Ankara weist den Weg
Bernstein Bank: Die Ampel in Berlin hat ihren Koalitionsvertrag vorgestellt. Und in der Türkei tobt die Hyper-Inflation, das Volk murrt. Die Lira wird vernichtet, die Börse in Istanbul zieht an.
Was auf den ersten Blick nichts miteinander zu tun hat, liegt näher beieinander, als Sie glauben. Denn die Türkei ist schon auf den Weg eingebogen, der uns wahrscheinlich bevor steht.
Erdoganomics wirkt
Präsident Recep Erdogan glaubt, dass niedrige Zinsen eine Währung stabilisieren. Sein Motto: Hohe Leitzinsen haben Inflation zur Folge. Das hat zu einem historischen Absturz der türkischen Lira geführt.
Dazu findet der Herrscher eine schwache Währung famos, weil sie Wettbewerbsvorteile bringt.
Das stimmt für Länder mit starker Exportwirtschaft, doch das wichtigste Ausfuhrgut der Türkei – der Tourismus – liegt am Boden.
Flucht in Aktien
Laut Sky News zogen in türkischen Geschäfte die Preise für Lebensmittel quasi über Nacht noch einmal um 10 bis 15 Prozent an. Gestern betrugen die Tagesverluste der Lira zum Dollar zeitweise 14 Prozent. So schnell kann es gehen… In mehreren Städten gingen Menschen auf die Straße.
Noch hat sich die türkische Börse abgekoppelt, weil die Anleger aus Angst vor der Wertvernichtung in Sachwerte flüchten. So hat der ISE National 100 in Istanbul zuletzt eine nette Performance hingelegt.
Die Frage ist, ob das so bleibt, wenn die Firmengewinne kollabieren, Konzerne ihre Fremdwährungsverbindlichkeiten nicht einlösen können und erste Banken umkippen.
Explosiver Politikmix
Damit wären wir bei den Parallelen zu Deutschland – und auch zu den USA. Aktien haben sich in den vergangenen Monaten famos entwickelt. Denn Hyperinflation droht – Sie merken es schon an den steigenden Benzin-, Energie- und Lebensmittelpreisen.
Doch der Cocktail, der aktuell in Deutschland gemixt wird, ist weit explosiver, als das, was in der Türkei läuft und was die DDR und die Sowjetunion zu Fall gebracht hat.
Mehr Staatsausgaben, etwa über die teilweise Förderung von Solaranlagen und neue Heizungen in Deutschland plus Sozialprogramme zur Aufnahme endloser Migrantenströme.
Ein neuer, beunruhigender Faktor ist der Umbau der Energieversorgung: Wie eine Industrienation wie Deutschland bei der Abschaltung der Atom- und Kohlekraftwerke funktionieren soll, wenn es zudem mehr E-Autos geben soll, ist uns schleierhaft.
Ebenfalls neu und besonders riskant ist die Öffnung der Grenzen: Jeder der einmal hier ist, wird unter der Ampel geduldet werden, Abschiebungen können sie schon jetzt vergessen.
Enteignung über Inflation
Die Parallelen in Deutschland und den USA zur einstigen Sowjetunion sowie aktuell zur Türkei setzen sich fort. Wir haben eine inflationäre Geldpolitik. Sie wirkt – genau wie die Auflagen für Konzerne für den grünen Umbau – wie eine Steuer zur Enteignung des Mittelstandes, der zudem seine Ersparnisse verliert.
Ferner gibt es bei uns kaum noch unabhängige Medien. Wenn Sie eine offene Diskussion mit kritischen Moderatoren sehen wollen, müssen Sie Servus TV einschalten oder Bild TV. Grünlinke Redaktionen blenden ansonsten alles aus, was ihr Weltbild stört.
Ein Beispiel: Haben Sie mitbekommen, dass der Massenmörder in Waukesha, der in den USA mit seinem SUV in eine Weihnachtsparade gerast ist, ein Schwarzer war – Berufskrimineller und Aktivist für Black Lives Matter? Sicher nicht, die Journaille hätschelt ja die marxistische BLM.
Das Problem dabei: Mit dieser Meinungsmacht werden Fehler der Politik unter den Teppich gekehrt. Die Politik wird ansonsten noch stärker mit Repression auf die steigende Unzufriedenheit reagieren – wie in der Türkei, der DDR, der UdSSR.
Unser Fazit: Trader und Investoren sollten unbedingt die Politik im Blick behalten. Der Börse sind Fehlentwicklungen erst einmal egal, solange die Geldmenge steigt und die Anleger Schutz vor der Inflation suchen. Doch wenn die Wirtschaft in die Knie geht, werden Wall Street und DAX irgendwann folgen.
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