Dax Wochenausblick: weitere Lockerungen seitens EZB und Bank of England?

Helaba: Völlig losgelöst schwebt auf einmal nicht nur die deutsche Fußballnationalmannschaft, sondern auch der DAX, wenn auch letzterer schon etwas länger.

Der Leitindex für deutsche Aktien markiert ein Allzeithoch nach dem anderen und lag in der Spitze sogar schon oberhalb von 18.500 Punkten.

Das ist allein deshalb interessant, da die gewöhnlich wegweisenden US-Indizes in der ablaufenden Woche in ihrer Rekordjagd bisher eine Pause einlegten.

Allgemein war in Europa die Marktstimmung etwas freundlicher als in den USA.

Einstürzende Brücken sind hierfür keine Erklärung, womöglich aber die Geldpolitik.

 

 

Überraschend frühe Zinssenkung

Kapitalmärkte Im Wochenrückblick

Kapitalmärkte Im Wochenrückblick

Nach der überraschend frühen Zinssenkung der Schweizer wird verstärkt über Lockerungen seitens der EZB und der Bank of England spekuliert.

Bei der Fed ist derzeit angesichts der noch robusten Konjunktur und erhöhten Inflation die Unsicherheit über die Zinswende größer, was jüngste Aussagen von Notenbankern unterstrichen.

Die Bund-Renditen sanken daher etwas stärker als die der Treasuries, wovon übrigens der US-Dollar leicht profitierte.

Vielleicht sind es aber auch die konjunkturellen Aussichten, die den europäischen Aktien Rückenwind geben.

Nach dem Anstieg des ifo-Geschäftsklimas verbesserte sich auch das EU-Wirtschaftsvertrauen und das deutsche GfK-Konsumklima.

Ein Wermutstropfen dagegen waren die schwachen Einzelhandelsumsätze aus Deutschland.

In der Berichtswoche geben hier die Auftragseingänge neuen Aufschluss.

Wichtiger sind aber die Inflationszahlen hierzulande und dann aus der Eurozone.

Die Teuerung dürfte erneut etwas nachlassen, was wiederum die Zinssenkungserwartungen forcieren könnte.

 

Woher könnten neue Impulse kommen?

In den USA stehen mit den Einkaufsmanagerindizes und dem Arbeitsmarktbericht Schwergewichte auf der Agenda.

Während zu gute Daten die Zinshoffnungen dämpfen könnten, müssten umgekehrt schlechte Zahlen nicht unbedingt eine positive Botschaft für die Märkte liefern.

Wenig Bewegung, was nicht ganz unwahrscheinlich ist, wäre daher vielleicht sogar aus Marktsicht das beste Resultat.

Die Rentenmärkte könnten datenseitig also etwas Rückenwind erhalten, nachdem sie gerade gegenüber Aktien
zuletzt deutlich zurückgefallen waren.

 

USD/JPY vor allem von US-Geldpolitik geprägt

Dies würde über die Zinsdifferenzen übrigens auch dem angeschlagenen Japanischen Yen helfen.

Der Dollar-Yen-Kurs kletterte mit knapp 152 kurzzeitig auf den höchsten Stand seit mehr als 30 Jahren.

Japans Politik droht bereits mit Devisenmarktinterventionen.

Auf mittlere Sicht wird der Dollar-Yen-Kurs aber wohl weniger von der Entwicklung in Japan als von der US-Geldpolitik geprägt werden.

 

Und Aktien?

„The trend is your friend“ – neue Rekorde sind zwar möglich.

Allerdings ist der Markt auch klar überkauft, so dass ein leichter Rücksetzer nicht überraschen würde.

 

DAX interaktiver Chart

 

 

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