Aktie im Fokus: Infineon Ausnahmetalent in der ersten Liga
Ayondo Markets: Obwohl der DAX vor wenigen Tagen seine viel beachtete 200-Tage-Linie zurückeroberte, bleiben die langfristigen Aussichten durchwachsen. Bisher fallen die Anschlusskäufe schwach aus, der übergeordnete langfristige Trend ist seit dem Rekordhoch unverändert abwärts gerichtet. Nur fünf der 30 Indexmitglieder bieten noch einen langfristigen Aufwärtsimpuls: Adidas, HeidelbergCement, Infineon, SAP und Vonovia. Die Papiere des Chipkonzerns zählen dabei zu den Favoriten, denn Rückenwind kommt auch aus dem Branchenumfeld: Der US-Halbleiterindex knackte vor wenigen Tagen das Hoch vom Juni 2015 und lieferte damit ein starkes Kaufsignal. Bereits seit Mitte Mai besticht der Chipsektor mit einer hohen relativen Stärke und zählt zu den wenigen Gewinnern der vergangenen zwei Wochen.
Blick ist aufwärts gerichtet
Aus technischer Sicht könnte die Ausgangslage kaum besser sein. Die Aktien von Infineon notieren sowohl über ihrer 21- sowie 200-Tage-Linie und markierten erst am Montag ein frisches Jahreshoch. Kurzfristig ist der Zykliker mit einem Abstand von zuletzt acht Prozent zum Monatsmittelwert zwar etwas überhitzt und reif für eine kleine Korrektur. Gute Unterstützungen bei 12,40 Euro und vor allem im Bereich der 200-Tage-Linie, die mit dem Mai-Umkehrpunkt bei rund 11,60 bis 11,80 Euro zusammenfällt, dürften sich aber als gute Nachkaufregion erweisen. Nur bei größeren Turbulenzen am Gesamtmarkt könnte noch einmal die Region bei 10,10 bis 10,30 Euro angelaufen werden. Auf der Oberseite bildet zunächst das Vorjahreshoch bei 14,10 Euro die nächste Zielmarke, der langfristige Aufwärtstrend lässt sogar Spielraum bis 16,20 Euro.
Megatrend Digitalisierung
Untermauert wird die positive Einschätzung von fundamentaler Seite. Die zuletzt für das zweite Quartal gemeldeten Zahlen lagen über den Konsensprognosen. Zwar passte das Management wegen der zwischenzeitlichen Euro-Aufwertung den Unternehmensausblick an. Inzwischen hat sich die Lage am Währungsmarkt aber wieder deutlich beruhigt. Mittelfristig dürfte Infineon vor allem von der starken Fokussierung auf Chips für den Automarkt profitieren. Die fortschreitende Digitalisierung, besonders bei den Elektro- und Hybridfahrzeugen, lässt hohe Wachstumsraten erwarten. Infineon als einer der führenden Anbieter von antriebsbezogenen Mikrocontrollern, Sensoren und Leistungshalbleitern ist einer der größten Profiteure der Entwicklung.
Während die Chips bei Fahrzeugen mit einem Verbrennungsmotor nur eine geringe Bedeutung haben, spielen Halbleiter bei Elektro- und Hybridautos eine wesentlich größere Rolle. Infineon ist daher bestens positioniert, um von den Veränderungen im Automobilbereich zu profitieren. Dennoch ist die Aktie vergleichsweise günstig bewertet. Die Konsensschätzungen der Analysten sind in den vergangenen Monaten leicht gestiegen und liegen für 2017 bei einem Gewinn je Aktie von 0,84 Euro. Dies führt zu einem KGV von etwa 16. Verglichen mit dem 10-Jahres-Durchschnitt von 20,7 wird die Aktie mit einem Abschlag gehandelt. Fundamental und charttechnisch geht der Daumen somit nach oben.
Autor: Feingold Research
Hinweis der Redaktion: Letzter Infineon Insider Kauf in Höhe von 110.300 Euro
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