DAX vor Richtungsentscheidung: Zwischen Rekordhoch und Korrekturrisiken – Handelskriegs-Dynamik durch Zölle bleibt unberechenbar!
Das Sommerloch hat in Zeiten von Donald Trump keine Chance. Kaum wurde das „big beautiful bill“ im Kongress verabschiedet, widmet sich der US-Präsident wieder seinem Lieblingsthema. Zölle! Am 9. Juli lief die Deadline für die „reziproken“ Zölle aus. Der Schock blieb aus, denn die Frist wurde abermals verlängert, diesmal auf den 1. August.
Wieder ein typischer Rückzieher von Trump?
Die Finanzmärkte reagierten entspannt. Der DAX markierte sogar ein neues Allzeithoch, die führenden US-Indizes teilweise auch.
Zollrisiko bleibt bestehen – Finanzmärkte reagieren gelassen
Brasilien wird aus politischen Gründen sogar mit einem Zollsatz von 50% bestraft, Importe aus Kanada werden mit 35% versehen. Kupferimporte sollen generell mit 50% verzollt werden.
Die EU verhandelt angeblich, aber ein Ergebnis steht noch aus. Das Risiko existiert, dass Trump angesichts der freundlichen Kapitalmärkte diesmal keinen Rückzieher macht und hohe Zölle in Kraft treten.
Selbst wenn das Zollthema an den Finanzmärkten derzeit nicht mehr ganz so heiß gekocht wird, bleibt es zumindest am Köcheln.

Wochenausblick Kapitalmärkte
Kommende Woche geprägt von Konjunkturdaten
Die Lage der öffentlichen Finanzen ist schon schwierig, bevor die eigentlichen Ausgabenprogramme starten. Die ZEW-Konjunkturerwartungen könnten sich dennoch weiter aufhellen.
Ansonsten dominieren in der Berichtswoche eindeutig US-Daten. Im Fokus stehen die Verbraucherpreise und die Frage, ob sich der Zolleffekt endlich in den Zahlen zeigt. Dieser könnte sich auch in den Einzelhandelsumsätzen bemerkbar machen.
Zudem werden die Erzeugerpreise, die Industrieproduktion, regionale Stimmungsindikatoren, das Verbrauchervertrauen sowie Baudaten veröffentlicht.
Aber auch nach diesen Datenreihen bleibt das US-Konjunkturbild wahrscheinlich zweideutig.
Zölle, Wirtschaftsdaten und Quartalszahlen könnten Rekordrally bremsen
In China werden die BIP-Zahlen für das zweite Quartal publiziert. Die Wirtschaft wächst vermutlich trotz der US-Zölle weiter, wenn auch etwas weniger dynamisch. Ob diese Daten aber die tatsächliche Konjunkturlage widerspiegeln, ist mit Fragezeichen zu versehen.
Handfestere Zahlen liefern die Unternehmen, denn in den USA beginnt die Berichtssaison für das zweite Quartal. Angesichts der an den Märkten verteilten Vorschusslorbeeren könnte es schwierig werden, die Anleger glücklich zu machen. Zusammen mit dem Zollthema könnte daher die Rekordjagd bei den Aktienindizes einen Rückschlag erleiden.
Während am US-Rentenmarkt erstaunliche Ruhe herrscht, zogen die Bund-Renditen zuletzt sichtbar an – wachsender Konjunkturoptimismus? Ein kurzer Dämpfer bei den Renditen würde nicht überraschen.
Der US-Dollar erholte sich leicht, aber erneut ohne Dynamik. Sollte die US-Währung ihren Abwärtstrend verlassen, könnte die Erholung doch noch mehr Schwung erhalten.
Am Ende hängt doch wieder vieles von Trump ab – the show must go on!
EUR/USD Chart
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