Aktien bevorzugt – doch die Gewinnerwartung sinkt

Principal Global Investors: Das globale Wirtschaftswachstum hat sich gut entwickelt, allerdings gibt es deutliche Unterschiede im regionalen Vergleich. Insgesamt wird die Geldpolitik restriktiver, Handelskonflikte nehmen zu. Da aber keine Rezession in Sicht ist, sind Aktien nach wie vor gegenüber festverzinslichen Papieren zu bevorzugen, erklärt Seema Shah, Global Investment Strategist bei Principal Global Investors.

Noch genug Rückenwind
Seit der Korrektur im Februar sind bereits einige Monate vergangen. Während der S&P 500 sich schnell erholt hat, tun sich Aktienmärkte in anderen Regionen noch schwer. Im internationalen Vergleich haben sich US-amerikanische Aktien besonders gut entwickelt.

„Die Steuerreform wird die Unternehmensgewinne bis zum Jahresende ankurbeln, während die USA vom aktuellen Handelskonflikt noch am wenigsten in Mitleidenschaft gezogen werden“, sagt Shah. „Früher oder später wird aber auch die US-amerikanische Wirtschaft darunter leiden und der Rückenwind der Steuersenkungen wird nachlassen.“

2019 könne ein schwieriges Jahr für US-Aktien sein, prognostiziert die Expertin. Die wachstumsfreundliche Politik der US-Regierung ist ein starkes Argument für kleine Börsenwerte. Inländische Firmen profitierten überproportional stark von der Steuerreform und Deregulierung.

„Sollte sich die Wirtschaft allerdings verlangsamen, wird sich die Zyklizität kleiner Börsenwerte verstärken und ihre Vorteile übertreffen, die sie derzeit noch durch ihre heimische Dominanz haben“, warnt Shah.

 

 

Technologiesektor sorgt für  Gewinne
„Viele der Aktienmarktgewinne in den USA entstammen aus dem Technologiesektor, weil die Unternehmen dort nach wie vor starkes organisches Wachstum und steigende Aktienrückkäufe erzielen können“, erklärt die Investmentstrategin. Allerdings seien die Bewertungen enorm hoch, sodass der Sektor empfindlich auf enttäuschende Ergebnisse und regulatorische Änderungen reagieren würde.

Die Aktien der Emerging Markets hingegen befänden sich derzeit in einem Bärenmarkt, da sie besonders unter dem Handelskrieg litten. „Gleichwohl sind die Bewertungen nun attraktiv und die technischen Indikatoren haben sich verbessert“, sagt Shaw.  Ein Katalysator – wie ein mögliches Abflauen des Handelskonfliktes  – könnte eine Rallye auslösen.

Europäische Aktien haben wieder Fahrt aufgenommen, nachdem Washington und Brüssel die ärgsten Spannungen im Handelskonflikt aus dem Weg räumen konnten. „Aber: Unsicherheit bezüglich der politischen Entwicklungen in Italien und das Ende der Anleihenkäufe durch die Europäische Zentralbank (EZB) trüben die Perspektive für riskantere Anlagen“, sagt Shah.

Auf der Anleihenseite sieht Shaw steigende Risiken durch die geringer werdende Liquidität. Besonders europäische Staatsanleihen könnten nach Shaws Meinung künftig in Mitleidenschaft gezogen werden. Dies liege auch an japanischen Investoren, die zuletzt als wichtige Käufergruppe auf dem europäischen Anleihenmarkt in Erscheinung getreten seien.

Da aber der Markt nach den Hinweisen der Bank of Japan steigende Renditen in Japan erwarte, sei anzunehmen, dass japanische Investoren Mittel dorthin umschichten würden. Da die EZB ihre Anleihenkäufe beende, sei mit zunehmendem Aufwärtsdruck auf die Renditen der Staatanleihen aus der europäischen Peripherie zu rechnen.

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