Deutsche Bank: 1,4 Milliarden Euro Verlust!

  • Die harte Kernkapitalquote (Vollumsetzung) ist auf 11,9% zum Jahresende gestiegen nach 11,1% am Ende des dritten Quartals. Das war der höchste Stand seit zwölf Quartalen
  • Die Erträge im Gesamtjahr 2016 fielen mit 30,0 Milliarden Euro 10% niedriger aus als im Vorjahr. Die Ursachen waren ein herausforderndes Marktumfeld mit anhaltend niedrigen Zinsen, Deutsche Bank spezifische
  • Die bereinigten Kosten lagen im vierten Quartal bei 6,2 Milliarden Euro und damit 9% niedriger als im Vorjahresquartal
  • Der Verlust nach Steuern im Gesamtjahr 2016 lag bei 1,4 Milliarden Euro gegenüber einem Verlust von 6,8 Milliarden Euro im Jahr 2015


Deutsche Bank
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Die Erträge der Deutschen Bank (XETRA: DBKGn.DE / NYSE: DB) stiegen im vierten Quartal 2016 um 6% gegenüber dem Vorjahresquartal auf 7,1 Milliarden Euro. Darin enthalten ist ein Gewinn von 0,8 Milliarden Euro aus dem Verkauf der Beteiligung der Bank an der Hua Xia Bank Ltd. Ohne diesen Gewinn sanken die Erträge um 5%.

Die Erträge im Gesamtjahr beliefen sich auf 30,0 Milliarden Euro, 10% weniger als 2015, weil ein herausforderndes Marktfeld und das anhaltende Niedrigzinsumfeld das Geschäft belastet hat. Außerdem haben die Reduktion oder der Rückzug aus einzelnen Geschäftsfeldern im Rahmen der Umsetzung der Strategie 2020 sowie negative Meldungen im Oktober 2016 im Umfeld der RMBS-Vergleichsverhandlungen mit dem US-Justizministerium die Erträge negativ beeinflusst.


Kerngeschäfte


Die Risikovorsorge im Kreditgeschäft stieg im vierten Quartal 2016 um 30% auf 492 Millionen Euro. Grund war vor allem eine höhere Risikovorsorge für das Schiffsportfolio in der Unternehmens- und Investmentbank (CIB). Im Gesamtjahr stieg die Risikovorsorge im Kreditgeschäft um 45% auf 1,4 Milliarden Euro. Grund waren vor allem negative makroökonomische Entwicklungen in den Branchen Schifffahrt, Öl & Gas sowie Metalle & Bergbau. Die zinsunabhängigen Aufwendungen betrugen im vierten Quartal 9,0 Milliarden Euro. Darin enthalten waren Belastungen für Rechtsstreitigkeiten von 1,6 Milliarden Euro, vor allem im Zusammenhang mit dem RMBS-Vergleich mit dem amerikanischen Department of Justice, und eine Wertminderung auf Geschäfts- oder Firmenwerte und sonstige immaterielle Vermögenswerte im Zusammenhang mit dem Verkauf von Abbey Life von 1,0 Milliarden Euro.

Die zinsunabhängigen Aufwendungen im Gesamtjahr waren 24% niedriger als 2015, vor allem aufgrund niedrigerer Belastungen durch Rechtsstreitigkeiten und Wertminderungen in 2016. Die bereinigten Kosten sanken um 6% auf 24,7 Milliarden Euro. Hier spiegelt sich eine niedrigere erfolgsabhängige Vergütung wider.

Im vierten Quartal 2016 betrug der Verlust nach Steuern 1,9 Milliarden Euro, nach einem Verlust von 2,1 Milliarden Euro im entsprechenden Vorjahresquartal. Der diesjährige Verlust beruht vor allem auf Belastungen für Rechtsstreitigkeiten von 1,6 Milliarden Euro und Wertminderungen auf Geschäfts- oder Firmenwerte und sonstige immaterielle Vermögenswerte von 1,0 Milliarden Euro. Im Gesamtjahr 2016 betrug der Verlust nach Steuern 1,4 Milliarden Euro. Hierin enthalten waren Belastungen für Restrukturierung und Abfindungszahlungen, Rechtsstreitigkeiten und Wertminderungen in Höhe von 4,3 Milliarden Euro.


Kernkapitalquote verbessert sich


Die harte Kernkapitalquote (CET1) verbesserte sich zum Ende des vierten Quartals 2016 auf 11,9% (Vollumsetzung). Das harte Kernkapital (CET1) sank um 0,2 Milliarden Euro auf 42,7 Milliarden Euro, weil der Quartalsverlust weitgehend kompensiert wurde durch den Verkauf der Beteiligung an der Hua Xia Bank Ltd. und positive Währungseffekte.

Die risikogewichteten Aktiva (RWA) sanken im vierten Quartal um 27 Milliarden Euro auf 358 Milliarden Euro. Maßgeblich hierfür waren RWA-Verringerungen durch die Veräußerungen von Abbey Life und der Beteiligung an der Hua Xia Bank Ltd., eine RWA-Optimierung in CIB sowie der Risikoabbau in der NCOU. Die CRD4-Verschuldungsquote blieb unverändert bei 3,5% (Vollumsetzung). Die Verschuldungsposition sank im Quartal leicht auf 1.348 Milliarden Euro. Der Abbau von Geschäftsaktiva wurde durch negative Währungseffekte teilweise kompensiert.

Die Erträge im Kapitalmarktgeschäft (Global Markets) beliefen sich auf 1,5 Milliarden Euro im vierten Quartal 2016, ein Rückgang um 3% gegenüber dem entsprechenden Vorjahresquartal. Die Erträge im Anleihehandel stiegen aufgrund einer beachtlichen Stärke im Geschäft mit Unternehmensanleihen insbesondere in den USA, soliden lokalen Märkten in der Region Asien/Pazifik und der Erträge im Devisengeschäft angesichts hoher Kundenaktivität im Umfeld der amerikanischen Wahlen. Die Erträge im Aktienhandel blieben unterhalb des Vorjahresquartals aufgrund niedrigerer Kundenaktivität und niedrigerer Kundenbestände, teilweise kompensiert durch höhere Derivate-Erträge.


Global Markets


Die Global Markets Erträge waren belastet durch Deutsche Bank-spezifische Faktoren. Negative Nachrichten im Umfeld des RMBS-Vergleichs mit dem amerikanischen Justizministerium (Department of Justice) belasteten im Oktober 2016 Kundenbestände, Handel und Refinanzierungskosten. Die Erträge im Gesamtjahr 2016 beliefen sich auf 9,3 Milliarden Euro, ein Rückgang um 14% gegenüber 2015. Dies spiegelt die weniger günstigen Marktbedingungen insbesondere im Aktienbereich wider, Deutsche Bank spezifische Herausforderungen vor allem im vierten Quartal sowie die Entscheidung, Erträge als Teil der Strategie 2020 aufzugeben.

Die Riskovorsorge im Kreditgeschäft stieg in Global Markets im vierten Quartal 2016 um 15 Millionen Euro auf 58 Millionen Euro. Im Gesamtjahr stieg die Risikovorsorge um 94 Millionen Euro auf 142 Millionen Euro vor allem in den Branchen Metalle & Bergbau und Gewerbliche Immobilien. Die zinsunabhängigen Aufwendungen in Global Markets beliefen sich im vierten Quartal 2016 auf 2,1 Milliarden Euro. Dies entspricht einem Rückgang von 11% gegenüber der Vorjahresperiode, die durch höhere Kosten für Rechtsstreitigkeiten belastet war. Darüber hinaus gingen die zinsunabhängigen Aufwendungen vor allem aufgrund eines geringeren Personalaufwands und aufgrund von Wechselkurseinflüssen zurück.


Belastungen


Die zinsunabhängigen Aufwendungen sanken im Gesamtjahr 2016 um 28% gegenüber 2015 auf 9,1 Milliarden Euro. Darin enthalten waren Belastungen für Rechtsstreitigkeiten und Wertminderungen von 0,9 Milliarden Euro. In den Aufwendungen des Vorjahres waren 4,2 Milliarden Euro an Belastungen für Rechtsstreitigkeiten und Wertminderungen enthalten. Ohne diesen Effekt sind die Aufwendungen 2016 um 3% gesunken.


Hinweis der Redaktion: Überblick über den

Deutsche Bank Insiderhandel

von 2007 bis 2017

 

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