Aktie im Fokus: Siemens Energy – DAX-Kandidat mit grünem Vorzeichen

CMC Markets: Der letzte große Kampf des Siemens-Vorstandsvorsitzenden Joe Kaeser, bevor sein Vertrag im kommenden Jahr ausläuft, galt nicht nur der Neugestaltung des Konzerns, sondern auch der Auseinandersetzung und Befriedigung von bisherigen und neuen Stakeholdern.

Keine leichte Aufgabe, aber mit der Abspaltung der Energiesparte und einem erfolgreichen Börsengang von Siemens Energy am kommenden Montag dürfte er dem Ziel ein großes Stück nähergekommen sein.

Es ist einer der größten Börsengänge des Jahres in Europa – und das in Zeiten des Klimawandels von einem Unternehmen aus dem Energiesektor. Nach vielen Spekulationen, Vermutungen und einem Führungswechsel wird die weitere Rolle, die Siemens bei der Energiewende spielen will, damit immer deutlicher.

Das neue Unternehmen vereint die Gasturbinen- und Stromübertragungseinheiten sowie Siemens Gamesa, hervorgegangen aus der Fusion des Windturbinengeschäfts mit dem spanischen Rivalen im Jahr 2017.

 

 

Energiewende mit Zwischenlösungen
Saubere Kohle, effizienteres Gas, Wasserstoffumwandlung, moderne Netze und viel Kapazität für erneuerbare (Wind-)Energie – so interpretiert Siemens die Energiewende. Der Chef des abgespaltenen Energiegeschäfts, Christian Bruch, verteidigt aber auch die Aktivitäten des Unternehmens im Bereich fossiler Brennstoffe und betont, seinen Kunden auch während des Übergangs zu erneuerbaren Energien verpflichtet bleiben zu müssen.

Siemens Energy setzt mit Mut auf Zwischenlösungen, und zwar auf der Basis verfügbarer Technologien durch Effizienzsteigerung und den Einsatz sauberer Brennstoffe. Gleichzeitig will man mit Innovationen sicherstellen, dass man in diesen Zwischenlösungen nicht stecken bleibt.

Kaufmännisch ist der Ansatz vernünftig, allerdings steigt dadurch auch die Gefahr eines länger anhaltenden Status-Quo.

Schafft Siemens Gamesa den Turnaround?
Schon vor der Corona-Pandemie hatte Siemens Gamesa mit Problemen zu kämpfen. Das vergangene Jahr war geprägt von einem Umbruch im Management, Arbeitsplatzverlusten und erheblichen finanziellen Einbußen durch verzögerte Onshore-Windprojekte.

Die Rationalisierung der Produktion einschließlich Kosteneinsparungen und damit Profitabilität und nicht Volumen haben für den neuen Chef Andreas Nauen deshalb oberste Priorität. Das Unternehmen hat enorme Chancen durch seine führende Rolle auf dem globalen Offshore-Windmarkt.

Aus heutiger Sicht wird Siemens Gamesa rund ein Drittel zum Gesamtumsatz des neuen Unternehmens beisteuern. Kurzfristig könnten hier zwar noch einige Steine aus dem Weg zu räumen sein, mittel- bis langfristig allerdings dürfte dieser Bereich mit der Offshore-Windenergie und den Dienstleistungen einen enormen Mehrwert generieren.

Wasserstoff ist Teil der Siemens-DNA
Wasserstoff spielt eine entscheidende Rolle in der Strategie von Siemens Energy. Im Jahrzehnt des Wasserstoffs ist die Beseitigung von Kohlenstoff aus der bestehenden Stromerzeugungsinfrastruktur für Siemens ein Teil ihrer DNA. Mit dem Elektrolyseur-Geschäft als Teil des neuen Unternehmens überzeugt die Aussicht auf eine grüne Wasserstoff-Versorgungskette, in der Windturbinen den Strom für die chemische Zerlegung des Wassers liefern.

Jüngst kündigte Siemens sein erstes grünes Wasserstoffprojekt im Megawattbereich in China an. Das Geschäft ist Teil einer laufenden Partnerschaft mit der State Power Investment Corporation, die über eine installierte Erzeugungskapazität von mehr als 150 Gigawatt verfügt.

Im Gegensatz zu den meisten seiner Elektrolyseur-Konkurrenten wie Nel, ITM Power und ThyssenKrupp ist Siemens in der Strom-Wertschöpfungskette nach oben und unten präsent.

 

Kostensenkungen stehen auf dem Plan
In jedem Manager-Handbuch werden Kostensenkungen als probates Mittel dargestellt, um die Profitabilität eines Unternehmens zu erhöhen. Werksschließungen könnten auch bei Siemens Energy anstehen. Spekulationen darüber, wo und wann und wo, halten sich hartnäckig. Die Gewerkschaften sind bereits alarmiert und formieren sich.

Die jüngste Präsentation von Siemens Energy befasst sich mit “ehrgeizigen Cost-Out-Programmen, der Konsolidierung des Fußabdrucks, der Straffung des Portfolios und serviceorientiertem Wachstum”. Sowohl Produktions- als auch Forschungs- und Entwicklungseinrichtungen sollen geschlossen werden.

Das Unternehmen verfügt über 75 Fabriken und 90 F&E-Standorte. Wie bei vielen Fusionen dürften auch bei der Zusammenlegung der Energieeinheiten der Siemens AG Einsparungen in den Bereichen “Vertrieb, Allgemeines und Verwaltung” die nächsten Schlagzeilen bestimmen.

Fazit: Gut aufgestellt und für die Energiewende bereit
Siemens Energy bildet die heute Energiewelt hervorragend ab. Das versetzt den Börsenneuling in die ideale Position, um seine Kunden bei der Energiewende zu unterstützen. Die große Stärke von Siemens Energy liegt darin, dass das Unternehmen in der Strom-Wertschöpfungskette vertikal und horizontal im Vergleich zur Konkurrenz perfekt aufgestellt ist.

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