DAX-Verschnaufpause im dritten Quartal Möglich
Erstens war ein steigender ifo-Index ein wichtiger positiver Trend, warum sich der DAX im ersten Halbjahr 2023 überraschend deutlich erholt hat. Von Oktober 2022 bis April 2023 legte der ifo-Index kräftig von 85,1 auf 93,4 zu, angetrieben durch fallende Energiepreise, sich entspannende Lieferengpässe und die Nach-Corona-Erholung der chinesischen Wirtschaft.
Diese positiven Trends dürften nun jedoch an Kraft verlieren, sodass wir für die kommenden Monate einen wieder fallenden ifo-Index erwarten.
Der explosive Anstieg der Leitzinsen um bislang 500 Basispunkte in den USA und 400 Basispunkte im Euroraum dürfte die Wirtschaft im zweiten Halbjahr 2023 zunehmend bremsen (siehe Grafik 1).
In der Veröffentlichung Anfang Juni hat der ifo-Index bereits erstmals wieder von 93,4 auf 91,7 korrigiert.
Grafik 1: Restriktive Geldpolitik spricht für ifo-Schwäche
ifo-Erwartungen und Euro-M1-Geldmengenwachstum

Stand: 15. Mai 2023; Quelle: Bloomberg, Commerzbank Research
DAX-Dividendensaison endet, Unterstützung für den Markt schwindet
Zweitens war die überzeugende DAX-Dividendensaison ein wichtiger Grund für das starke erste DAX-Halbjahr 2023.
Die DAX-Unternehmen haben insgesamt 52 Milliarden Euro an Dividenden an ihre Aktionäre ausgeschüttet, was einem Dividendenwachstum von 3 Prozent entspricht.
Doch mit dem nun anstehenden Ende der DAX-Dividendensaison läuft die Unterstützung durch Dividenden langsam aus.
Gewinnmargen der DAX-Unternehmen schrumpfen
Drittens konnten die DAX-Unternehmen in den vergangenen Quartalen in einem Umfeld mit einer hohen Inflation ihre Verkaufspreise deutlich erhöhen, um steigende Kosten für Rohstoffe, Logistik oder Löhne an die Kunden weiterzureichen.
Mit der wieder sinkenden Inflation schrumpfen aber auch die Preisüberwälzungsspielräume für die Unternehmen.
Daher dürften stetig fallende Gewinnmargen in den kommenden Quartalen den deutschen Aktienmarkt prägen.
Gewinnmargen und -erwartungen drücken DAX-Index
Viertens dürften diese fallenden Gewinnmargen ein wichtiger Grund sein, warum der Trend der Erwartungen für die DAX-Unternehmensgewinne ab Mitte 2023 fallen sollte.
Die DAX-Gewinnerwartungen (I/B/E/S-Konsensus, zwölf Monate) sind seit Jahresbeginn um 15 Prozent von 1.270 auf zurzeit 1.460 Indexpunkte gestiegen.
Der wichtigste Treiber waren deutlich besser als erwartete Quartalsberichte der DAX-Unternehmen. Sie haben dazu geführt, dass im vergangenen Quartal für 24 der 40 DAX-Unternehmen die durchschnittlichen Analystenerwartungen für den 2023er-Nachsteuergewinn gestiegen sind.
Zum anderen bekommt der DAX-Gewinntrend jedes Frühjahr einen 3-Prozent-Aufschlag durch die DAX-Dividendensaison, da der DAX ein Performanceindex ist, dem die ausgeschütteten Dividenden angerechnet werden.
Und fünftens dürfte mit dem Start der saisonal eher negativen DAX-Phase die erwartete DAX-Volatilität VDAX bald wieder zulegen (siehe Grafik 2).
Grafik 2: DAX kommt in saisonal schwierige Phase
DAX: Durchschnittliche Monatsperformance seit 1965

Stand: 31. Mai 2023; Quelle: Refinitiv Datastream, Commerzbank Research

Stand: 15. Juni 2023; Quelle: FactSet-Markterwartungen, Commerzbank Research. KGV = Kurs-Gewinn-Verhältnis.
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