte bei. So führte die positive Entwicklung an den Aktienmärkten zu einer Steigerung der Produktpreise um durchschnittlich 1,5%. Rechnet man die Zahlen, die bei den 15 teilnehmenden Banken erhoben worden sind, auf alle Emittenten hoch, so beläuft sich das Gesamtvolumen des deutschen Zertifikatemarkts Ende März auf 79,9 Mrd. Euro.

Auch im März spielte Sicherheit bei der Auswahl der Anlageklassen für viele Anleger eine wichtige Rolle. Bei den Anlageprodukten konnten Zertifikate mit Renten als Basiswert weiter hinzugewinnen. Sie stiegen um 7,0% bzw. 1,2 Mrd. Euro auf insgesamt 18,6 Mrd. Euro. Mit 27,7% entfielen mehr als ein Viertel des gesamten Anlagevolumens auf Rentenzertifikate.

Zertifikate mit Aktien als Basiswert profitierten im März von der positiven Entwicklung der Märkte. Das ausstehende Volumen der entsprechenden Anlagezertifikate stieg um 0,7% bzw. 318 Mio. Euro. Aktienzertifikate waren weiterhin die dominierende Anlageklasse. 67,5%, also zwei von drei Anlagezertifikaten, hatten Aktien als Basiswert.

Das Marktvolumen der Zertifikate mit Währungen und Rohstoffen als Basiswert steigerte sich ebenfalls und wuchs um 1,4% auf 988 Mio. Euro. Mit einem Anteil von 1,5% am Gesamtvolumen spielt die Anlageklasse der Währungen und Rohstoffe jedoch für die Gesamtentwicklung nur eine geringe Rolle.

Zertifikate mit Hedge Fonds als Basiswert gaben Marktanteile ab. Ihr Open Interest ging um 3,9% und damit um 93 Mio. Euro auf 2,3 Mrd. Euro zurück. Hedge Fonds Zertifikate hatten einen Anteil von 3,4% am Gesamtvolumen.

Differenziert nach Produktkategorien der Anlagezertifikate stieg das ausstehende Volumen der Kapitalschutz-Zertifikate absolut betrachtet am stärksten. Ihr Open Interest wuchs um 2,9% bzw. 1,1 Mrd. Euro, wodurch sich ihr Anteil am Gesamtvolumen weiter erhöhte. Im März waren insgesamt 58,6% des Open Interest der Anlageprodukte in Kapitalschutz-Zertifikate investiert.

Das Volumen von Aktienanleihen wuchs vergleichsweise am stärksten. Ihr ausstehendes Volumen stieg um mehr als ein Fünftel, nämlich 20,7%, auf 825 Mio. Euro. Dadurch vergrößerte sich auch ihr Anteil am Gesamtvolumen von 1,0% im Februar auf nunmehr 1,2%.

Wie im Vormonat stellten die Expresszertifikate auch im März die zweitgrößte Kategorie unter den Anlagezertifikaten. Ihr Anteil am Gesamtvolumen betrug 12,2%. Allerdings ging das ausstehende Volumen der Expresszertifikate mit 0,8% bzw. 63 Mio. Euro leicht zurück.

Ein ähnliches Bild zeigte sich bei den Discountzertifikaten, deren Volumen um 0,6% und damit um 38 Mio. Euro auf 6,7 Mrd. Euro zurückging. Discountzertifikate blieben im März aber mit einem Anteil von 10,0% die drittgrößte Produktkategorie bei Anlagezertifikaten

Dagegen verzeichneten Bonus- und Teilschutz-Zertifikate im März ein deutliches Wachstum. Ihr ausstehendes Volumen stieg nicht zuletzt aufgrund positiver Preiseffekte um 6,5% bzw. 353 Mio. Euro auf 5,7 Mrd. Euro. Mit 8,6% stellten Bonus- und Teilschutz-Zertifikate weiterhin die viertgrößte Kategorie bei den Anlagezertifikaten. Ebenfalls stark erhöhte sich im März das ausstehende Volumen der Outperformance- und Sprint-Zertifikate. Gestiegene Zertifikatekurse sowie eine starke Nachfrage ließen den Open Interest von 9,3% bzw. 16 Mio. Euro ansteigen. Mit einem Anteil von 0,3% am Gesamtvolumen der Anlagezertifikate sind sie jedoch nach wie vor die kleinste Produktkategorie und daher für die Gesamtentwicklung nur von geringer Bedeutung.

Anders sah das Bild bei den Hebelprodukten aus. Aufgrund negativer Preiseffekte von insgesamt 8,4% sank der Open Interest um 4,5% auf 785 Mio. Euro. Dabei fielen die Preiseffekte bei Hebelpapieren mit Aktien als Basiswert am stärksten ins Gewicht. Die Kurse gingen hier um durchschnittlich 6,9% zurück. Dementsprechend fiel das Volumen der Aktienprodukte im März um 4,1% bzw. 24 Mio. Euro. Allerdings wuchs ihr Open Interest preisbereinigt um 2,8%. Der Anteil der Aktienprodukte am Gesamtvolumen der Hebelprodukte gewann leicht hinzu und lag im März bei 70,9%.

Stark zurück ging der Open Interest bei Hebelprodukten mit Währungen und Rohstoffen als Basiswert. Mit 5,5% fiel ihr ausstehendes Volumen überproportional und lag bei 223 Mio. Euro. Grund für den Rückgang waren auch hier negative Preiseffekte. Mit einem Anteil von 28,5% blieben sie jedoch auch im März die zweitgrößte Kategorie bei den Hebelprodukten.

Die Aufteilung des Gesamtmarktes nach Anlagezertifikaten und Hebelprodukten blieb im März unverändert. Während auf die Anlagezertifikate 98,8% des Gesamtmarktes entfielen, hatten die Hebelprodukte nur einen Marktanteil von 1,2%.

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