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Dow Jones: Wie lange hält die Rekordjagd an?

Ayondo Markets: Am 12. Juli knallten an der Wall Street wieder die Sektkorken: Nach gut einjähriger Durststrecke und zahlreichen gescheiterten Versuchen knackte der Dow Jones seine bisherige Bestmarke. Seitdem markierte das am meisten beachtete Aktienbarometer der Welt nahezu täglich frische Rekorde. Da auf dem weiteren Weg nach oben keine bereits bestätigten Widerstände mehr existieren, scheint das Potenzial auf den ersten Blick unbegrenzt. Doch ganz so einfach ist die Lage nicht zu bewerten. Besonders aus fundamentaler Sicht sind erhebliche Zweifel angebracht.

 

So liegt das Kurs-Gewinn-Verhältnis (KGV) des amerikanischen Aktienmarktes auf Basis der 2016er-Gewinnschätzungen bei rund 18 und damit deutlich über dem mittel- bis langfristigen Durchschnitt von 14. Auch andere populäre Bewertungskennzahlen wie das Kurs-Umsatz-Verhältnis (KUV) liegen im Bereich des Rekordhochs aus dem Jahr 2000. Vor allem die laufende Berichtssaison in den USA wird nun zeigen, ob die Vorschusslorbeeren gerechtfertigt waren. Sollten die Unternehmen die zuvor bereits stark reduzierten Prognosen verfehlen, droht eine größere Korrektur. Selbst wenn die Bilanzen überwiegend besser ausfallen als erhofft, bleibt der Spielraum aus Sicht historischer Bewertungsrelationen stark begrenzt.

 

Große Unsicherheit

Aus diesem Grund agieren seit Monaten auch viele institutionelle Investoren sehr zurückhaltend. Trotz des jüngsten Ausbruchs beim Dow Jones sind viele Profis skeptisch. So liegen die Bargeld-Bestände der Fondsmanager auf dem höchsten Stand seit November 2001 und damit über dem Niveau beim Lehman-Kollaps oder dem Höhepunkt der Euro-Schuldenkrise. Ähnlich agieren auch viele Privatanleger. Rund 39 Prozent sind derzeit neutral positioniert und damit deutlich mehr als im langfristigen Durchschnitt (31 Prozent). Bisher partizipieren somit nur wenige Anleger an der Aufwärtsbewegung, viel Kapital lauert an der Seitenlinie. Sollten die Märkte weiter steigen, geraten die Investoren in Performance-Rückstand und werden gezwungen, ihr Engagement zu erhöhen.

 

Eine solche Entwicklung könnte die Kurse durchaus noch weiter Richtung Norden treiben. Saisonal betrachtet kommt ebenfalls Rückenwind: Wahljahre in den USA, in denen sich der Präsident in seiner zweiten Amtszeit befindet, sind meist von Ende Juni bis Anfang September überwiegend positiv an den Börsen. Erst danach setzt häufig bis Ende Oktober eine scharfe Korrektur ein.

 

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Limit allmählich erreicht

Charttechniker haben hingegen nun Probleme, im bisher unbekannten Terrain noch klare Kursmarken zu finden. Hier hilft nur die Statistik weiter. Historische Differenzen zur 21- und 200-Tage-Linie liefern wertvolle Informationen. Mit einem Abstand von gut drei Prozent zum Monatsmittelwert und sieben Prozent zum langfristigen Durchschnitt ist der Dow Jones deutlich überhitzt. Nur in Ausnahmefällen wurden in den vergangenen Jahren größere Abstände gemessen, die derzeit maximal einen Anstieg bis 18.900 Punkte zulassen würden. Kommt es hingegen zur überfälligen Abkühlung, liegen gute Unterstützungen bei 17.400 sowie 18.000 bis 18.350 Zählern.

 

Autor: Feingold Research

 

 

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