Chinesische Aktien: Gewinner und Verlierer

Aegon Asset Management: Hochkarätige chinesische Investitionen stehen einer Reihe von Schwierigkeiten gegenüber, aber es gibt immer noch bemerkenswerte Chancen. Nachdem sich chinesische Titel im Jahr 2020 besser als die globalen Kapitalmärkte entwickelt haben, hinken sie im Jahr 2021 vielen der großen Indizes hinterher.

Alastair Campbell, Equity Investment Manager bei Aegon AM, glaubt, dass es eine Reihe von Themen gibt, die die Bewertungen chinesischer Aktien in diesem Jahr drücken werden: „China erholt sich gut von der Covid-Pandemie. Aber die Dynamik verlangsamt sich und das erste Quartal 2021 wird sich wahrscheinlich als Höhepunkt des BIP-Wachstums in diesem Zyklus erweisen.“

 

Chinas Politik wird restriktiver, vor allem im Immobiliensektor

Die Behörden sorgen sich um ein übermäßiges Kreditwachstum angesichts der hohen Verschuldung. Diese Straffung hat allmählich für Gegenwind gesorgt. China ist außerdem der weltweit größte Importeur von fast allen Rohstoffen.

Die starke Nachfrage hat die globalen Rohstoffpreise in die Höhe schnellen lassen, was die Gewinnmargen von Chinas Industriesektor drückt. Die People’s Bank of China hat den Renminbi gegenüber dem US-Dollar gestärkt, um diese importierte Kosteninflation abzumildern.

Neben den makroökonomischen Faktoren sind chinesische Aktien laut Campbell auch mit sektorspezifischem Gegenwind konfrontiert. Am bedeutendsten ist dabei wahrscheinlich die Verschärfung der Regulierung der führenden Internetplattformen. Chinesische Internetunternehmen machen mehr als ein Drittel des MSCI China Index aus.

Die Behörden untersuchen viele Bereiche des chinesischen Internets, darunter Essenslieferungen, Online-Finanzierung und Bildung, verteilen Geldstrafen für schlechtes Verhalten und erzwingen Änderungen der Betriebspraktiken. Ein Großteil der Regulierung zielt auf die Eindämmung von Monopolen ab.

Diese Plattformen verzeichneten alle ein großes Wachstum im Jahr 2020 und profitierten von Covid. Die Lockerung der Beschränkungen im Jahr 2021 hat jedoch die Kluft zwischen Online und Offline verringert, und die neue Regulierung hat für mehr Gegenwind gesorgt.

Große Plattformen wie Alibaba, Tencent und Meituan haben versprochen, die ‘Investitionen’ zu erhöhen, um ein gutes Verhalten zu zeigen.

Dies werde jedoch die Gewinne für 2021 und vielleicht bis 2022 senken, so Campbell. Der langfristige Ausblick für viele dieser Unternehmen sei immer noch sehr positiv, aber eine kurzfristige Volatilität ist wahrscheinlich.

 

 

Die Gewinner: Sportbekleidung und erneuerbare Energien

Dennoch gibt es Schlüsselbereiche, die sich weiterhin gut entwickeln werden, darunter Sportbekleidungsunternehmen und die Produktion erneuerbarer Energien. Aktien, die dem Konsum ausgesetzt sind, sollten 2021 gut abschneiden, auch wenn die Straffung der Politik und die Vorsicht bei Plattformen das Feld einengen.

Chinesische Sportbekleidungsunternehmen wie Anta Sports sind gut positioniert, um vom Umschwung in der Verbraucherpräferenz hin zu heimischen Marken und der Aufmerksamkeit für Sportturniere zu profitieren.

Außerdem gäbe es laut Campbell eine gute Gelegenheit für Investoren, Chinas Wachstumsstrategie im Bereich der erneuerbaren Energien mitzufinanzieren. Im September 2020 machte Xi Jinping die überraschende Ankündigung, dass China den Höhepunkt der Emissionen vor 2030 erreichen und bis 2060 kohlenstoffneutral werden wolle.

Dieser Sachverhalt ist gewagt, wenn man bedenkt, dass China heute der weltweit größte Verursacher von Kohlendioxid und für etwa 28 % der globalen Emissionen verantwortlich ist. Sein Marktanteil bei der Herstellung von Solarmodulen liegt bei etwa 70 %.

Es gibt eine Reihe chinesischer Firmen, die daran beteiligt sind, darunter LONGi Green Energy Technology, und andere im breiteren Sektor der erneuerbaren Energien, darunter Betreiber von Wind- und Solarparks, wie China Longyuan Power.

Der steigende Anteil an erneuerbaren Energien wird auch bedeuten, dass Chinas Elektrofahrzeuge ‘grüner’ werden.

Die chinesische Regierung hat das ehrgeizige Ziel, die EV-Penetration von nur 5,2 % im Jahr 2019 auf 20 % der gesamten jährlichen Neuwagenverkäufe bis 2025 zu steigern.

Es gibt eine Reihe von börsennotierten chinesischen EV-Herstellern, darunter Start-ups wie Xpeng.

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