Aktien im Fokus: BMW, Mercedes & Co – Ein Aus vom Aus, das sinnvoll ist

Die jüngste politische Wende beim geplanten Verbrenner-Aus ab 2035 markiert einen tiefen Einschnitt in der europäischen Verkehrspolitik. Zumindest legt das die Entwicklung dieser Tage nahe: Die EU-Kommission will sich nach einem Schreiben von Bundeskanzler Friedrich Merz, der sich darin für Alternativen zum reinen E-Auto stark macht, mehr Zeit für einen neuen Vorschlag für die Zukunft des Verbrenner-Motors in der EU lassen.

Zuvor galt jahrelang die Linie: Der batterieelektrische Antrieb ist die einzig zulässige Zukunft, der klassische Verbrenner hat keinen Platz mehr. Doch angesichts schleppender E-Auto Entwicklung, einer unvollständigen Ladeinfrastruktur und wachsender industriepolitischer Risiken vollzieht Europa nun einen Kurswechsel. Weg vom pauschalen Verbot, hin zur Technologieoffenheit.

 

Verbrenner-Aus birgt soziale und wirtschaftliche Risiken

Die Marktdaten zeigen deutlich, warum dieser Schritt notwendig ist. Zwar ist der Anteil rein elektrischer Neuwagen in Deutschland zuletzt auf rund 20 Prozent gestiegen, doch das bedeutet im Umkehrschluss, dass vier von fünf Käufern weiterhin auf Verbrenner oder Hybride setzen.

Ein Großteil davon aus rationalen Gründen: Rund 70 Prozent der Haushalte verfügen nicht über eine private Lademöglichkeit, insbesondere in Städten. Gleichzeitig sind Elektrofahrzeuge trotz sinkender Preise für viele Familien immer noch nicht finanzierbar. Damit bleibt ein großer Teil der Bevölkerung von der angestrebten Mobilitätsstrategie ausgeschlossen.

Auch wirtschaftlich würde ein abruptes Verbrenner-Aus erhebliche Risiken bergen. In Europa hängen Hunderttausende Arbeitsplätze an der Verbrenner-Technologie, insbesondere Zulieferstrukturen, die sich nicht kurzfristig auf reine E-Antriebe umstellen können.

Während etwa die USA und China auf eine Mischung aus Elektro, Hybrid und effizientem Verbrenner setzen, droht Europa mit seinem Verbot einen Weg zu gehen, der die eigene Industrie in eine Sackgasse führt.

 

BMW Aktie Chart

 

Mobilitätswende braucht Vielfalt statt einseitiger Verbote

Der Fokus könnte sich mit der sich abzeichnenden Wende nun in Richtung einer technologieoffenen Herangehensweise verschieben. Das bedeutet: Moderne Verbrenner, Plug-in Hybride, E- Fuels, Wasserstoff und batterieelektrische Fahrzeuge müssen künftig nach tatsächlicher CO2-Bilanz, Effizienz und Bezahlbarkeit bewertet werden – und nicht nach politischen Leitbildern.

Eine solche Vielfalt schafft Wettbewerb, beschleunigt Innovationen und ermöglicht Lösungen, die den unterschiedlichen Mobilitätsbedürfnissen in Europa gerecht werden.

Damit dieser Kurswechsel Wirkung zeigt, muss er politisch begleitet werden. Es braucht Regulierungen, die die Technologievielfalt nicht behindern, sondern fördern, etwa durch CO2- Bewertungen und Infrastruktur, die nicht nur Ladesäulen, sondern auch alternative klimaneutrale Kraftstoffe berücksichtigt.

Die Abkehr vom starren Verbrenner-Verbot ist daher keine Rückwärtsrolle, sondern eine notwendige Korrektur hin zu mehr Realismus. Sie eröffnet die Chance auf eine Mobilitätsstrategie, die ökologische Ziele ernst nimmt, ohne Verbraucher zu überfordern und ohne die europäische Automobilindustrie zu gefährden.

 

Mercedes Benz Aktie Chart

 

Politikimpuls treibt BMW, Mercedes und VW aus dem Tief

Wie positiv die Folgen der jüngsten politischen Wende für die großen deutschen Automobilkonzerne bewertet werden, zeigt sich unter anderen an der Börse: Den Aktien von BMW, Mercedes-Benz und Volkswagen verhalf die Nachricht zu kleinen bis mittleren Kurssprüngen. Die Papiere konnten ihren jeweils angedeuteten Aufwärtstrend der vorangegangenen Wochen fortsetzen und sich allesamt weiter von den Mehrjahrestiefs, auf die sie zeitweise im vergangenen oder in diesem Jahr gefallen waren, entfernen.

Vor dem Hintergrund der politischen Gemengelage, sowohl auf europäischer als auch auf deutscher Ebene, ist nicht davon auszugehen, dass die Diskussionen um das Verbrenner-Aus nun beendet sind – das Thema dürfte nach wie vor den politischen Diskurs in puncto Verkehrs- und Umweltpolitik mitbestimmen.

Vor diesem Hintergrund ist auch von einer gewissen Volatilität bei den Aktien der Autokonzerne in den kommenden Monaten und Jahren auszugehen. Aktuell sieht es allerdings zumindest danach aus, dass der kurstechnische Turnaround vorerst gelungen ist.

 

Volkswagen Aktie Chart

Disclaimer & Risikohinweis

71% der Kleinanlegerkonten verlieren Geld beim CFD-Handel mit diesem Anbieter.

CFDs sind komplexe Instrumente und gehen wegen der Hebelwirkung mit dem hohen Risiko einher, schnell Geld zu verlieren. Sie sollten überlegen, ob Sie verstehen, wie CFDs funktionieren, und ob Sie es sich leisten können, das hohe Risiko einzugehen, Ihr Geld zu verlieren. Anlageerfolge sowie Gewinne aus der Vergangenheit garantieren keine Erfolge in der Zukunft. Inhalte, Newsletter und Mitteilungen stellen keine Handlungsansätze von XTB dar. Telefonate können aufgezeichnet werden.

XTB S.A. German Branch ist Finanzdienstleister mit registriertem Sitz in der Joachimsthaler Straße 10 in 10719 Berlin, Deutschland, eingetragen im Handelsregister beim Amtsgericht Frankfurt am Main, Deutschland; Handelsregisternummer: HRB 84148. XTB S.A. German Branch ist registriert bei der Bundesanstalt für Finanzdienstleistungsaufsicht (BaFin) und unterliegt grundsätzlich der Aufsicht und Kontrolle der polnischen Finanzaufsichtsbehörde KNF.

Themen im Artikel

Infos über XTB

  • Online Broker
  • Daytrade Broker
  • Forex Broker
  • CFD Broker
  • Krypto Broker
XTB:

Das Handelsangebot von XTB umfasst eine Produktpalette von über 2.400 CFDs auf Aktien, ETFs, Aktienindizes, Rohstoffe, Devisen und Kryptowährungen. Zudem können bei XTB über 3.600 echte Aktien und 1.350 ETFs der 16 größten Börsenplätze weltweit ab 10 Euro Mindestordervolumen ohne Kommission (b...

XTB News

Weitere Trading News

5 Dividendenaktien mit bis zu 5,6% Dividendenrendite und einer jährlichen Total Return Rendite von 17% bis 29%

In einem Umfeld historisch niedriger Zinsen und volatiler Kapitalmärkte gewinnt die Kombination aus stabilen Dividendenrenditen und solidem Kurswachstum zunehmend an Bedeutung. Während reine Ausschüttungsstrategien in...