Ein Ausblick zur US-Wirtschaft 2019

Principal Global Investors: „Nach zwei Quartalen mit einem Wachstum von 4 Prozent ist die US-Wirtschaft nun von ihren Spitzengewinnen abgekommen. Mit Eintritt in das Jahr 2019 floriert der Arbeitsmarkt jedoch noch immer. Angesichts robuster Beschäftigungszuwächse und anziehenden Löhnen dürfte der durchschnittliche Stundenlohn bis Mitte nächsten Jahres um 3,5 Prozent zulegen“, meint Bob Baur, Chief Global Economist bei Principal Global Investors.

„Und trotz einer weiteren Million oder mehr Arbeitnehmern, die in Beschäftigungsverhältnisse eintreten werden, gibt es auf dem Arbeitsmarkt immer noch Luft nach oben“, ergänzt der Ökonom.

Längstes Wirtschaftswachstum in der Geschichte der USA
Das Verbrauchervertrauen bewege sich in der Nähe eines Rekordniveaus, was den Konsum für einige weitere Quartale 2019 bei oder über 3 Prozent halten sollte.

Zwar seien die Investitionsausgaben im dritten Quartal schwach gewesen, dennoch schätzt Baur angesichts des alternden Kapitalbestands und der Investitionsanreize durch die Steuerreform innerhalb des letzten Jahres die Investitionsausgaben der USA als weiterhin robust ein.

 

 

„Ein längerer Investitionszyklus dürfte die Produktivitätssteigerungen wieder auf 2 Prozent drücken und das potenzielle Wachstum erhöhen. Das sollte die Inflation in Schach halten, ein schnelleres Reallohnwachstum ermöglichen und so die Konsumausgaben stützen“, sagt der Experte.

Das Bruttoinlandsprodukt (BIP) sollte bis Mitte 2019 um 3 Prozent zulegen und im zweiten Halbjahr leicht nachgeben. Angesichts robuster Lohnzuwächse und nur geringen Anzeichen für eine bevorstehende Rezession sei diese wirtschaftliche Expansion auf dem besten Weg, die längste in der Geschichte der USA zu werden.

Fed beschleunigt die Normalisierung der Geldpolitik
„Im Zuge des erheblich verbesserten Wirtschaftswachstums normalisiert die Federal Reserve (Fed) ihre Geldpolitik, hebt die Zinssätze an und entzieht dem Markt Liquidität. Die lockere Geldpolitik des letzten Jahrzehnts trug dazu bei, den Aktienmarkt voranzutreiben. Dieser Effekt lässt nun nach und stellt eine Ursache für die Volatilität und die schwachen Renditen im Jahr 2018 dar“, erklärt Baur.

 

 

„Zwar haben Experten in diesem Punkt auf den Handel oder die Geopolitik verwiesen, aber ich glaube nicht, dass sie die wahren Triebkräfte sind. Handel macht Schlagzeilen, aber Liquidität macht Märkte“, fügt er hinzu.

Leider werde sich die Normalisierung der Geldpolitik 2019 beschleunigen. Die Fed werde den Leitzins voraussichtlich im Dezember nochmals erhöhen. Eine weitere Anhebung könnte im März erfolgen. Die Renditen langlaufender Staatsanleihen sollten sich etwas erhöhen und damit die Finanzkonditionen weiter verschärfen.

Robustes Wachstum trotz weiteren Turbulenzen an den Finanzmärkten
Baur zufolge seien die Aktien- und Anleihenmärkte wahrscheinlich gerade deswegen in Aufruhr, weil das Wachstum so robust gewesen sei.

 

 

„Werden die Schwierigkeiten, mit denen die Finanzmärkte zu kämpfen haben, nächstes Jahr dazu führen, dass das Wirtschaftswachstum ins Stocken kommt? Es ist möglich. Zu den Risiken zählen der Handelskonflikt zwischen den USA und China sowie das US-Haushaltsdefizit, um nur zwei zu nennen“, so Baur.

Die zugrunde liegenden Fundamentaldaten seien jedoch zum Großteil gesund und es gebe nur wenige Anzeichen für eine Rezession. Baur rechnet allerdings damit, dass sich die Turbulenzen an den Finanzmärkten fortsetzen werden, auch wenn das Wachstum weiterhin robust bleibe.

„Ein letzter Gedanke: Passive Anlagen sind sehr beliebt geworden, da Investoren jahrelang von der anhaltenden Aktienmarktrallye profitieren konnten. Der lange Bullenmarkt für Anleihen aus dem Jahr 1981 endete im Juli 2016 und das Ende des anhaltenden Wachstums der Aktienmärkte seit 2009 ist nahe. Lange, stabile Trends werden 2019 wahrscheinlich kaum zu finden sein. Aktive Anleger benötigen möglicherweise eine Stoppuhr für ein gutes Timing. Für die meisten ist es also an der Zeit, Vorsicht walten zu lassen“, resümiert der Experte.

 

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