China schießt Bitcoin ab
Bernstein Bank: Erst Elon Musk, jetzt China: Bitcoin stehen unter Beschuss. Der aktuelle Nackenschlag: Verbände aus der chinesischen Finanzbranche verboten ihren Mitgliedsunternehmen das Investment in BTC und co.
Da es in der Volksrepublik keine unabhängigen Lobbygruppen gibt, steht natürlich der Staat dahinter. Die Kommunisten führen die Cryptos vor das Erschießungskommando.
Bitcoin-Bann bei den Banken
Die National Internet Finance Association of China, die China Banking Association und die Payment and Clearing Association of China erklärten, die Kurse von Kryptowährungen schwankten stark – und sie gefährdeten damit die wirtschaftliche und finanzielle Ordnung.
Zuvor hatte schon die People’s Bank of China noch einmal bekräftigt, dass Digitalwährungen nicht als Zahlungsmittel genutzt werden dürfen.
t-online fragte bei Reuters nach: Die chinesischen Privatanleger treffe das Verbot der Verbände nicht. Untersagt seien aktuell ICO (Initial Coin Offerings), das Betreiben von Krypto-Börsen und für Finanzinstitute wie Banken auch Finanzgeschäfte mit Kryptowährungen, zum Beispiel ein Investment in Bitcoin oder einem Fonds, der Kryptowährungen enthält.
Wir meinen: Was nicht ist, kann ja noch werden. Es wäre keine Überraschung, wenn der große, rote Drache seinen Untertanen eine letzte Schonfrist gewährt, um das Privatvermögen in Sicherheit zu bringen.
Die Partei kontrolliert alles
Wir hatten genau vor dieser Entwicklung an dieser Stelle immer wieder gewarnt: Peking wird keinen unkontrollierbaren Konkurrenten zu seinem E-Yuan dulden. Bei der Entwicklung der Technologie prescht das Reich der Mitte voran.
Viele Bitcoin-Jünger hatten den Aufbau einer digitalen chinesischen Währung anfangs gefeiert. Und sie hatten übersehen, dass es dem Riesenreich alleine um die totale Kontrolle der Geldströme geht. Die chinesische Notenbank will über die Blockchain steuern und überwachen, wer wann wo welches Geld wofür ausgibt. Keine Schwarzarbeit mehr, kein Schmiergeld, keine Kapitalflucht.
Auch andere Experten sehen das so: Dies sei das neueste Kapitel in Chinas Bemühungen die Schlinge um die Kryptowelt zuzuziehen, sagte Antoni Trentschew, Mitgründer des Krypto-Verleihers Nexo der Nachrichtenagentur Bloomberg.
Denn der Kauf von Kryptowährungen bedrohe die Wirksamkeit der chinesischen Kapitalverkehrskontrollen, erklärte auch Adam Reynolds, Asien-Pazifik-Vorstand des Derivatehändlers Saxo Markets. Daher sei es essentiell, ihre Verwendung im Land zu vermeiden. Die Regierung könne nur eine Digitalwährung gebrauchen, die sie selbst kontrolliere.
Steuerung der Volkswirtschaft
Wir ergänzen: Der feuchte Traum eines jeden Zentralbankers ist es, das digitale Geld auch noch mit einem Verfallsdatum zu versehen. Dann kann die Geldpolitik die heimische Wirtschaft steuern und stimulieren, wie sie will.
Falls also das Politbüro also einen nationalen Konsumschub braucht, dann werden die Untertanen über den in Kürze eintretenden Verfall ihrer Ersparnisse informiert. Und schwups – die Massen werden schnell kaufen, kaufen, kaufen.
Vermutlich wird es in China genauso kommen. In diesem totalitären Überwachungsstaat ist kein Platz für Bitchoin, Ether, Doge und co.
Möglicher Absturz auf 28.000 Dollar
Ein Experte sieht die jüngste Entwicklung in China schwarz, aber noch nicht katastrophal. Krypto-Analyst und Blockchain-Experte Timo Emden sagte im Gespräch mit t-online: „Das Erreichen der 40.000-Dollar-Linie ist realistisch, vielleicht fällt der Kurs sogar auf 28.000 Dollar.“ Ein Platzen der Blase wie zuletzt 2017/2018 hielt er dagegen für unwahrscheinlich – auch wenn der chinesische Markt eine große Rolle spiele.
Allerdings: Die aktuellen Kursschwankungen seien normalen Kleinanlegern nicht zuzumuten. In den kommenden Tagen dürfte der Kurs durch den Dämpfer aus China weiter sinken. „Die ganz große Euphorie ist vorbei“, konstatierte Emden.
Den härteren Stoß habe aber vergangene Woche schon Elon Musk gegeben. „Das war der Gamechanger – Elon Musk hat Bitcoin den Zahn gezogen.“
Das abschließende Verdikt: „Der regulatorische Druck wird stärker werden – nicht nur in Asien, sondern auch in der westlichen Welt“, zeigte sich Emden überzeugt. Wir konstatieren: told you so.
Die Bernstein-Bank rät allen Tradern und Investoren, sich der Gefahr stets bewusst zu sein. Reiten Sie die Welle – bestimmt gibt es irgendwann eine Gegenbewegung. Aber verwetten Sie nicht Haus und Hof. Der Geldpolitik in Ost und West sind die Digitalwährungen ein Dorn im Auge. Wir behalten die Angelegenheit für Sie im Blick.
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