Bank of Japan kündigt den Verkauf von ETFs an
Die japanische Zentralbank hat den Verkauf von börsengehandelten Fonds (ETF) angekündigt und damit die Investoren an den Finanzmärkten überrascht. Die Bank of Japan (BoJ) wolle mit dem Verkauf ihrer seit der Corona-Pandemie massiv angehäuften ETF-Bestände beginnen, teilte die Notenbank am Freitag in Tokio mit.
Damit kündigte sie einen weiteren Schritt zur Abkehr von ihrer über Jahre hinweg extrem expansiven Geldpolitik an. An den Finanzmärkten kam es kurzzeitig zu größeren Kursbewegungen.
Nach Einschätzung des Analysten Michael Pfister von der Commerzbank ist der angekündigte Verkauf der ETFs ein weiterer Schritt in Richtung der Normalisierung der Geldpolitik.
Nach eigenen Angaben will die BoJ ETFs im Wert von jährlich rund 330 Milliarden Yen (1,69 Milliarden Euro) veräußern. Sie beschloss zudem, japanische Immobilien-Investmentfonds (J-REITs) im Volumen von jährlich rund 5 Milliarden Yen abzustoßen.
Leitzinsen bleiben unverändert
Experten sehen dies als Vorzeichen, dass die Notenbank auf Straffungskurs gehen könnte. So erwartet Commerzbank-Analyst Pfister in diesem Jahr zumindest eine weitere Zinserhöhung. „Alles, was darüber hinausgeht, dürfte eher unwahrscheinlich sein“, sagte er.
Die BoJ hat die Zinsen zuletzt im Januar erhöht. Angesichts der Unsicherheit mit Blick auf den Handelskonflikt mit den USA wechselte sie danach in einen Beobachtungsmodus.
BoJ-Gouverneur Kazuo Ueda machte deutlich, dass Zinserhöhungen möglich bleiben: „Die Realzinsen bleiben sehr niedrig. Sollten sich unsere Konjunktur- und Preisprognosen bewahrheiten, werden wir die Zinsen entsprechend der Verbesserung der Konjunktur und der Preisentwicklung weiter anheben.“
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