Anlageidee: Vermögensverwalter mit 46,3% Renditepotenzial und 7,9% Dividendenrendite

Freedom Finance: Die Bridge Investment Group (BRDG) ist auf die Verwaltung von US-Immobilienvermögen spezialisiert.

Das Unternehmen verwaltet für mehr als 180 globale Institutionen und 10.000 Einzelanleger ein Vermögen (Assets under Management, AUM) von 43,8 Milliarden US-Dollar.

62% des verwalteten Vermögens entfallen auf drei Arten von Immobilien: fremdfinanzierte Immobilien, Mehrfamilienhäuser sowie gemeinnützige und erschwingliche Wohnimmobilien.

Bridge wurde im Jahr 2009 gegründet und hat seinen Hauptsitz in Salt Lake City, Utah.

 

Was ist die Idee?

• Es wird erwartet, dass die Branche für alternative Vermögensanlagen in den kommenden Jahren zweistellig wachsen wird. Immobilien sind in diesem Sektor die größte Anlageklasse.
• Bridge gehört hinsichtlich der höchsten Renditen zu den besten 25 % der Vermögensverwalter. Die gute Performance verschafft dem Unternehmen eine starke Positionierung und erleichtert die erfolgreiche Kapitalbeschaffung.
• Im vergangenen Jahr hat Bridge fünf neue Anlagestrategien vorgestellt, die das Potenzial haben, sich zu einem zusätzlichen Wachstumsmotor zu entwickeln.
• Das Unternehmen wird mit einem Abschlag gegenüber dem Branchendurchschnitt gehandelt. Dem Konsens der Wall Street zufolge hat die Aktie ein Kurspotenzial von mehr als 40 %.

 

 

Warum gefällt uns Bridge Investment Group Holdings Inc?

Der Studie, “2022 Global Alternatives” von Preqin zufolge verwalten die Manager von alternativen Anlageformen derzeit ein Vermögen von 13 Billionen US-Dollar.

Es wird erwartet, dass dieses Vermögen bis 2026 mit einer durchschnittlichen jährlichen Wachstumsrate von 15,4% (CAGR) auf 23,2 Billionen US-Dollar ansteigen wird.

 

 

Immobilien sind die größte Anlageklasse bei den alternativen Vermögensanlagen. Der National Association of Real Estate Investment Trusts (NAREIT) zufolg wurde die Gesamtgröße des gewerblichen Immobilienmarktes im Jahr 2021 auf 20,7 Billionen US-Dollar geschätzt, wobei das von Immobilienmanagern verwaltete Vermögen im Jahr 2020 bei 4,65 Billionen US-Dollar und im Jahr 2021 bei rund 4,92 Billionen US-Dollar lag.

Wenn man bedenkt, dass die Bridge Investment Group derzeit 43,8 Milliarden US-Dollar an verwalteten Vermögenswerten hat, entfällt auf das Unternehmen weniger als ein Prozent der gesamten Vermögenswerte in der Branche.

Dies lässt auf ein erhebliches Potenzial für weiteres organisches Wachstum des Unternehmens schließen.

 

 

Starke Positionierung

Viele der vom Unternehmen verwalteten Fonds befinden sich im obersten Quartil des Preqin-Rankings, was bedeutet, dass Bridge hinsichtlich der Renditehöhe zu den besten 25% der Vermögensverwalter gehört.

Die gute Performance verschafft dem Unternehmen eine starke Positionierung und erleichtert die erfolgreiche Kapitalbeschaffung auch unter den aktuellen makroökonomischen Gegebenheiten.

So ist das verwaltete Vermögen seit Jahresbeginn um 20,7% auf 43,8 Milliarden US-Dollar gestiegen, wobei der Bestand an so genanntem “trockenen Pulver” (ungenutzte liquide Mittel, die für Investitionen bereitstehen) 3,9 Milliarden US-Dollar erreicht hat.

Erwähnenswert ist, dass die durchschnittliche Haltedauer des verwalteten Vermögens bei 7,9 Jahren liegt, was Bridge vor möglichen Kapitalabflüssen schützt.

 

 

Dank der starken Performance konnte das Unternehmen eine beträchtliche Anlegerloyalität und hohe Bindungsquoten erreichen: 72,9% des verwalteten Vermögens stammen von wiederkehrenden Anlegern, während 56,4% von ihnen in mehr als einen Fonds investieren.

 

 

Bemerkenswert ist, dass sich die Struktur des verwalteten Vermögens nach Anlegertyp zugunsten der institutionellen Anleger verändert hat. Während im 1. Quartal noch 32% des Vermögens auf institutionelle Anleger entfielen, waren es am Ende des 3. Quartals bereits 37%.

Dieser Trend dürfte sich fortsetzen, da 65% der Investitionszusagen im 3. Quartal von institutionellen Anlegern und nur 35 % von Privatanlegern stammten.

 

 

Die gute Performance beim verwalteten Vermögen, ein hoher Anteil an Stammanlegern und ein Vorrat an “trockenem Pulver” werden dafür sorgen, dass das Unternehmen bei ungünstigen Marktbedingungen relativ leicht zurechtkommen wird.

Ein höherer Anteil an institutionellen Anlegern wird die Finanzergebnisse von Bridge langfristig steigern, da sie eine führende Rolle auf dem Kapitalmarkt einnehmen.

 

Internationale Expansion und Vorstellung neuer Strategien

Bridge baut seine internationale Präsenz aktiv aus. Das Unternehmen hat seine Geschäftsstellen in Luxemburg und Südkorea erweitert und außerdem eine europäische Lizenz für die Verwaltung eines alternativen Investmentfonds (AIFM) erhalten. Diese Initiativen sollen das Unternehmen in die Lage versetzen, noch aktiver Vermögenswerte im Ausland anzuziehen.

Der Anteil der internationalen Anleger stieg von 32% im 1. Quartal auf 34% im 3. Quartal. 43% der Investitionszusagen im letzten Quartal stammten von internationalen Anlegern.

 

 

Der Geschäftsleitung zufolge, hat Bridge eine ganze Reihe von Investoren aus dem Nahen Osten. Es wird erwartet, dass die aktuellen Ölpreise die Kapitalzuflüsse aus dieser Region fördern werden. Darüber

hinaus kündigte das Unternehmen eine weitreichende strategische Partnerschaft mit KB Asset Management an, dem größten Finanzkonglomerat Südkoreas, in deren Rahmen Bridge die Interessen von KB auf dem US-Immobilienmarkt bedienen wird.

Im Laufe des vergangenen Jahres hat Bridge fünf neue Anlagestrategien vorgestellt, die sich potenziell als zusätzliche Wachstumsfaktoren erweisen könnten: Solar, Ventures, Vermietung von Immobilien für Einzelhaushalte, Logistik und Nettomieteinnahmen.

• Im Rahmen der Strategie des Unternehmens plant Solar Bridge in Partnerschaft mit Lumen Energy den Bau und Betrieb von Infrastrukturen für erneuerbare Energien auf bestehenden Gewerbeimmobilien.
• Im Rahmen seiner Ventures-Strategie plant das Unternehmen, in transformative Immobilientechnologieunternehmen zu investieren, die die Effizienz und die Wirtschaftlichkeit von Immobilien verbessern können.
• Bridge hat eine Mehrheitsbeteiligung an Gorelick Brothers Capital erworben und im Rahmen seines Angebots an Bridge Homes eine Strategie zur Vermietung von Immobilien für Einzelhaushalte gestartet. Bridge Homes verfügt über ein Portfolio von ca. 2.700 Eigenheimen auf 14 Märkten, die sich auf den Sun Belt und den Mittleren Westen der USA konzentrieren. Die Strategie zielt darauf ab, den Anlegern einen Schutz vor Rezessionen zu bieten.
• Die Logistikstrategie konzentriert sich auf Logistikobjekte, die hohe Renditen und Wachstumspotenziale aufweisen. Das Hauptaugenmerk liegt auf Märkten mit zunehmender Bevölkerungsdichte, hoher E-Commerce-Durchdringung und begrenztem Angebot.
• Die Strategie der Nettomieteinnahmen konzentriert sich auf kritische Industrie-, Produktions- und Logistikimmobilien, die erworben und gepachtet werden.

Bislang tragen nur drei Strategien zum Finanzergebnis bei – Vermietung von Immobilien für Einzelhaushalte, Logistik und Nettomieteinnahmen. Interessant ist, dass der Anteil dieser Strategien am insgesamt verwalteten Vermögen im letzten Berichtszeitraum gestiegen ist.

Die Auswirkungen von Solar und Ventures müssen wir noch abwarten. Solar verfügt zweifellos über ein erhebliches Potenzial, da es sich um Investitionen in einen riesigen und wachsenden Markt für erneuerbare Energien handelt, der durch die steigenden CO₂-Preise und die Initiativen verschiedener Länder angeheizt wird.

 

 

Dividendenrendite

Sollte das schwierige makroökonomische Umfeld anhalten, wird der Aktienkurs von Bridge durch Dividendenzahlungen gestützt. Derzeit bietet das Unternehmen seinen Aktionären eine Rendite von 7,9%, die zu den besten in der Branche für alternative Anlageformen gehört.

Es sei jedoch darauf hingewiesen, dass die Politik des Unternehmens darin besteht, praktisch den gesamten Nettogewinn an die Aktionäre auszuschütten, wodurch die Dividenden potenziell schwanken können.

 

Finanzkennzahlen

Die Finanzergebnisse von Bridge für die letzten 12 Monate lassen sich wie folgt zusammenfassen:

• Der größte Einnahmeposten von Bridge sind die Fondsverwaltungsgebühren, die auf dem Gesamtbetrag des investierten Kapitals basieren und von der Wertentwicklung unabhängig sind. Diese stiegen zum Ende des letzten Berichtszeitraums um 38,6% auf 216,1 Millionen US-Dollar.
• Die Gebühren für die Immobilienverwaltung beliefen sich auf 72,9 Millionen US-Dollar, ein Plus von 4,6% gegenüber 2021.
• Die Transaktionsgebühren stiegen um 10,3% auf 82,8 Millionen US-Dollar gegenüber 75,1 Millionen US-Dollar im Vorjahr.
• Die Gesamteinnahmen beliefen sich auf 420,7 Millionen US-Dollar, verglichen mit 330 Millionen US-Dollar im Jahr zuvor.

 

• Die gesamten Kapitalerträge blieben mit 334,7 Millionen US-Dollar im Vergleich zu 334,2 Millionen US-Dollar im Vorjahr nahezu unverändert.
• Die größten Bestandteile der Kapitalerträge stellen die realisierten Gewinne und die nicht realisierten Gewinne aus den erworbenen Vermögenswerten dar. Die realisierten Gewinne beliefen sich auf 73,6 Millionen US-Dollar gegenüber 81 Million US-Dollar im Vorjahr.
• Die nicht realisierten Gewinne stiegen um 3,5% auf 257,3 Millionen US-Dollar gegenüber 248,6 Millionen US-Dollar im Vorjahr.

 

 

Bridge hat in den letzten Jahren beim Nettogewinn einen stetigen Zuwachs verzeichnet. Zum Ende des letzten Berichtszeitraums belief sich der Wert für die letzten 12 Monate (TTM) auf 419,9 Millionen US-Dollar, was einem Anstieg von 2,8% gegenüber dem Vorjahr entspricht.

Die Nettogewinnmarge sank von 61,52% auf 55,59%, was auf einen Anstieg der Personalaufwendungen und Zusatzleistungen um 47,3% in den ersten neun Monaten des Jahres 2022 zurückzuführen ist.

 

 

Die Finanzergebnisse für das 3. Quartal 2022 sind nachstehend aufgeführt:

• Die Gesamteinnahmen beliefen sich auf 110,4 Millionen US-Dollar und erhöhten sich damit im Vergleich zum Vorjahreszeitraum um 19,7%, was auf das gestiegene verwaltete Vermögen und die daraus resultierenden Verwaltungsgebühren zurückzuführen ist.
• Die gesamten Kapitalerträge gingen deutlich zurück: von 84,9 Millionen US-Dollar im Vorjahr auf 6,8 Millionen US-Dollar.
• Der Nettogewinn belief sich auf 32,2 Millionen US-Dollar, verglichen mit 118,9 Millionen US-Dollar im Vorjahreszeitraum. Der Rückgang ist auf eine Verringerung der gesamten Kapitalerträge zurückzuführen.

 

 

Auf die Veröffentlichung der Ergebnisse für das 3. Quartal 2022 folgte eine negative Marktreaktion, die auf einen erheblichen Rückgang der Kapitalerträge und des Nettoergebnisses zurückzuführen ist.

Wir bleiben jedoch optimistisch für das Unternehmen, da der Hauptgrund für die unterdurchschnittliche Performance die Verringerung des nicht realisierten Wertzuwachses ist. Der Wert der nicht realisierten

Vermögenswerte wird auf der Grundlage der internen Methodik des Unternehmens ermittelt und hat keinen Einfluss auf den Cashflow.

Die Ergebnisse von Unternehmen in der Vermögensverwaltungsbranche sind sehr volatil, wobei die Kapitalerträge in pessimistischen Zeiten zurückgehen, sich aber ebenso schnell erholen, wenn der Markt im Aufwind ist.

Mit einer durchschnittlichen Haltedauer des verwalteten Vermögens von 7,9 Jahren ist Bridge vor einem Kapitalabfluss geschützt und wird weiterhin Gebühren einnehmen, was den Finanzergebnissen des Unternehmens zugutekommen wird.

Darüber hinaus ermöglicht der derzeitige Bestand an “trockenem Pulver” den Kauf von Vermögenswerten auf dem aktuellen Markt in einem relativ niedrigen Preisumfeld. Investitionen in das aktuelle Umfeld können ein wichtiger Faktor für die künftigen Finanzergebnisse des Unternehmens sein.

Im letzten Berichtszeitraum belief sich der operative Cashflow (TTM) auf 238,7 Millionen US-Dollar gegenüber 209,2 Millionen US-Dollar im Vorjahreszeitraum. Der freie Cashflow stieg von 208,1 Millionen US-Dollar auf 238,0 Millionen US-Dollar.

Der Zuwachs ist durch einen Anstieg des verwalteten Vermögens und folglich durch die höheren Gebühren- und Provisionseinnahmen zustande gekommen.

 

 

Bridge verfügt über eine gesunde Bilanz mit einer Gesamtverschuldung von 297,2 Millionen US-Dollar, einer Gesamtsumme an Barmitteln und kurzfristigen Anlagen von 200,5 Millionen US-Dollar und einer Nettoverschuldung von 96,7 Millionen US-Dollar, die 2,5 Mal geringer ist als der operative Cashflow – Nettoverschuldung / Cash aus der Geschäftstätigkeit liegt bei 0,4x.

 

Bewertung

Bridge wird mit einem Abschlag gegenüber dem Branchendurchschnitt gehandelt: EV/Umsatz – 2,89x, P/Cashflow – 6,34x, P/E – 11,68x, P/B – 17,88x.

 

 

Das von der Credit Suisse unter den Investmentbanken am tiefsten angesetzte Kursziel liegt bei 13,50 US-Dollar pro Aktie. J.P. Morgan hingegen sieht für BRDG ein Kursziel von 23,00 US-Dollar.

Dem Konsens zufolge liegt der faire Marktwert (Fair Market Value) der Aktie bei 18,80 US-Dollar, was ein Kurspotenzial von 46,30% impliziert.

 

 

Hauptrisiken

• Die Vermögensverwaltungsbranche reagiert sehr empfindlich auf Konjunkturzyklen. Sollte die Wirtschaft in eine Rezession abgleiten, könnte Bridge mit einer weiteren Verschlechterung der Kapitalbeschaffung konfrontiert werden und die Einnahmen würden erheblich zurückgehen.
• Bridge muss mit Marktführern wie Blackstone und Apollo Global Management nicht nur um verfügbares Kapital, sondern auch um Anlageobjekte konkurrieren. Dieser Faktor könnte die Fähigkeit des Unternehmens beeinträchtigen, langfristig organisch zu wachsen.