Aktien: MEGA statt MAGA – Emanzipiert sich Europa?
In den vergangenen Wochen hat eine massive Reallokation an den Aktienmärkten stattgefunden. International agierende Investoren haben US-Titel untergewichtet und in europäische Werte umgeschichtet.
Im Ergebnis bewegen sich daher die US-Indizes S&P 500 und Nasdaq Composite in der Verlustzone, während die Pendants aus dem Euroraum zweistellige Zuwächse verzeichnen.
Auf Sektorebene zeigt sich, dass sich Euro-Aktien durch die Bank deutlich besser entwickelt haben als ihre US-Mitbewerber.
Aus Sicht von Donald Trump mag dies „unfair“ erscheinen.
Vielleicht könnte es aber auch an seiner Zollpolitik liegen, die zumindest gemessen an der Aktienperformance überspitzt mit „Make Europe Great Again“ überschrieben werden könnte.
Die jüngsten massiven Ausgabenpakete für Rüstung (Deutschland, EU) und Infrastruktur (Deutschland) haben diesbezügliche Fantasien beflügelt.
Mit einer klugen Politik ist hier vieles möglich.
Dies würde allerdings auch erfordern, dass die notwendigen Strukturreformen endlich durchgeführt werden.
An den hiesigen Aktienmärkten zumindest wurden bereits viele Vorschusslorbeeren verteilt.
Auch Euro-Aktien sind inzwischen teuer.
EuroStoxx50 Index Chart
Wie wird es aber kurzfristig an den Aktienmärkten weitergehen? Während DAX, EURO STOXX 50 & Co. in den letzten Monaten immer neue Rekordstände erreichten, sind S&P 500 und Nasdaq Composite unter die 200-Tage-Linie gefallen.
Sollte es aber nicht gelingen, dass die US-Leitindizes rasch wieder ihre 200-TageLinien zurückerobern, würde die Angst vor einem neuen Bärenmarkt um sich greifen.
In einem solchen Umfeld wäre es wenig wahrscheinlich, dass sich die europäischen Indizes noch länger von den US-Vorgaben abkoppeln können.
Die mittlerweile sehr schlechte Stimmung unter US-Anlegern lässt im Sinne der Kontraindikation allerdings erwarten, dass US-Aktien zumindest vor einer technischen Erholung stehen.
S&P 500 Index
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